Heimat
Suche
5,6 mm
6 mm
6,5 mm
6,8 mm, .270"
7 mm
7,62 mm, .30"
8 mm S
8,5 mm, .338"
9,3 mm
KJG
Geschosse und Munition liefert Lutz Möller
springe zu
Lutz Möller

Drückjagdpatrone

Was soll die .45" Blaser?

7 x 64 Möller JG | 8 x 57 IS | Gebrächschuß | Kupferdeformationsgeschoß | Drückjagdgeschoß | Bühler Möller JG | Wie? | Empfehlung | .300"WSM | .45"Blaser hoffnungslos | Schnelle Drückjagdpatrone

Warnung!

Weidmannsheil und Gesundheit im neuen Jahr wünsche ich Ihnen!

Ich habe seit einiger Zeit eine .45"-70 Marlin Unterhebelrepetierer und habe einige Stück Wild damit gestreckt, 2 Sauen und Rehwild. Die Patronen werden von mir nach RWS Ladedaten geladen. Man wird schon komisch angeschaut, wenn man mit dieser Patrone zur Drückjagd kommt. Normalerweise führe ich die 9,3 x 62. Könnten Sie auch mal die Vorteile (Wildbretzerstörung und Tötungseigenschaften) der .45"-70 in Ihrer Website darstellen.

Zimmerei Temme, Donnerstag, den 5. Februar 2004 00:16

Solcher Anfragen wegen schuf Blaser die .45" Blaser:


Patrone 11,4 x 55 (.45" Blaser)
Geschoß 22,7 g TMR Verbundkern
GEE 120 m
V0 620 m/s E0 4.429 J
V50 536 m/s E50 3.258 J
V1100 473 m/s E100 2.537 J

,,Der größte Teil unserer Schalenwildstrecke besteht heute aus Schwarz- und Rehwild, das häufig auf Drück- und Bewegungsjagden erlegt wird. Die typischen kurzen und mittleren Schußdistanzen erfordern eine spezielle Kaliberwahl. Hohe Stoppwirkung und Unempfindlichkeit gegenüber Hindernissen in der Geschoßflugbahn sind ebenso zentrale Kriterien wie die bestmögliche Schonung des Wildbrets. Blaser hat das klassische Kaliber .45 gemeinsam mit dem Munitionshersteller W. Romey wiederbelebt. Die neue Patrone .45 Blaser erfüllt mit ihrem 22,7g Teilmantel- Rundkopfgeschoß die Anforderungen bei Drück- und Bewegungsjagden auf ganzer Linie."
schreibt http://www.blaser.de/deutsch/produkte/accessories/45blaser.htm

Die Worte klingen wohl, allein, mir fehlt der Glaube:

Sehr geehrter Herr Möller,

Blaser wirbt ja nun gerade für deren Neuschöpfung 11,7x55 = .45 Blaser. Was halten Sie davon?

Gruß, Stefan Deutsch

Moin Herr Deutsch,

in Schwarzwildwaffe und Drückjagdwaffe ist eigentlich schon alles gesagt. Vergleichen wir dennoch mal einzeln:

Flächenlast

Unten zeigt die Tafel wie für übliche Patronen und Geschosse Kaliber, Masse und die entscheidende Flächenlast g/cm² zusammenhängen. Die 11,7x55 und .600 NE sind nicht üblich, stehen hier lediglich um verglichen zu werden

Flächenlasten
Kal. 12/76 12/70 16/70 20/70 .600
NE
.45
Blaser
9,3 mm 8,5 mm 8 mm S 7 mm 6,5 mm .454 Cas. .44 Mag .357 Mag 9 Para 7,63
Mauser
Ø [mm] 18,2 18,2 16,8 15,7 15,75 11,7 9,28 8,58 8,2 7,24 6,7 11,43 10,9 9,02 9,02 7,83
Fläche[cm²] 2,60 2,60 2,22 1,94 1,94 1,08 0,68 0,58 0,53 0,41 0,35 1,03 0,93 0,64 0,64 0,48
Masse[g] 39,0 31,5 27,0 24 58,0 22,5 19,0 16,2 12,7 10,5 10,0 19,4 15,4 10,2 8,0 5,5
g/cm² 15,0 12,2 12,2 12,4 29,9 20,8 28,1 28,0 24,0 25,5 28,5 19,0 16,5 16,0 12,5 11,4

Wertung: Eine gewöhnliche 7 mm, 8 mm oder 9,3 mm mit üblichem 19g Geschoß bietet höhere Flächenlast als die 11,7x55 (.45 Blaser) Lediglich Flintenlauf- und Kurzwaffengeschoße liegen noch darunter, sind noch schlechter für grobe Sauen geeignet. Im Flug werden also herkömmliche Geschosse weniger gebremst.

Tiefenwirkung

Zunächst fragen wir uns, ob wir auch ein grobe Sau, die sich bislang erfolgreich im Mondschatten hielt (sonst wäre sei nicht so alt geworden), die uns nun vor Hunden und Treibern vor die Büchse rennt, auch aus fast jedem Winkel erfolgreich beschießen können. Nicht jede Sau flüchtet breit vorbei. Damit ist insbesondere an Schüsse spitz von vorn gedacht, wenn Blatt, oder Oberarmknochen samt umgebenden Muskeln Herz und Lunge schützen. Der Schuß von spitz hinten ist weniger erfreulich, weil dabei auf die kurzen Rippen geschossen jedenfalls der Schuß erst durchs Gescheide muß, bis er, nachdem er sehr wundwirksam ggf. die Leber und das Zwerchfell durchlöcherter, ins Geräusch fliegt und durch die zusammenfallende Lunge oder das zerschossen Herz, jedenfalls aber durch Blutverlust den Tod sicher verursacht. Die Verschmutzung ist erheblich. In beiden spitzen Fällen sind erhebliche Fleischmassen zu durchdringen, ggf. auch Knochen. Daran scheiterte schon manches Geschoß. Ausschuß wird zur Nachsuche meist gewünscht. Deshalb ist gute Tiefenwirkung zu fordern. Wie tief dringen die Geschosse denn nun unter obigen Voraussetzungen in Fleisch ein?

Folgende Tafel zeigt die Tiefenwirkung einfacher Teilmantelgeschoße (FLG ohne Mantel) die in auf doppeltes Kaliber aufpilzen und je nach Auftreffgeschwindigkeit Masse verlieren; bis 600 m/s ohne Masseverlust, bis 700 m/s 10%, bis 800 m/s 20%, bis 900 m/s 30%, darüber mit 50% und mehr ungeeignet, weil sie platzen.

Tiefenwirkung der Teilmantelgeschosse
Kaliber 12/76 12/70 16/70 20/70 .600
NE
.45
Blaser
9,3 mm 8,5 mm 8 mm S 7 mm 6,5 mm .454 Cas. .44 Mag 9 Para 7,63
Mauser
Masse[g] 39,0 31,5 27,0 24 58,0 22,5 19,0 16,2 12,7 10,5 10,0 19,4 15,4 8,0 5,5
Flächenlast g/cm² 15,0 12,2 12,2 12,4 29,9 20,8 28,1 28,0 24,0 25,5 28,6 19,0 16,5 12,5 11,4
V0 [m/s] 460 430 430 470 604 620 785 886 990 880 884 495 430 375 500
V50 [m/s] 350 330 330 355 567 536 750 840 940 835 803

Für Fangschuß, nicht zur Drückjagd

Schwund [g] 0 0 0 0 0 0 3,8 4,8 6,3 3,1 2,5 0 0 0 0
Fleischtiefe [cm] 48 37 37 40 35 24 31 28 19 26 30 74 70 43 48
Knochentiefe [cm] 4,4 3,2 3,2 3,7 5,2 3,6 5,6 5,6 4,3 5,3 5,7 9,2 7,9 4,1 5,8

Wertung: Zwei Büchsengeschoße fallen bei der Fleischleistung unten raus, nämlich aus der 11,7x55 und der 8x68s; allerdings auf völlig verschieden Gründen, die nun erklärt werden und Abhilfe, sofern möglich, geraten wird.

Die 11,7x55 verschießt ein kurzes, langsames, weiches Geschoß. Mit 536 m/s ist es zwar langsam genug kaum Masse zu verlieren, aber schnell genug um aufzupilzen. Weil es mit 11,7 mm bereits anfänglich groß war, pilzt es auf eine recht große Fläche auf, die nun vom Fleisch gebremst wird. Die für die große Fläche geringe Masse schiebt nicht hinreichend, um den großen Flußwiderstand im Fleisch lange zu überwinden. Deshalb steht das Geschoß schon bald, nach 24 cm, stell. Abhilfe scheint nicht möglich, da nur eine Werksladung angeboten wird..

Ein 12,7g Teilmantelgeschoß aus der deutschen Magnum 8x68s ist mit 940 m/s im Ziel schlichtweg am falschen Platz. Damit schißt man große Tiere nicht auf festes Fleisch. Während ein breiter Kammerschuß durch den Splitterschauer in Lunge und Herz jede Sau und jeden Hirsch fällt, fehlt der Ausschuß und spitze Schüsse sind damit waidungerecht. Abhilfe bieten längere und vor allen Dingen härtere Geschosse, wir das Blaser CDP, Hirtenberger ABC und ähnliche Geschosse z. B. mit Kupferquersteg, oder gleich Kupfer- oder Messinggeschoße selbst.

Kurzwaffengeschosse, obwohl damit außer beim Fangschuß Deutschland nicht gejagt wird, pilzen unter 500 m/s nicht auf, krempen also nicht, behalten deren ursprüngliche Flächenlast bei und dringen daher recht tief ein. Das Schlußlicht bildet die 9 mm Parabellum, von der ich zum Fangschuß abrate. Ein schwerer Revolver bietet mehr, besonders wenn Tiefenwirkung bei angreifenden Schwein dringend geboten ist. Dann muß nämlich der Schädel im spitzen Winkel durchschossen werden. Neben Flächenlast erfordert die gerade Zielbahn auch einigermaßen Geschwindigkeit, die eine 9 mm Parabellum nicht bieten kann. Eine Dienstpatrone für den Schuß auf Menschen ist eben keine Fangschußpatrone für den Schuß auf Wild.

Tiefenwirkung fester Kupferjagdgeschosse
Kaliber .600 9,3 mm 8,5 mm 8 mm S 7 mm 6,5 mm
Masse[g] 58,0 19,0 16,2 12,7 10,5 10,0
Flächenlast g/cm² 29,9 28,1 28,0 24,0 25,5 28,6
V0 [m/s] 604 785 886 990 880 884
V50 [m/s] 567 750 840 940 835 803
Krempe [mm] 3,9 2,3 2,1 2,0 1,8 1,6
Fleischtiefe [cm] 91 67 71 65 34 37
Knochentiefe [cm] 10,0 11,4 12,8 12,2 11,5 12,2

Folgende Tafel rechts zeigt die Tiefenwirkung fester Kupferjagdgeschosse, die etwa ½ Kaliber aufpilzen ohne Masse zu verlieren. Für FLG's und Kurzwaffen ist keine Änderung zu erwarten. Die sind also weggelassen. Für die 11,7 gibt es solche Geschosse nicht. Die ist deshalb auch weggelassen. So und zu guter letzt werden noch harte gestaltfeste Vollmantel oder Messinggeschosse betrachtet.

Wertung für Fleisch: Die mit einem weichen zerplatzendem Teilmantelgeschoß fehlgeladene 8x68s läuft mit dem richtigen Geschoß geladen zu hervorragender Form auf. Die drei großen Kaliber 9,3 - 8,5 und 8 mm S verschießen auf der Drückjagd auf 50 m feste Geschosse 65 - 71 cm tief in Fleisch. Die Patronen 8x68s, 8,5x64 (Eigenbau aus der 9,3x64 Brenneke) und 9,3x64 Brenneke sind mit den richtigen Geschossen geladen geeignet jedes deutsche Wild aus jedem waidgerechten Winkel erfolgreich zu beschießen! Afrikanische Antilopen und Gazellen kommen ebenfalls alle sicher zu Fall. Richtige Geschosse heißt in diesem Fall ausreichend harte, wie eben Kupferjagdgeschosse oder auch Hirtenberger ABC oder Blaser CDP. Letzteres verliert etwas Masse und pilzt etwas mehr auf als Kupferjagdgeschosse, reißt so größeren Ausschuß.

Kaliber

Kaliber (Bleikugel / engl. Pfund) 4 8 10 12 16 20
Masse 113,4 56,7 45,4 37,8 28,4 22,7
Kaliber [mm] 26,7 21,2 19,7 18,5 16,8 15,6
Fläche [cm²] 5,6 3,5 3,04 2,7 2,2 1,9
Flächenlast 20,3 16,1 15,0 14,0 12,8 11,9

Auf die Knochenleistung einzugehen erübrigt sich, da mit den harten Geschossen aus Büchsen alle Knochen geknackt werden, die hier vorkommen (Für die .45" Blaser nicht erhältlich. Für die gilt das nicht). In Afrika sieht das bei Antilopen und Gazellen ähnlich aus. Viel zu oft schwatzen ,, Waffenexperten" von für die oder jene Anwendung geeigneten Kalibern. Solange ausschließlich Bleirundkugel vor Schwarzpulver verschossen wurde, war damit auch tatsächlich alles gesagt. Damals wurden aus einem englischen Pfund zu 453,59 Gramm jeweils so und soviel Kugeln aus Blei zu r = 11,4 g/cm³ gegossen, die dann den entsprechenden Durchmesser hatten:

Die Werte selbst der größten, von der Schulter unschießbarem Kaliber ,,4-Bleikugeln-je-englisches-Pfund" oder kurz 4er oder engl. 4-Bore liegen mit 20,3 g/cm² für so eine Kanone lächerlich niedrig. Der große Hamburger Afrikafahrer und Elefantenjäger Hans Schomburgk hatte zwar anfangs noch eine 8-Bore als Reserve mit, schoß selbst aber neuzeitliche Patronenmunition mit Langgeschoß, nämlich die .600" Nitroexpreß. Selbst deren 58 g Geschosse waren für den frontalen Kopfschuß auf Elefanten mit 1,94 cm² zu groß, zu kurz. Man könnte Sie einem Magnumflintengeschoß aus einer 20er Flinte gleichsetzten. Der Schuß kippte Schomburgk bei unsicherem Stand gelegentlich um. Der Abzugsbügel riß ihm die Haut vom Zeigefinger. Nur die Elfanten waren vor Schomburk's frontalem Kopfschuß mit der .600NE sicher.

Heutzutage wird das Kaliber in mm oder in anderen Ländern teilweise noch in altmodischen Zoll angegeben. Gemäß Verträgen aus den 60er Jahren des 20ten Jahrhunderts werden Zollmaße nicht mehr verwendet. Die .600" Nitro Expreß ist damit genauso historisch und veraltet wie ihre Bezeichnung. Das 8 mm S Kaliber (8,2 mm Zug) weisen 8x57IS, 8x57IRS, 8x64S und 8x68S auf und einige andere Patronen. Die Patronen sind aber völlig unterschiedlich. Sie reichen von einer auf Haltbarkeit und Sicherheit gezüchteten lahmen Militärpatrone 8x57IS bis zur schnellen Hochleistungsmagnum 8x68S. Außer dem Kaliber haben beide Patrone nichts gemein, so wenig wie eine 20/76 Flinte und eine .600" NE-Büchse. Das Kaliber allein sagt fast nichts. Die Munition wir erst mit der Patron eindeutig bezeichnet, nicht mit dem Kaliber!

Welcher Teufel Blaser nun reitet um die neue, aber dennoch seltsam altmodische 11,7x55 mit hinterschnittenem Rand als .45" Blaser herauszubringen, ist nicht wichtig zu wissen. Wichtig zu wissen, ist, ob damit der von Blaser angesagte Zweck, auf Drückjagden waidgerechter als mit andern Patronen zu schießen, gefördert wird, oder nicht. Das wollen wir mal sehen ...

Bewegungsjagd

Drückjagden unterscheiden sich anderen Jagdarten durch das regelmäßig unruhige, bis flüchtige Wild. Die Tiere werden in der Bewegung geschossen. Wie schnell sie sind, weiß ich nicht. Wie schnell der laufend Keiler auf meinem Schießplatz ist weiß ich auch nicht. Aber ich weiß wieviel ich mit KK oder FLG vorhalten muß, nämlich vor das Haupt um in 50 m Entfernung die Kammer zu treffen. Das ist wohl ein halber Meter. Rechnen wir einfach mal nach. Das Geschoß fliege durchschnittlich 350 m/s (FLG). 50 m Entfernung sind ein siebtel von 350 m. Das Geschoß benötigt also eine siebentel Sekunde, um die Pappe zu finden. In der Zeit zeiht der Schlitten 0,5 m weiter. In 1 Sekunde als sieben mal so weit, nämlich 7 · 0,5 m = 3,5 m. Sein Geschwindigkeit beträgt 3,5 m/s. Da nun die meisten Jäger weniger rennen, als zu fahren, veranschaulicht ein andere Einheit die Bewegung deutlicher. Ein Stunde aus 60 Minuten je 60 Sekunden verstreicht in 60 · 60 = 3.600 Sekunden. Das Schwein legt je Stunde also 3,5 m/s · 3.600 = 12.600 m zurück (sofern es solange läuft). Sein Geschwindigkeit beträgt dabei 12,6 km/h. Mit der Einstellung pflegt der Schießstandbetreiber die Selbsteinschätzung der Schützen. Fahre mit dem Wagen durch mein Panzersteppe rege ich gelegentlich ein Rotte Sauen an mitzulaufen. Die Borstigen rennen dann mehre Meter neben dem gleichschnell Wagen her. Sehe ich auf den Tachometer, lese ich so 30 km/h ab. Nach einiger Zeit, überholen sie mich, überfallen den Weg und laufen ziehen wie eine wallend ins gelbe Gras davon. 30 km/h oder 8,3 m/s sind Dauerlauftempo. richtig flüchtige Sauen sind schneller. Jede gesunde Sau rennt so schnell wie ein menschlicher Weltklassesprinter. Springen können die auch - und hauen oder beißen!

Nun sind die meisten Hochwildjäger heutzutage nur mäßige Flintenschützen, weil Ihnen die Übung vom Niederwild fehlt (auf ruhende Rehe mal ausgenommen). Ein mangels Übung gewohnheitsmäßiger auf Fleck anhaltender Drückjagdschütze würde ein Schießplatztemposchwein also auf 50 m quer statt auf die Kammer einen halbem Meter weiter hinten treffen, waidwund oder in die Keule. Sauerei! Jeder Beobachter einer Drückjagd kann die gefallenen Schüsse zählen und beim Streckelegen die Beute zählen. Aus dem Verhältnis ergeben sich abgegebene zu erfolgreichen (einschließlich Nachsuche) Schüssen. Was zwischen sauber getroffen und nicht getroffen liegt muß ich wohl nicht näher ausführen. Da liegen die Krankschüsse. Ohne jetzt Zahlen und Beispiele zu nennen, denke ein jeder mal nach, was getan werden kann um möglichst sauber Schüsse antragen zu können. Da sich hier in gewisser Entfernung zwei Dinge zueinander bewegen, das gejagte Wild und das jagende Geschoß, können wir drei Veränderliche beeinflussen.

Das Schweinetempo. Gute Treiber mit guten Hunden rühren das Wild an, ohne es zu hetzen. Wenn allerdings erst ein hochläufiger Hund eine Sau hetzt, wir die schon laufen. Hier sind im wesentlichen die Rüdemänner gefragt ihre Hunde ggf. zurückzupfeifen. Auf der anderen Seite werden kurzläufige Hunde, wie z. B. Dachsbracken, da sie selbst nicht so schnell sind, kaum je eine Sau wirklich schnelle hetzen können. Die Auswahl bestimmt also auch das Ergebnis. Viel mehr läßt sich daran nicht drehen.

Die Entfernung. Sofern die Sauen spitz zum dir kommen, halte dich zurück, bis sie dicht genug sind. Eingestellte Lappjagden würden weiter Möglichkeiten die Schußentfernungen zu beeinflussen eröffnen, sind aber in nachfeudalen Zeiten nach 1848 zunehmend unüblicher geworden. Lassen wir da so.

Drückjagdvorhaltemaß

Trollendes Schwein 3,5 m/s = 12,6 km/h
Geschoß [m/s] 350 500 650 800 950
Vorhaltemaß [m] auf 30 Meter 0,30 0,21 0,16 0,13 0,11
auf 50 Meter 0,50 0,35 0,27 0,22 0,18
Flüchtiges Schwein 8,3 m/s = 30 km/h
Vorhaltemaß [m] auf 30 Meter 0,71 0,50 0,38 0,31 0,26
auf 50 Meter 1,19 0,83 0,64 0,52 0,44

Tja und nu? Ich höre schon das Gemurmel ,,Was erzählt Möller uns da? Daran können wir doch nichts ändern!" Also woran denn? An dem Geschoßtempo! auch hier hilft wie so oft im Leben ein wenig Physik, um mal nachzurechnen, wie die Sauen denn nun kommen, welche Vorhaltemaße benötigt werden, welche Bewaffnung folglich den Schuß wahrscheinlicher sein waidgerechtes Ziel findet. Sehen wir uns die Tafel an: Je näher das Schwein ist, desto weniger halte vor. Je schneller das Schwein ist, desto weiter halte vor. Je schneller das Geschoß ist, desto einfache wird der Schuß, desto weniger brauchst du vorzuhalten. Das war nun lange bekannt, bevor die 11,7x55 Patronen entwickelt wurde. Nun aber Herstellerseitig zu behaupten, die .45" Blaser sei für die Drückjagd geeignet ist schlicht falsch. Aus den genanten Gründen mangelt sie wesentliche Voraussetzungen für eine Drückjagdpatrone: Tiefenwirkung und Geschwindigkeit. Von den beispielhaft besprochenen Patronen käme daher 8x68S mit dem Blaser CDP oder einem Kupferholspitzgeschoß auf den ersten Platz. Hinreichende Tiefenwirkung in Fleisch und Knochen bieten die üblichen Patronen mit den richtigen Geschossen allemal. Bei den schnelleren Patronen sind das härtere Geschosse, wie das Blaser CDP oder ähnliche. RWS KS-Geschosse sind für hohe Geschwindigkeiten über 800 m/s, wie alle anderen Teilmantelgeschoße auch, zu weich. Die Tiefenwirkung bieten solche Geschosse dann nicht meist nicht.

Hindernisse

Die Frage was geschieht, wenn ein Geschoß nicht das Ziel, sondern auf dem Weg vorher einen Zweig trifft, beantworten unter anderem die Impuls- und Energieerhaltungssätze, sowie die Werkstoffeigenschaften. Leider kennen wir den einzelnen Stoß nicht. Für anzunehmenden inelastischen Stoß gilt jedenfalls der Impulserhaltungssatz. Trifft ein Geschoß einen Zweig mittig, dann wird das Geschoß zwar etwas langsamer, fliegt aber geradeaus weiter. Je weiter ein Hindernis außerhalb der Geschoßmitte getroffen wird, desto weiter wird es anfangs abgelenkt, bis es am Ende das Hindernis nur noch eben streift und ebenfalls geradeaus weiterfliegt; dann allerdings mit voller Geschwindigkeit. Ebenfalls der Impulserhaltung wegen lenken kleine Hindernisse größere Geschosse weniger ab als als kleinere Geschosse, wenn sie am verhältnismäßig gleichen außermittigen Fleck streifen. Der außermittige Fleck sei z. B. ¼ Kaliber aus der Mitte, also auf halben Wege zwischen Achse und Rand. Wie beeinflussen nun das Kaliber die Störung.

Streift ein 11,7x55 gerade bei 11,7/2 = 2,925 mm außermittig, flöge ein 5,6 mm Geschoß mit 5,69/2 = 2,845 mm Randauflage an dem Zweig vorbei ohne ihn überhaupt zu streifen. Wie Blaser schon vollmundig schrieb ,,Unempfindlichkeit gegenüber Hindernissen in der Geschoßflugbahn sind ebenso zentrale Kriterien ..." Tja, knapp daneben ist auch vorbei. Nicht zu streifen bedeutet gerade zu fliegen. Für den der mitten ins Gemüse hält ist allerdings eine Panzerkanon noch besser. Im übrigen ist entscheidend an welcher Stelle des Weges der Zweig stand. Falls jemand seinen Stand nicht hinreichend freischneidet um freie Bahn zu haben, dann ist ihm auch mit allem anderen nicht zu helfen. Steht der Busch kurz vor dem Schwein, kümmern ein paar Zentimeter Ablage kaum. Sofern die größere Teil der Strecke durch die Luft geht und nur kurz vor dem Ziel ein wenig Bewuchs durchschossen werden muß, fällt die Ablagen gegenüber allem anderen nicht ins Gewicht. Allein der Hindernisse wegen pfundweise mit Blei zu werfen ist ebenso wie die .600" NE also der Holzweg in die Sackgasse.

Wildpret nutzen

Die Trefferlage eines Schusses bestimmt die Wildpretentwertung. Ein Keulenschuß entwertet die Keule. Womit du darauf geschossen hast, ist fast gleichgültig, weil die Keule hin ist. Die Keule ist aber bevorzugtes Wildbret. Sofern du auf die Kammer angemessen vorhältst, dort gut triffst und schnelle Geschosse schießt, zerstören Splitter die Lunge großflächiger als langsameren. Dafür findest du das Stück eher und kannst es eher aufbrechen und auskühlen, damit es nicht verhitzt. Was ist wichtiger, etwas mehr Lunge, oder ein schnell versorgtes Stück. Ich meine, letzteres. Oder liebst du Lunge so sehr? Ein 800 m/s langsames 12,7g TMR aus der 8x57 IS auf 130 dem Bock breit auf das Rückrat gesetzt (mein erster Treffer im Leben auf Wild überhaupt, wenn man mal die dumme-Jungen-Streiche im elterlichen Garten von früher vergißt) riß dem Bock den Rücken entzwei und schleuderte massig Wildbret in die Landschaft. Sogar ich blutete, weil ich das Gewehr in der Aufregung (mangels Übung und festsitzendem Ritual) nicht eingezogen hatte und mir das Glas einen Halbmond in die Stirn stanzte. Der Schaden wäre mit einer 1.000 m/s schnellen 7 g 6,5 mm 6,5x65 Kugel kaum anders gewesen.

Außer unmittelbar am Wundtunnel sind Blutgerinnsel vermutlich nervlich beding, also Zweitwirkungen über Empfindung und Gehirnsteuerung. Das erkennet man an Trägerschüssen, die nie Blutgerinnsel unterhalb der Treffers hervorrufen. Alle andern Treffer (außer Kopfschüssen) können das noch lebende Tier veranlassen Blutgerinnsel zu bilden. Bei Blattschüssen scheinbar besonders gern. Mit denen kann ein ganze Seite vom Blatt bis zur Keule versulzen. Das ist nicht schön, läßt sich aber beim Zerwirken mit dem Klingenrücken entfernen. Blattschüsse haben also ihre Tücken. Wenn die Bewaffnung für das Tier zu hart ist, also z. B. 12,7 TMR 8x57IRS auf Reh und das Stück nicht auf den Träger geschossen werden soll (steht breit) oder kann (flüchtet, schlechte Sicht), dann würde in Blattschuß allerdings Sinn machen, um die Flucht so klein wie möglich zu halten.

Wie immer auf der Jagd kommt es mehr auf den Steuermann und dessen geistige und handwerkliche Fertigkeiten an (denke, denke, denke - übe, übe, übe) als auf das Handwerkszeug. Ein Könner wird mit mäßigem Gerät besseres leisten als ein Schlump mit Kaiser's Sonntagsbüchse! Insofern ist die ganze Munitionserörterung zweitrangig hinter Wildbiologie und Übung. Denke mal ein paar Jahrhunderte oder Jahrtausende zurück. Schwarzpulverbüchsen schoben Rundkugeln mit 400 m/s in die Luft. Darüber lachen wir heute. Dennoch wurde gejagt und gefangen. Noch früher mußte ein Pfeil die Aufgabe erledigen und davor Hund und Keule. Auch das ging. Ob der heutige hochgerüstet Technikjäger aber mehr auf der Pfanne hat, als seinsteinzeitlicher Ahne, wage ich zu bezweifeln.

Sich allerdings auf Drückjagden mit musealen Langsamkeiten das Vorhalten unnötig zu erschweren ist dumm. Wir haben, z. T. seit Jahrzehnten, die Möglichkeit aus flotten, hochwildtaugliche Patronen wie die 7x64 Brenneke von 1917 oder die 8x68S von 1939 oder die 6,5x65 von 1991 zu Geschosse mit deutlich über 800 m/s auf den Weg zu bringen, selbst wenn nicht jedes wünschenswerte Geschoß als Werksladung erhältlich ist (so fehlt bei RWS ein langes festes 6,5 mm Geschoß wie das 10 g Lapua Mega).

Allgemeiner Jagdeinsatz

Schußtafel V0: 620 m/s, BC: 0.162, ß: 369, Höhe: 0 m , Wind: 4 m/s
x
[m]
V(x)
[m/s]
Bahn
[cm]
Windb.
[cm]
Fleck-
klick
Wind-
klick
Zeit
[s]
Drift
[cm]
F5
[cm]
0 620 -4.5 0.0 0.0 0.0 0.000 0.0 0.0
25 579 0.8 2.2 21.4 2.3 0.042 2.3 -0.2
50 539 4.2 3.1 16.3 4.7 0.087 4.7 -0.2
75 500 5.1 2.7 17.9 7.3 0.135 7.3 0.0
100 463 3.2 0.8 21.6 10.1 0.187 10.1 0.7
125 428 -2.5 -2.8 26.7 13.2 0.243 13.2 1.9
150 394 -11.3 -8.4 32.2 16.5 0.703 16.5 2.9
175 363 -26.6 -16.0 39.9 20.1 1.505 20.1 22.3
200 336 -116.8 -26.2 83.1 24.0 1.623 24.0 36.4
225 316 -208.9 -39.2 117.6 28.3 1.744 28.3 42.0
250 294 -384.6 -55.4 178.6 33.0 3.235 33.0 156.7

Bei der 11,7x55 muß man sehr genau achten nicht zu weit oder zu kurz zu schätzen. Bei der Drückjagd bleibt der Laserentfernungsmesser mangels Zeit zu messen, wenn die Sau kommt, zu Haus. Die Entfernung muß du also schätzen. F5 bezeichnet den Fallunterschied bei um 5 % von x abweichender Weite, sprich wenn du dich um nur 2,5% vor und zurück verschätzt. Das kann wohl sein. Bei 175 m beträgt der 5% Fehler F5 bereits 22,3 cm; bei 200 m über einen ganzen Meter! Damit begrenzen 150 m die Bummelpatrone tatsächlich einzusetzen. Der indirekt gerichtete Artillerieschuß würde zwar helfen, ist für Jäger aber mangels Lafette und Winkeltafel nicht geeignet. Na gut, im dichten Wald mag die Patrone dadurch keinen Nachteil bieten. Sobald aber auch nur eine gerade Schneise in dem Wald ist, sind die herkömmlichen schnellen Patronen überhaupt erst geeignet, auch mal an einen weiteren Schuß nur zu denken, ohne sofort den tödlichen Zielbereich zu verlassen. Die lahme Bummeltante reicht etwas weiter als ein schwerer .454" Casull - Revolver oder ein Lasso. ,,Yippie Yeah! Let's ride to Marlborough County", würde ein Amerikaner dabei rufen. Nur den Büffel würde ich damit nicht ärgern wollen. Die können sehr böse werden!

Die 11,7x55 =.45" Blaser ist also nur sehr beschränkt einzusetzen.

 

11,7x55 (.45" Blaser) Wertung

Ich bewundere Blasers Mut im Jahr 2002 eine Museumspatrone nach Art des des 19ten Jahrhunderts auf den Markt zu werfen. Dichtung und Wahrheit werden gegenübergestellt.

Blaser behauptet Möller wertet
Der größte Teil der Schalenwildstrecke besteht heute aus Schwarz- und Rehwild, Ja, das stimmt.
das häufig auf Drück- und Bewegungsjagden erlegt wird. Die Aussage ist nicht falsch, lenkt nur ab. Schalenwild wird ebensoviel vom Ansitz gestreckt.
Die typischen kurzen und mittleren Schußdistanzen erfordern eine spezielle Kaliberwahl. Ach ja? Was muß denn für kurze Entfernungen anders sein? Nein!
Hohe Stoppwirkung und Unempfindlichkeit gegenüber Hindernissen in der Geschoßflugbahn sind ebenso zentrale Kriterien, Wenn die sogenannte ,,Stoppwirkung“ sich auf die Fleisch und Knochenleistung bezieht (worauf sonst eigentlich), dann verfehlt die 11,7x55 mit dem 22,5 TMR das gesteckte Ziel deutlich. Die Leistungen fallen unten heraus. Sie erscheinen mangelhaft.
wie die bestmögliche Schonung des Wildbrets. Die Behauptung wird nicht weiter belegt. Die erforderlichen gigantischen Vorhaltewinkeln erschweren zu zielen und fördern unwaidgerechte, wildpretentwertende Krankschüsse. Die Behauptung ist daher unrichtig.
Blaser hat das klassische Kaliber .45 gemeinsam mit dem Munitionshersteller W. Romey wiederbelebt. Na, denn.
Die neue Patrone .45" Blaser erfüllt mit ihrem 22,7g Teilmantel- Rundkopfgeschoß die Anforderungen bei Drück- und Bewegungsjagden auf ganzer Linie. Nein. Die 11,7x55 = .45" Blaser Patrone mitsamt dem Geschoß verfehlt die Anforderungen bei Drück- und Bewegungsjagden auf ganzer Linie.

Die .45" Blaser Patrone taugt nicht zur Drückjagd,

sonst auch nicht. Ihr mangelt die mindest notwendige Rasanz. Die Wahrscheinlichkeit damit auf einer Bewegungsjagd wegen erforderlicher großer Vorhaltewinkel oder ansonsten wegen bananenartig stark gekrümmter Flugbahn ein Tier fehlerhaft zu treffen läßt nur ein Urteil zu. Waidungerecht. Die Waffentechnik machte in den über hundert Jahren, seit Alfred Nobel und andere das Nitropulver erfanden hinreichende Fortschritte dem Jäger Waffen und Munition an Hand zu geben, mit denen er fast immer Fleck schießen konnte und dabei mit kleinen, duldbaren Abweichungen beim Kammerschuß mitten in den tödlichen Bereich traf, der das getroffen Tier schnell sterben ließ. Bevor der Jäger an seiner Beute ist, lebt die schon nicht mehr. Des Tieres Leiden werden damit so kurz wie möglich gehalten. Die aus den genannten Gründen mangelhafte 11,7x55 = .45 Blaser gibt ohne Not Fortschritte der letzen 100 Jahre auf, glaubt wahrscheinlich Nostalgiegefühle zu bedienen. Ich rate jedem Jäger, mit der 11,7x55 auf Wild zu schießen, ab! Zu schnell sind die Grenzen dieser Munition erreicht und zum Nachteil des Wildes überschritten.

Dipl. Phys. Lutz Möller

Hallo Mr. Möller!

Das war ja eine furchtbare Abhandlung über diese wunderbare Patrone, auf die wir alle so lange warten! Ich habe drei Schuß damit auf Wild abgegeben und bin von der Wirkung begeistert:

  1. Schuß: Frischling, 60 m im Troll, normales Abkommen, Schuß acht hinten. Abgefangen wg. Terrier.

  2. Schuß: Kitz, 20 m halbspitz. Herrliche Schußwirkung, fast alle Rippen zerstört, überall Pansen.

  3. Schuß: Kitz, 80 m breit. Riesenlöcher / Messer nur noch für das Schloß . . .

Zu gern hätte ich einen 4-jährigen Keiler auf 100 m hochblatt damit beschossen. Nach zwei Jahren hätte ich den dann mit der 9,3 totgeschossen und beim Abschwarten den Bleiklumpen vom Blatt geschnitten. Denn hätte ich an Blaser geschickt . . . Da ,,hätte“ doof ist, habe ich den Testlauf zum Büchsenmacher gebracht und ziehe es jetzt vor, das Kaliber .45" Blaser im Internet zu erforschen. Das ,,typische, deutsche Drückjagdwild“ ist mir bestimmt genauso dankbar wie die armen Wildhändler, die die ,,typischen, deutschen Drückjagdstrecken“ entsorgen müssen.

Mit freundlichem Gruß, Lars Matzen, 23. Januar 2003 20:48

Lieber Herr Matzen,

herzlichen Dank. Was soll sonst ich noch sagen. Ihre gelungen dargestellten Kurzberichte sprechen für sich. Mögen Sie den ,,Beinahe Verführten“ Warnung sein, sich nicht auf's ballistische Eis zu bewegen. Sie würden einbrechen. Das muß nicht sein. Armes Wild.

Waidmann Heil, Lutz Möller

Hallo Hr. L. Moeller

Erstmal ein guter Satz zu Ihrer Hompage: allererste Sahne. Jetzt zu meiner Frage / n. Wie sehen sehen Sie die Werte einer .450" Marlin zu einer 45'er Blaser im Waldrevier ( Schußentfernungen - keine 100 m) und eine 7 x 64 mit Barnes X HP Geschossen als Universalwaffe ( Reh - Dam - Schwarzwild).

Gruß, H. Meier, Montag, 27. Januar 2003

Moin Herr Maier,

danke für die Blumen. Die .450" Marlin ist gewissermaßen ein gegürtelte .45"-70 oder 11,43x53,5 mit 12,84 mm Pulverraumdurchmesser und die .45" Blaser ist so ähnlich. Die Marlin hat den unmöglichen Gürtel, während die .45" Blaser unmöglich hinterschnitten ist. Technisch lehne ich beide Weisen Hülsen zu bauen ab. Ballistisch nehmen sich die beiden nicht viel. Aus den oben genanten Gründen werden Sie vermutlich mit eher längeren Fluchten erleben. Ihr Gedanke, wegen kurzer Zielentfernung, langsame Geschosse zu wählen ist falsch. Deren Wundwirkung läßt zu wünschen übrig, besonders auf kleineres Wild. Für besonders weite Entfernungen besonders schnelle Geschosse wählen ist dagegen richtig.

Ihr Gedanke sich mit einer 7 x 64 als Eine - für - alles auszurüsten, paßt besser, mehr zu der Patrone da. Welche Patronen und Geschosse allgemein aus welchen Gründen zu bevorzugen sind steht in Jungjägerfragen und Jagdwaffen. Ihr Gedanke Kupfergeschosse zu wählen gibt ihnen mangels größerem Absplittern verhältnismäßig höhere Restmassen, die für ordentliche Flächenlast und damit Tiefenwirkung bietet. Allerdings sind die ogivalen Barnes X weniger für den langen 7 x 64 Kegel geeignet, als das 7 mm Lutz Möller KJG Geschoß. Nehmen Sie lieber das.

Waidmannsheil, Lutz Möller

Hallo Hr. Möller

Erstmal vielen Dank für die prompte Antwort. Ich las leider zu spät auf Ihrer Page das mit der 7 x 64 gelesen, sorry. Ich muß sagen, das ich derzeit für den Wald auf kurze Schüsse eine .444" Marlin verwende und eigentlich sehr zufrieden bin. Bis 50 m liegt in der Regel alles im Feuer bzw. 20 m Radius. Die 7 trifft bis 200 m (Geschossgew.) sehr gut. Da ich aktiver Wiederlader bin, stelle ich mir meine Ladung zur Waffe so hin, wie ich sie für das Wild brauche.

MfG, H. Meier

Hallo Herr Möller,

erstmal ein großes Lob für ihre informative Seite für Jäger. Vielleicht können Sie mir helfen. Ich bin momentan etwas hin und her gerissen. Es geht um eine Drückjagdwaffe im richtigen Kaliber. Zur Zeit schieße ich eine Sauer 202 im Kaliber .308" Win Norma Vulkan auf dem Ansitz auf Sauen. Was würden sie mir für die Drückjagd empfehlen?

Wie sieht es mit 'ner 8x68S für die Drückjagd aus? Die könnte ich dann auch für weite Schüsse verwenden. Sie merken schon, ich bin mir wirklich total unschlüssig und hoffe von ihnen Rat zu bekommen.

Schönen Gruß, Markus Zametzer, Dienstag, 25. November 2003 10:22

Tag Herr Zametzer,

Allgemeine Patronenempfehlungen finden Sie unter Jagdpatronenwahl. Hier steht, warum Sie bei bewegten Zielen eine schnelle Kugel brauchen. In Tiefenwirkung und Flächenlast steht, warum lange Geschosse tief eindringen, nicht breite.

Falls Sie also mal (hoffentlich bald) schnell auf ein großes Tier aus ungünstigem Winkel schießen werden, benötigen Sie eine gutgeschäftetete Waffe mit einer schnellen, einigermaßen festen, langen Kugel.

Dafür kommen als Werkspatronen eine 7 x 64 oder 8 x 68S mit MJG in Frage. Siehe Lutz Möller GmbH.

Von .308" Win, 8 x 57 IS oder 9,3 x 62 mit schwerem, langsamen Bleigeschoß rate ich für den Zweck ab, zu lahm! Beantwortet das Ihre Frage?

Mit freundlichen Grüßen, L. Möller

8 x 57 IS

Sehr geehrter Herr Möller.

Erst einmal möchte ich sagen (bzw. schreiben), daß ich vor ~ 3 Monaten auf Ihre Seite stieß und seitdem mit großem Interesse jeden Text gelesen habe. Ich finde sehr erstaunlich, wie viel Tabellen, Statements, ect. dort zu finden sind. Aus aktuellem Anlaß las ich jetzt erneut den Aufsatz „Rehwildgeschoß“.

Ich möchte mir einen Stutzen (M 98 De Luxe) von Frankonia kaufen (Frankonia- Hauptkatalog Seite: W73). Als Kaliber gibt es zur Auswahl: .243" Win, 7x64, .308" Win, .30"-06, 8x57 IS, 9,3x62. Bislang jagte ich sowohl Rehwild, als auch Schwarzwild mit einer Blaser BBF (.30-06 11,7g Norma Vulkan) meines Vaters. Mit der BBF bin ich hervorragend zurechtgekommen, aber die ist eben nicht meine . . . und mein Vater mag die BBF (leider) auch sehr gerne. Die .30-06 erschien mir für Schwarzwild absolut ausreichend, für Rehwild teilweise etwas „heftig !“ Im Winter kaufte ich mir eine Steyr-Mannlicher im Kaliber 7x57 Mauser für Rehwild.

Da ich den Stutzen hauptsächlich für Schwarzwild und für Drückjagden benutzen will, denke ich, daß ich mich für die 8x57 IS Patrone entscheide.

  1. Nun meine erste Frage: Können sie mir einen Tip geben, welche Ladung in 8x57 IS sowohl für Schwarzwild, als auch (evl. manchmal auch) für Rehwild geeignet ist? Bzw. können sie mir überhaupt zu dem Kaliber raten?

  2. Meine zweite Frage: Kennen sie zufällig diesen Stutzen und können sie mir bezüglich der Qualität, und der Schußleistung etwas sagen?

  3. Meine dritte Frage bezieht sich auf das Zielfernrohr und die Montage: Als Zielfernrohr denke ich, daß ich mich für ein Zielfernrohr von Frankonia entscheide! Frankonia bietet diesen Stutzen als Komplettangebot, mit Waffe (logisch), Zielfernrohr und Montage, montiert und auf 100 Meter eingeschossen + Anschußzertifikat an. Das Zielfernrohr ist ein „Frankonia 3-12x56 mit Abs. 4 LP“. Die Montage ist eine Frankonia-Brückenschwenkmontage. Können Sie mir etwas über die Qualität des Frankonia- Zielfernrohrs beim Nachtansitz auf Sauen im Bezug zu einem Schmidt &; Bender 2,5-10x56 Abs. 4 LP sagen? Das Schmidt &; Bender ist auf der besagten BBF montiert. Damit konnte ich immer, selbst bei schlechtem Licht ausreichend sehen. Bei der Montage würde ich einfach gerne wissen, was sie davon halten !

Ach ja: Komplett montiert ect. soll der Stutzen 1809 € kosten…

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich eine Antwort von Ihnen bekommen würde!

Mit freundlichen Grüßen, T. K., Ostern 2004

Tag Herr K.,

1. Mit Ihre 7 x 57 Steyr-Mannlicher haben Sie bereits eine geeignete Waffe für Schwarzwild und für Drückjagden, brauchen daher keine weitere. Laden Sie als Werksmunition das CDP oder als Wiederlader das Lutz Möller KJG Geschoß. Gerade bei Drückjagden benötigen Sie eher ein schnelleres Geschoß (Begründung steht in ,,Drückjagdpatrone")! Also sind Sie mit der 7 x 57 besser als mit der 8x57IS bedient. Für Rehwild ist die 8x57 IS zumindest mit herkömmlichen 12,7g Bleigeschossen viel zu langsam. Also lassen Sie die Anschaffung bleiben.

2. 98er Systeme sind gebrauchstaugliche Waffen, aber die Flügelsicherung verhindert in der Regel flachen ZF-Aufbau. Mit hohem Aufbau können Sie aber nicht schnell zielen. Qualität und Schußleistung kann ich nicht beurteilen, aber Sie, und zwar bevor Sie kaufen. Lassen Sie sich so ein Ding mitgeben und gehen mit einer Schachtel Munition auf den Schießstand. Danach wissen Sie, wie das Ding schießt.

3. Was sich hinter einem Frankonia-ZF verbirgt kann ich nicht sagen. Ich würde Zielfernrohre nur von anerkannten Herstellern wie Schmidt &; Bender, Svarowski oder Zeiß kaufen.

Mit einem 3-12x56-4L Riesentrumm hätten Sie, wenn das ZF kontrastreich abbildet, statt in der Dunkelheit milchigen Nebel zu bieten, wie billige Gläser das oft tun, etwas für den Nachtansitz auf Sauen. Für die Bewegungsjagd ist es zu groß und schwer. Schießen sie doch mit der offenen Visierung. Auf kurze Entfernungen langt die allemal. Sie behalten den Überblick und sind schneller. Lesen Sie mehr bei Zielen.

Eine Frankonia-Brückenschwenkmontage baut turmhoch (vermutlich der hohen 98er Flügelsicherung wegen). Sieh müssen den Hals recken, können aber mit der Wange nicht gut an der Backe anliegen. Damit können Si so ein Gewehr nicht schnell anbacken. Als Drückjagdwaffe wäre das beschriebene Gewehr also vollkommen ungeeignet.

Ihre bekanntes Schmidt &; Bender 2,5-10x56 Abs. 4 LP gehört zu den besten für den Nachtansitz geeigneten variablen Gläser. Das kostet allein ja fast so viel wie ihre ganze Waffe. Da auch ein günstiger 98er nicht verschenkt werden kann, muß der günstige Preis also vom ,,Frankonia"-ZF kommen. Bei Optik ist die Nacht die Stunde der Wahrheit. Ohne damit nachts im Mondeschein ein Sau, oder wenn kein da ist meinetwegen einen Baumstubben oder Plastikeimer im Mondschatten vor dunklem Hintergrund erkannt zu haben, würde ich keinen Heller für so ein Ding hinlegen.

Der billig kauft, kauft zweimal: 1. Schund, 2. das Richtige. Zusammen ist das besonders teuer und obendrein ärgerlich.

Da Sie ein schöne Steyr-Mannlicher 7x57 haben, wäre höchstens eine Waffe mit einem kleinren, schnelleren Geschoß ein sinnvolle Ergänzung, um Rehe zu strecken. Dazu wäre aus einem 98er System mit 12 mm Stoßboden die 22-250 und .243" Win geeignet; für Rehe mich kurzen, leichte, weichen Geschossen, die schon in der Oberfläche kleiner Zielwiderstände platzen. Sofern damit auch mal was größeres fallen soll, also nennenswerte Tiefenwirkung gefordert wird, dann nur mit Lutz Möller KJG Geschoß.

Lutz Möller, Ostern 2004,

Guten Tag Herr Möller,

Ihre Ausführungen betr. der ,,bummeligen" 8x57IS kann ich durchaus nachvollziehen! Nun sind Waffen in diesem Kaliber immer noch weit verbreitet; wenn man Berichten der Waffenindustrie glauben schenken darf erfreuen sie sich wieder zunehmender Beliebtheit, insbesondere in sog. Drückjagdwaffen. Zurecht, wie ich meine! Reichenberg bietet für dieses Kaliber 9 g HDB-Geschosse an, die mit N133 geladen aus der 8x57 IS auf über 9oo m/sec. beschleunigen sollen! Was ist Ihre Meinung hierzu? Wäre ein entsprechendes Möller JG für dieses weit verbreitete Kaliber nicht eine Überlegung wert?

Gruß
Jörg Lambert Mittwoch, 26. November 2003 15:04

Herr Lambert,

dann überlegen wir mal. 3,55g R907 beschleunigen das 2003er 11g Möller JG aus 82 mm langer Patrone mit 3.900 bar aus 60 cm Lauf auf 857 m/s. Sofern die Sauen nicht gar so schnell sind, mag das vom Vorhaltemaß angehen. Vorteilhaft wäre die bei den zu erwartenden Zielgeschwindigkeiten auf jeden Fall haltende Pilzkrempen. Das dermaßen aufgepilzte 8 mm S Möller JG durchdringt etwa 30 cm Fleisch und gute 5 cm Knochen, bietet also aus jedem Winkel, außer längs des Rückrates im Waidloch angehalten, genügend Leistung um jedes deutsche Tier, einschließlich Bär und Elch zu erlegen.

Verkürzte ich das Möller JG, daß es nur noch 9 g wöge, dann minderte ich die Eindringtiefe gemäß der geringeren Flächenlast auf 9/11 oder auf 4 cm Knochen und 24 cm Fleisch. Da bei Drückjagden aber wenig Raum für Irrtümer ist, sollte man kein Geschoß mit knappen Leistungen schießen.

Von daher kann das 8 mm S Möller JG auf Drückjagden auch aus der 8x57IS eingesetzt werden, besser wäre es natürlich aus der 8x68S.

Gruß, Lutz Möller

Inzwischen gibt es schon lange das 8 mm Möller JG kurz mit sehr schnellen 8 x 75 IS - Ladungen, daß die dmaligenEinwände zum alten 116 Möller JG nicht mehr gelten. Besonders aus kurzen Stutzenläufen tagen beide für Drückjagden. Lutz Möller, 19. August 2005,

Gebrächschuß in Frankreich

links unten ein Gebrächschuß in Frankreich: falsch vorgehalten!

Dieser Gebrächschuß auf dem Bild einer Beutefahrt in Frankreich verdeutlicht wohl anschaulich, wie hilfreich kleine Vorhaltewinkel bei Bewegungsjagden sind, anständig zu treffen.

Sehr viel besser sieht dieser von meinen steirischen (siehe Abzeichen am Hut) Jagdfreund Dieter mit der fixen .300" WSM, die mit Möller JG auf gut über 1.000 m/s V0 zu bringen ist, erlegten Sau aus.

Lutz Möller, 13. Dezember 2004

Kupferdeformationsgeschoß

Nocheins, bitte:

neulich korrespondierten wir betreffs „Augenblickswirkung” und „Pirschzeichen”, und ich hatte mir ein flachköpfiges Geschoß mit weiter Hohlspitze gewünscht. Und nun sehe ich, daß Sie auch Kupferdeformationsgeschosse ( so wie ich sie mir eigentlich dachte ) entwickelt und in Erprobung haben (LM: Siehe Kupferwinter '05). Das sind die Geschosse, die ich zur Drückjagd suche. Na also, sehr schön! Ich bin begeistert, ehrlich: die Spitzgeschosse für scharf gezielte, weite Schüsse und das Stumpfgeschoß für die Bewegungsjagd auf nahe Entfernung. Perfekt ! Werden Sie die auch in 8 x 57 IS als fertige Munition anbieten ? Ab wann ?

Mit freundlichem Gruß, Michael Luther, Dienstag, 8. Februar 2005 19:55

Drückjagdgeschoß

So ein Kopfschuß wird nicht immer möglich sein, obwohl er in Afrika 2004 trotz kleinstem 6,5 mm Möller JG kurz gut = sofort wirkte

Endlich habe ich die Sau gepirscht!

Nun hat sie mich entdeckt!

Die Sau kommt!

Die Sau ist da! Was will sie nun, etwa spielen, oder beißen, oder Futter?

Photoapparat: Nokiahändi |Photograph: Jörg Bühler | Ort: Berlin-Nikolassee

So nah wird man an die Sau nicht immer kommen.

Hallo Herr Möller,

ich habe Interesse an Ihren Kupferjagdgeschossen und noch 2 Fragen dazu mit der Bitte zu antworten:

  1. Ich führe eine Waffe in 9,3 x 62: Ich habe Starkmantel Geschosse mit ~ 16 g. Bei der Jagd auf Schwarzwild direkt an einem Schilfgürtel ist es wichtig keine bzw. sehr kurze Fluchtstrecken zu haben, da sonst ein Auffinden im Schilf fast unmöglich ist. Daß man dabei Abschläge im Hinblick auf zerstörtes Wildbret machen muß ist mir klar. Sind Ihre Geschosse hierfür besser geeignet? Sind Ihre Geschosse nicht zu leicht mit nur 12 g (16 g müßten doch besser sein, oder ?) ?

  2. Insbesondere bei Treibjagden wird es gerne gesehen, größere/schwerere/langsamere Kaliber zu nutzen, wegen der verminderten Gefahr daß z.B. durch Äste etc. die Geschosse abgelenkt werden. Ist die Gefahr der Ablenkung bei 8x57 IRS und 9,3x74 R mit Kupferjagdgeschossen größer als bei z.B. oben genannten 9,3 Starkmantel mit 16 g oder 8 mm Norma Alaska ~ 12 g, da die Kupferjagdgeschosse leichter und schneller sind ?

  3. Wieviel kosten 100 Geschosse in 8 mm und 100 Stück in 9,3 mm ?

MfG, Matthias Reich, Freitag, 19. August 2005 13:55

Hallo Herr Liebich,

Ich hätte gern 50 Stück Kupferjagdmunition 9,3x62 bestellt.

MfG, Torsten Heicke, Kathendorf den, 20.08.2005

Sehr geehrter Herr Möller,

ich interessiere mich für Ihr Jagdgeschoß im Kaliber .308 und 9,3 mm. Wurde die Hohlspitze an den 9,3 mm Möller JG schon zurückgenommen?

MfG Torsten Schlotte, Samstag, 20. August 2005 18:06

Jörg Lambert / Rheinland-Pfalz verlangte für die ab Oktober beginnenden 25 Drückjagden diese Jahr für sein 9,3x74R Doppelbüchse mit schnellem Einabzug die leistungsverstärkten 9,3 mm Möller JG 2005, siehe Wirkungsquerschnitt, Afrika 2005 und Möller JG-Geschichte, damit er das zweite Schwein schießen könne, nachdem er das erste getroffen habe, ohne es fallen zu sehen, weil er wisse, daß es fallen würde.

Hubert Beyer teilte im Januar 2004 fernmündlich mit, er habe die HDB auf Drückjagden versucht, weil ihm im Selbstlader „die Möller JG dafür zu schade gewesen seien”. Die getroffen Sauen seien aber allesamt noch 150 - 200 geflüchtet. Daraufhin werde er keine HDB mehr einsetzten. Solche Fluchtstrecken seien ihm zu weit.

Guten Tag Herr Möller,

nach einiger Zeit möchte ich mich mal wieder erkundigen, ob Sie inzwischen überlegen ein Möller JG mit Scharfrand anzubieten. Ich würde mich für ein solches in 9,3 mit wenig Splitterwirkung (alte Möller JG_Version) interessieren.

Mit freundlichen Grüßen, MF, 22. August 2005

Aus dem WuH-Platz

Hier geht es um das durchaus ansprechliche Reichenberg Drückjagd Magnum Geschoß (Konstruktion 9 ) in 8 mm 12,7g. Nachdem ich 50 Stück orderte, einige mit der empfohlenen Ladung prüfte, die Streukreise überraschend gut fand, benutze ich es inzwischen als Standardgeschoß für Schwarzwild. Da hier derzeitig die Ernte/Stoppeljagd läuft, hatte ich in den letzten Tagen sieben Sauen zwischen 35 und 68 kg zu versorgen und stellte fest, daß es nur einmal so etwas wie einen Ausschuß gab (Splitter). Nun gut, die Stücke liegen halt ziemlich rasch (nach 0 bis 40m) bei Blatt/Hochblatt-Schüssen aber von einer Schweißfährte zu sprechen wäre glatt übertrieben. Den kalibergroßen Einschuß muß man suchen, kein Tröpfchen Schweiß kommt da raus. Die recht kurzen Fluchten sind echt klasse und liegen bei mir etwas unter dem Durchschnittswert von Teilmantelgeschossen (Alaska, Vulkan). Die Entwertung ist minimal und nur einschußseitig, jedoch beschleicht mich der Gedanke, wenn doch mal ein Stück weiter ginge, würde ich es ohne Schweißhund wohl nur zufällig finden.

An der Kirrung neben der Fichtendickung werde ich wohl was anderes nehmen (müssen)?!

Die eigentliche Frage , die mich beschäftigt, ist, ob man durch Verringerung oder Erhöhung der Geschoßgeschwindigkeit doch noch zu Ausschuß kommen kann. Meine Patrone ist 8x57JRS, die Ladung besteht aus 3,24 g gr R903. Eine v-Messung habe ich nicht gemacht. Das HDB-Drückjagdgeschoß zerlegt sich lt. Hersteller in drei große Splitter und den Restkörper, was ich durch die beobachtete Splitterwirkung am Aufbruch nachvollziehen kann. Leider schießt der Restkörper nicht aus und berührt oft nicht mal die andere Körperseite. Allerdings muß das Stück die volle Energie schlucken, nicht das Hinterland. Eure Erfahrungen/Meinungen bitte !

Waidmann's Heil vom Harzjäger ! 20. August 2005 16:17

Zitat: Original erstellt von Harzjäger:

Ansonsten keine Tips, ob sich über die Geschoßgeschwindigkeit was machen läßt?
Spricht es so schnell an, weil es zu schnell ist?

Die Kräfte vorne im Staubereich des Geschosses wachsen quadratisch mit der Geschwindigkeit an. Die Zerlegung läßt sich also gut über die Auftreffgeschwindigkeit beeinflussen. Wenn sie dann allerdings so gering ist, daß trotz entsprechender Konstruktion des Geschosses keine Zerlegung mehr stattfindet, spricht man vom "Vollmanteleffekt".

Viel Erfolg wünscht
capreolus. 21. August 2005 09:54

Das bedeutet, das o. a. Reichenberg HDB zerlegt sich bereits bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten, in 50 m Entfernung schon bei 761 m/s. Damit ist es nicht besser als die Bleierne Sippe der schnellen Platzer. Ich kann nicht verstehen, warum ein Festgeschoß teuer gedreht wird, wenn es dann wie ein billiges Bleigeschoß wirkt. Der Aufwand ist doch für die Katz'! Dabei ist das HDB-Ding schon so langsam, daß es als wegen zu großer erforderlicher Vorhaltewinkel als Drückjagdpatrone unbrauchbar ist. Das geht alles besser, viel besser!

Hier folgt nun ein erläutertes Beispiel zu einem auf Wunsch gefertigtem 9,3 mm Möller JG:

Spröderes Kupfer 9,3 mm KDG mit 810 m/s und schneller in Wasser

Das Bühler Möller JG

Ein 9,3 mm 14 g Kupferdeformationsgeschoß ist aus der 9,3 x 62 auf 50 m noch etwa 795 m/s schnell (weiteres siehe Ladung). Das 9,3 mm Möller JG hingegen fliegt aus derselben Patrone in 100 m dagegen noch 845 m/s schnell (weiteres siehe Ladung). Da die Gesamtfrontfläche (Rest + Splitterfläche) den Wirkungsquerschnitt einfach, die Geschwindigkeit aber quadratisch bestimmt kann also nun die Frage beantwortet werden, Ob das 9,3 mm Möller JG oder das 9,3 mm KDG besser wirkt. Dabei ist das KDG nach schwedischem Wunsch angelegt auf doppeltes Kaliber (ohne Führbänder) aufzupilzen. Das wird nicht ganz erreicht, eher 15 mm. Daraus ergeben sich zusammen mit der VZ² - Abhängigkeit folgende verhältnismäßigen Wirkungsquerschnitte für die ersten 5 - 6 cm für die 9,3x62:

Geschoß Hohlspitztiefe Splitter WQ100
[m³/s]
WQ100
[%]
Eindringtiefe
Masse Frontfläche
Geschoß Splitter gesamt
9,3 mm Möller JG, Ausführung 2004 11,4 mm 1,6 g 63 mm² 179 mm² 242 mm² 173 100 90 cm
9,3 mm Möller JG, Jörg Bühler Art 14,0 mm 3,0 g 341 mm² 404 mm² 288 167 70 cm
9,3 mm Möller JG, Ausführung 2005 18,0 mm 4,5 g 504 mm² 567 mm² 405 234 60 cm
9,3 mm Möller JG, Ausführung 2006 12,5 mm 2,0 g 224 mm² 288 mm² 206 119 78 cm
9,3 mm KDG unwichtig 0 180 mm² 0 180 mm² 112 64 38 cm

Das bedeutet, splitternde Kupferjagdgeschosse sind dem aufpilzenden Kupferdeformationsgeschoß sowohl in Wirkungsquerschnitt als auch bei der Tiefenwirkung klar überlegen. Erfahrungen stehen in Kupferwinter '05.

9,3 mm Bühler Möller JG

aus 9,3 x 62

auf 60 kg Keiler

Der elektrische Flaschenzug erlaubt die Beute allein handzuhaben: Sieg durch Technik!

Der offene, geflieste Arbeitsraum mit Wasseranschluß und Siel bürgt für sauberes, gutes Wildpret

Der 9,3 mm Bühler Möller JG - Einschuß ist kalibergroß

Der Putzstock zeigt die Geschoßbahn, aber wo ist das Möller JG?

Der Ausschuß reicht bis zur Schwarte. Die „Federn“ sind zerschossen. Über dem Rückrat ist innen eine etwa 5 cm große dauernde Wundhöhle. Der Tod trat auf den Treffer oberhalb des Rückgrates augenblicklich ein, obwohl die Wirbelsäule selbst nicht getroffen war. Die Druckwelle bewegte die Wirbel dermaßen gegeneinander, daß das Rückenmark geschert wurde und damit die Nervenreizleitung außer Kraft setzte. Der Herzschlag wird davon zwar nicht beeinfluß, aber die Atmung. Bevor das Tier wieder zu sich kommt, erstickte es an Atemlähmung. Der Tod war weniger schrecklich, als die Schilderung glauben läßt, weil durch völlige Reizüberflutung bis an den Anschlag des Möglichen, herkömmliches Empfinden schon nicht mehr möglich war. Selbstverständlich konnte der Keiler nicht mehr flüchten nicht einen Zentimeter, nur noch umfallen und schlegeln.

Trefferlage hinter dem Schädel, über der Wirbelsäule, vor dem Blatt, ein tödlicher Krellschuß , der wie in Trägerschuß wirkte.

9,3 mm Möller JG | 9,3 mm KDG | 9,3 mm A-Frame Bleigeschoß

Das Angenehme an einem Geschoß mit gut abgewogenem Wirkungsquerschnitt und Eindringtiefe, wie dem 9,3 mm Lutz Möller KJG Geschoß ist die Eigenschaft auch in einiger Tiefe mittels Druckwelle und Nervenwirkung Tiere sofort zu Fall und endlich zu Tode bringen zu können, ohne das lebenswichtigen Rückenmark getroffen zu haben. Ein Treffer in der Nähe langt. Bei Herz- und Lungentreffer

Sau im Schnitt


Wie soll ein Drückjagdgeschoß sein?

Obige Forderungen nach einem Drückjagdgeschoß erinnern mich, bis auf Schlotte, sehr an kaputte Rehe!

Erfahrungen mit dem Reichenberger-HDB-Drückjagdgeschoß aus der heruntergeladenen 8x57 IRS ohne Ausschuß zeigen, auch Vollgeschosse können wie Platzer gebaut werden. Nur, wozu? Das kann Bleischon lange; ist dabei aber deutlich billiger als ein gedrehtes Kupfergeschoß!

Dabei ist das Geheimnis der Schweißfährte längst als geschoßunabhängig bekannt. Jörg Bühler schoß neulich, als er mit der Flint auf Gänse war, aber abends noch auf Sauen blieb, mit der 20er Flinte mit einen 15,7 mm 20 g Flintanlaufgeschoß ein Schwein auf 5 m. er schoß es nicht in den Kopf, um keinen Gebrächschuß zu wagen, sondern in die Lunge. Das völlig ahnungslose Schwein lief noch 80 m. Der Ausschuß war etwa 3 cm Ø und der Ausschuß 6 cm Ø. Da ein- und Ausschuß hoch lagen, gab es kaum Schweiß zu finden. Die Ausschußgröße ist nicht so wichtig; auf die Lage kommt es an. Das Mittel zu einer Schweißfährte zu kommen ist der Badenwannetrick, nichts anderes!

Ich kann zwar Kupferjagdgeschosse mit sehr verschiedenen Eigenschaften ausdenken, bauen und verkaufen, aber nicht alle Mögliche ist deshalb auch sinnvoll. Das 9,3 mm Zerstörer zeigte in Afrika 2005 deutlich, mehrfach gesteigerter Wirkung des 2005er 9,3 mm Möller JG aus der 9,3x64 im Vergleich zum lütten 6,5 mm Möller JG aus der 6,5x65 in Afrika 2004 haute zwar mehr kaputt, aber die Fluchten nahmen nicht im ungekehrten Verhältnis ab. Doppelt kaputt heißt eben nicht = halb so weit gelaufen. Ich kann nur immer wieder betonen:

Verschiedene Treffer → Verschiedene Wirkungen!

Hinter obigen Forderungen an ein Drückjagdgeschoß vermute ich einen unausgesprochen Hintergedanken, nämlich den Wunsch auf der Drückjagd beim flüchtigen Schuß mit mehr Wirkungsquerschnitt schlechtere Treffer aufzuwiegen. Die Hoffnung kann nicht erfüllt werden! Das geht ins Auge! Die Hoffnung ist ist vergebens! Der Treffersitz entscheidet in so viel größerem Maße als alles Andere über die Schußwirkung, das der Rest fast kaum noch zählt.

Natürlich muß ein Geschoß immer genügend Tiefenwirkung aufweisen, um durch alle Hindernisse Hirn, Rückenmark, Lunge oder Herz zu treffen. Ein Irrglaube wäre dabei anzunehmen, mehr Masse allein würde geraderen Flug gewähren. Wichtiger ist ein genügend hartes Geschoß, daß sich nicht an äußeren Hindernissen zerlegt und im Ziel schulterstabil schnurgeradeaus durchdringt.

8 mm VMS Schott aus Sprinbock, Mitte, und Kudu, rechts

8 mm Möller JG, lang nachdem es einen Oryx längs durchschoß

Bleigeschosse, auch schwere, platzen in der Regel bereits an kleinen Zweigen im Weg, während meine Jagdgeschosse ohne zu öffnen hindurchgehen und Ihr Ziele treffen, sofern der Zweig nicht zu weit entfernt ist. Dabei sind Weidezaunpfähle 25 vor dem ziehenden Bock und Eisenrohre 7 m vor dem äsenden Schwein schon ohne erkennbare Abweichung durchschossen worden.

8 mm Möller JG 2003 aus 8 x 68S nach Kiefernholzbeschuß. Holz öffnet Möller JG kaum. Möller JG benötigen eine Flüssigkeit, um anzusprechen. Man kann also bedenkenlos auch durch Holz kurz vor dem eigentlichen Ziel schießen (Zweig, Brett, Baum).

Den Wunsch nach schwereren Möller JG zu erfüllen, würde nicht bessern, nur mangels Geschwindigkeit den Vorhaltewinkel erhöhen, damit die Trefferwahrscheinlichkeit herabsetzen. Das wäre nicht gut! Der Wunsch nach mehr Wirkung geht ebenfalls in die falsche Richtung. Sprenggeschosse könnten vielleicht helfen, oder auch Gifte. Kurzum muß auch auf der Drückjagd gut getroffen werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Kupferjagdgeschosse sind verhältnismäßig leicht. Damit bieten die Patronen wenig Rückstoß, helfen damit sowohl zu Üben als auch zu treffen. Wirkungsquerschnitt und Tiefenwirkung sind vernünftig ausgewogen, so daß jeder vernünftige Treffer hinreichende Wirkung erzeugt. Damit sind aus meiner Sicht besondere Drückjagdgeschosse entbehrlich. Die Möller JG eignen sich so wie sie sind gut für die Drückjagd.

Meine leichten Jagdgeschosse als reibungsarmen Führbandvollgeschosse setzen sich anders als herkömmliche Geschosse mit großem Einpreß- und Anfangsdruck sehr schnell in Bewegung. Sie vergrößern so den Brennraum dynamisch. Daher können gefahrlos sehr schnelle und energiereiche Pulver geladen werden, die schon in kurzen Läufen vollständig verbrennen und das reibungsarme Möller JG kraftvoll auf hohe v0 beschleunigen. So erlauben Möller JG auf der Drückjagd kleine Vorhaltewinkel. Der Schütze kann mit weniger Vorhaltewinkel leichter zu zielen und folglich besser treffen.

Jörg Lambert im Forst mit 25 Drückjagden im Jahr hob einen weiteren Vorteil der reibungsarmen Möller JG für seine Doppelbüchse hervor. Während herkömmliche, nicht reibungsarme, Geschosse, ganz gleich ob Blei- oder Kupfergeschosse, den geschossenen Lauf der Doppelbüchse stark erwärmen, daß sich die Waffe verzieht und die Trefferlagen wandern, bleibt die Doppelbüchse mit dem Möller JG fast kalt. Die Trefferlage bleibt erhalten. Auch der zweit Schuß sitzt; nicht nur beim flüchtigen Schuß auf der Drückjagd, sonder auch auf dem Ansitz auf größer Entfernungen. Ein Büchsenmacher meinte, die Verstelleinrichtungen an neueren mehrläufigen Waffen führe in Jägerhand nur zu hilfloser Ein- und Verstellerei, bis die Waffen teils völligen willenlos in die Gegend streuten und dann, nachdem der Freizeitwaffenmechaniker das Vertrauen in sich und die Waffe verloren habe, wieder bei ihm auf dem Tisch landeten, um wieder geheilt zu werden. Der Jäger braucht Vertrauen in sich und die Waffe um im ausgeglichene Seelenfrieden ungestört zu jagen; Eine Jagd, bei der das Wild im Vordergrund steht, nicht die Angst vor der Technik! Lutz Möller KJG Geschoßmunition hilft mit schnellem Flug, kleinem Vorhaltewinkel und guter Wirkung in allen Einsatzfällen, den Jäger von der Technik zu entlasten. Dei Waffe wird einmal auf 100 m mit Hochschuß eingeschossen und kann dann bis zur Ansprechgrenze mit ± 5 cm Bierdekelabweichung Fleck geschossen werden. Mehr Ballistik muß der Jäger mit Möller JG nicht können, um erfolgreich sein gesuchtes Wild zur Strecke zu brringen!

All das hat seinen Preis.

links zähes Möller JG vor und nach dem Knochentreffer, recht sprödes Balle GPA vor und nach dem Treffer.

6,5 mm Geschosse aus Kupfer oder Blei

Möller JG | Matchgeschoß | GPA | HDB | VMR

Andere Kupfergeschoßhersteller optimieren leider nur die Herstellung, aber das Möller JG ist auf Leistung gezüchtet. Wie? Nachdem Entwurf, steckte der Aufwand gedrehter Geschosse steckt sowohl im Werkstoff, als auch in der Zerspanung. Stumpfe Geschosse wie GPA oder HDB benötigen wenig Zerspanung, kommen also mit weniger Maschinenzeit aus. Das Möller JG mit seiner aerodynamischen langen Spitze, erfordert dagegen besondere Werkstoffe und lange Maschinenzeiten. Geringster Luftwiderstand und Ansprechen in weiten Geschwindigkeitsbereichen lohnen den Aufwand für das Einheitsgeschoß. Impala verzichtet gleich auf die zur Schulterstabilisierung notwendige Hohlspitze.

links Möller JG vor und nach 1oo cm längs durch einen Weißwedelhirsch, rechst ein TMS nach nur 20 cm Schwein

Geschosse, die sich wie das Impala nach 10 oder 15 cm drehen, siehe Fackler: Military bullet wound patterns erzeugen mangels Richtungsstabilität Zufallstreffer und sind daher für größeres Wild unbrauchbar.

Empfehlung

Immer mehr Jäger wünschen für den flüchtigen Schuß auf der Drückjagd Jagdwaffen mit kurzen Läufen, teils als Selbstlader oder Doppelbüchsen. Dafür sind besonders die Möller JG-Patronen 8x57 IS und 9,3x62 für Repetierer und Selbstlader , oder 8x57 IRS und 9,3x74R für Kipplaufwaffen geeignet. Die 9,3er schießen sich dabei angenehmer als die 8 mm. Der in beiden Kalibern mit leichten Kupferjagdgeschossen nicht so große Rückstoß kommt aus den 9,3er sanfter, „schiebt“ aus den großräumigeren Patronen eher als aus den kleinräumigen hart zu „schlagen“. Immer ist der Rückstoß mit Kupferjagdgeschossen deutlich geringer als mit unnötig überschweren Bleigeschossen (19g TUG u. ä.). Dabei werden Drückjagdwaffen meist in 9,3 x 62 angeboten, wie z. B.

Heckler & Koch Selbstladebüchse

FN BAR Selbstladebüchse

kurze Repetierbüchse Sauer 202 Forest

Ich rate daher zu einer Büchse in 9,2 x 62 oder als Kipplaufwaffe 9,3 x 74 R, wahlweise auch in 8x57 IS oder für Kipplaufwaffen 8x57 IRS mit meinem Jagdgeschoß als dem wichtigsten Verbindungsglied zwischen Jäger und Wild, denn nur das Geschoß kommt an, während Hülse und Gewehr beim Schützen bleiben.

Das geeignete Geschoß bedeutet viel mehr als Waffe oder Patrone.

Den Unterschied im Ziel macht das Geschoß, nicht die Patrone!

Friedrich der Große

Friedrich II.

Meine Jagdgeschosse sind Einheitsgeschosse für alle Fälle. Spaß soll sein! Ein jeder mag nach seiner Façon selig werden, würde der „Alte Fritz“ in dem Falle wohl gesagt haben.

Lutz Möller, 22. August 2005


Sehr geehrter Herr Möller,

Erst einmal ein dickes Weidmannsheil für die „Erkenntnisreise Afrika 2005“.

Ich bin fast täglich auf ihrer Seite und freue mich über die Bestätigung meiner Annahmen hinsichtlich der 2005er Möller JG.

Inzwischen ist auch bei mir die Ernte in vollem Gange und ich konnte die Wirkung meiner 9,3x62 Möller JG auf Schweine erleben. Alle Treffer brachten immer Ausschuß und geringe oder keine Flucht. Sie schießt sich mit der Dunklen Kraft auch sehr angenehm und ich habe den Eindruck, daß meine Mitjäger den Knall als lauter empfinden als ich selbst. Bei einem angebleitem Keilerchen brachte ich einen guten Blattschuß an der ihm das Herz zerriß. Man konnte nur noch Fetzen erkennen aber das Wildbret war, außer mit Einschuß und Ausschuß versehen, in Ordnung.

Zu dem KDG kann ich auch nur noch den Vorteil der geringen b.z.w. keiner Splitter erkennen der einen eventuell am Stück arbeitenden Hund nicht gefährdet. Sonst sind Geschwindigkeit und Tiefenwirkung vom Möller JG klar im Vorteil.

Ich habe leider meine neu Kamera noch nicht zum Einsatz bringen können, da ich sie erst bekomme. Aber von meiner Elchexpedition nach Schweden bekommen sie wieder Bilder (Ich hoffe mit Elch)!

Mein Wiederlader hat mir 100 Patronen mit Möller JG geladen. Leider ist die Präzision ihrer Ladungen nicht erreicht worden. Es liegt wahrscheinlich an den Hülsen, die teilweise Masseunterschiede aufwiesen und somit auch das Pulver "reingequetscht" wurde. Aber mit 2,5-3 cm kann ich auch noch auf der Drückjagd leben. Der Herbst bringt mich mit meinen Beagles auf ~34 Jagden in gesamt Thüringen und ich werde noch Munition brauchen. Das kann ich aber erst nach Schweden entscheiden.

Die 8x68 schieße ich z.Zt. noch mit den restlichen CDP. Auch da möchte ich die Leistung der Möller JG demnächst zur Verfügung haben. Übrigens schießt sich die mit der Rückstoßbremse wie Butter. Nur laut ist sie noch. Über die Dunkle Kraft reden wir noch; erst muß Weihnacht in Sicht sein. Erst mal genug geschwatzt.

Mit Weidmannsheil und fetter Beute, Klaus Rechtacek, Montag, 22. August 2005 16:31

Hallo Herr Möller,

vielen Dank für den Hinweis, habe die Seite mit Interesse gelesen. Meine Erfahrungen und Anmerkungen zum Möller JG 8 mm kurz kennen Sie (geringes Wild = optimal / stärkeres Wild = weniger gut, da Ein-/Ausschuß nur kalibergroß und keine Pirschzeichen, etc.). Ich bin gespannt, wie die 2005er mit tieferen Bohrungen wirken werden. Diese werden gerade verladen und stehen somit für den Herbst/Winter zur Verfügung. Wünschenswert wäre ein Pirschzeichen liefernder Ausschuß bei nicht am Anschuß liegendem stärkerem Wild (leicht abgeplattete Restgeschosse, wie die drei abgebildeten 9,3er, wären optimal. Hoffentlich wirken sich die tieferen Bohrungen nicht zu nachteilhaft auf Rehwild aus. Falls doch, dann könnte ich immer noch zweigleisig fahren. Ich werde beizeiten berichten.

Mit freundlichen Grüßen, Friedhelm Bode, Montag, 22. August 2005 19:57

.300" WSM Drückjagd

Hallo Lutz,

schon vor einigen Jahren hast Du mir mit meiner .300" Weatherby sehr geholfen, jetzt habe ich eine erneute Frage. Ich setzte meine Sauer 200 in .300" WSM auch zur Drückjagd ein. Suche allerdings jetzt ein neues Geschoß. Bis jetzt nahm ich immer Werksmun. 14,25. TM für die Drückjagd. Für weite Schüsse meist das 11,7 g. Ballistic Tip. Das alles sind aber immer Kompromisse und nichts Halbes und Ganzes.

Jetzt habe ich auf Deiner Seite über das für mich neue 7,62 mm 9g Möller JGeschoß gelesen und einige Fragen.

  1. Wie präzise ist dieses?

    LM: Gute Schützen erzielen damit zusammenhängende Löcher auf 100 m!

  2. Gibt es .300" WSM Möller JG Ladedaten oder kann man fertige Patronen kaufen.

    LM: Ja, beides, siehe obige Verweise!

  3. Wo bekomm ich ggf. die Geschosse?

    LM: Das schreibe ich dir!

Wenn Du mir weiterhelfen könntest, wäre das super!

Viele Grüße, Georg Stolz, Dienstag, 13. September 2005

Georg,

statt mal ein langsames Geschoß für die Drückjagd zu stopfen und ein schnelles für gewöhnliche Jagd, also jeweils ein Sondergeschoß bei jeder Gelegenheit zu wählen, nimm einfach mein Jagdgeschoß und werde froh. In den .300" WSM Möller JG Ladedaten findest du alle Angaben zu Flug und Wirkung. Kurz und bündig kannst du damit aus der .300" WSM jedes Tier, ob klein oder groß binnen 264 m mit ± 5 cm Höhenabweichung und 1,9 g Splittern erlegen ohne das die Großen weit flüchten, oder die Kleinen zu Muß zerfetzen. Mit 247 m³/s WQ100 liegst du von der Kirrung über die Drückjagd bis 300 m raus im grünen Bereich.

Lies als Hintergrund Wirkungsquerschnitt. Die Irrwege zum 9,3 Zerstörer mit kaputten Rehen haben wir Gott sei Dank hinter uns gelassen, die notwendigen Schlußfolgerung gezogen. Heute ist das Lutz Möller KJG Geschoß das am vollständigsten beschrieben Jagdgeschoß mit vorhersagbarer und vor allem vernünftiger Wirkung, bei bester Ausßenballistik, von der die Anderen nur träumen könnten, wenn sie es denn wollten. Aber manch wollen ja gar nicht. Dazu lies z. B. RWS Bionic.

Gerade für Bewegungsjagden benötigst du ein schnelles Geschoß, um den Vorhaltewinkel klein zu halten und damit leichter zielen zu können und folglich besser zu treffen. Wie sehen die meisten Drückjagdstrecken denn aus. Die Treffer liegen zu weit hinten und zu tief: Wertvolle Keulen werden so zerschossen. Das muß nicht sein. Mit 1.034 m/s v0 gepaart mit 84 cm Eindringtiefe in Fleisch aus der .300" WSM eignet sich 7,62 mm Möller JG, wie alle anderen Möller JG zwischen 7 und 9,3 mm auch, mit Wirkungsquerschnitten von gut 200 m²/s besser als jedes andere mir bekannte Geschoß als Einheitsgeschoß für Alles. Dabei werden alle notwendigen Daten zur Außen- und Zielballistik angegeben, so daß du dich darauf verlassen kannst. Und wenn du sonst noch was wissen möchtest, dann frage mich bitte. Ich helfe dir gern!

Gruß Lutz, 15. September 2005,

Siehe auch Zerleger!

.45" Blaser hoffnungslos

Sehr geehrter Herr Möller!

Erstmal herzlichen Dank für die ausführlichen Berichte zur Drückjagdpatrone. Die .45" Blaser schneidet wahrlich nicht gut ab. Aber nichts dem zu trotz, gibt es eine Möglichkeit an die Ladedaten zukommen? Oder können Sie eine Ladung empfehlen die, die Patrone wenigsten einigermaßen tauglich macht? Über eine Rückantwort würde ich mich sehr freuen.

Mit den besten Grüßen Gerhard Wöhnl, Samstag, 20. Mai 2006 13:27

Tag Herr Wöhnl,

um die Patrone für einen kleinen Vorhaltewinkel zu ertaugen, müßten leichte Geschosse verwendet werden. Bei der großen Bohrung würden die aber mangels Flächenlast nicht mehr hinreichend tief eindringen. Insofern ist die Patrone ein schlechter Kandidat für Verbesserungen.

Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller,


Schnelle 9,3 x 62 Drückjagdpatrone

Hallo,

ich suche eine schnelle Drückjagdpatrone im 9,3x62. Bisher habe ich 14,6 gr, DK verladen. V0 800 m/s. Auch bei guten Treffern ergaben sich teilweise noch lange Fluchtstrecken. Wie ist das mit Ihren 10 oder 12 Gramm Jagdgeschossen. Laut Tafel sind die Leistungen ja beachtlich! Wie ist die Wirkung auf Wild, vom Frischling bis zum Hauptschwein!

Mit freundlichem Gruß, Günter van Riet, Donnerstag, 22. März 2007 16:00

9,3x62 Möller JG Ladung

Tag Herr van Riet,

nachdem Sie die 9,3 mm Möller JG Vorhaltemaße kennen, wissen Sie wie schnell so ein vernünftiges Drückjagdgeschoß sein kann.

links 9,3 mm JG neu mit Plastikspitze | Mitte nach einem 1.100 Einschlag im Wassertank | rechst Splitter

Die schwarzer Kappe ändert an der JG - Wirkung mit früher verglichen wenig. Lesen Sie dazu gern „Möller JG wirken anders!“. Dann, und wenn Sie den Reste dieses Netzplatzes gelesen haben, wissen Sie, daß Sie mit meinen JG aus den üblichen Patronen hier jedes Wild sicher und schonend erbeuten, vom Frischling bis zum Hauptschwein, von der Kirrung bis zur Ansprechgrenze, breit von der Seite, spitz von vorn, oder sonstwie, flüchtig oder in Ruhe, über große Entfernungen mit demselben Haltepunkt binnen ± 5cm „Bierdeckelweite“. Zwecks Trefferbeobachtung empfehle ich für die Drückjagd und auch die Nachtjagd eine 9,3 mm hdp-Rückstoßbremse, die Ihnen das Gewehr nach dem Rückstoß wieder nach vorn zieht (So ziehen meine Bremsen den Lauf nach dem Schuß wieder nach vorn (Film .avi 3 MB). Außerdem dämpfen die hdp-Bremsen den Feuerschein, so daß der nachts nicht mehr blendet. Erst dann haben Sie mit dem schnellen Möller JG ein richtiges Drückjagdbesteck zusammen, so:

Drückjagdbesteck: 9,3 mm hdp Rückstoßbremse vor 9,3x62 Möller JG Ladung mit Zinnsau

Waidmann heil, Lutz Möller

Möller JG .45-70 Goverment

Sehr geehrter Herr Möller,

mit großer Anteilnahme las ich Ihre Ausführungen zur .45 Blaser. Meine Erfahrung auf Sauen an der Kirrung und im Mais zeigen bis zu 80 Schritt mit 26 g Bleigeschossen eine sehr gute Wirkung. (Ladedaten dem DEVA-Buch „Wiederladen“ entnommen.) Keine Fluchten über 15 Schritt ! In jedem Fall erfolgte ein Ausschuß in doppelter bis 3-facher Kalibergröße. Gleichwohl sind die technischen Daten (Außen- und Zielballistik) der von Ihnen entwickelten Möller JG einfach nur „gewaltig“. Um an dieser Fortentwicklung teilhaben zu können stelle ich meine Frage: Haben Sie auch für die .45-70 Gov. Jagdgeschosse in der Entwicklung?

Natürlich dürfen Sie meine Anfrage veröffentlichen, in diesem Fall aber bitte nur unter meinem Vornamen.

Ein freundliches Waidmanns-Heil an Sie Herr Möller, Axel, Samstag, 14. August 2010 23:06

Moin Axel,

Ihre Erfahrung mit Sauen an der Kirrung und im Mais nehme ich gern zur Kenntnis. Allerdings benötiget man dazu nicht 26 g Blei. Siehe auch Afrikaversuche 2008. Bei solche Bummeltanten wie der .45"-70 Govt. oder der unsäglichen .45" Blaser sind einfach Hopfen und Malz für ein gutes Gebräu nicht vorhanden, denn Sie werden mit solch langsamen Dingern nie die erforderlichen geringen Vorhaltewinkel und die erforderliche Tiefenwirkung erlangen. Deshalb habe ich JG über 10 mm eingestellt.

Lies auch Jagdpatronenwahl.

Waidmannsheil, Lutz Möller, Sonntag, den 15. August 2010

8x57 IS oder 9,3 x 62 mm als Drückjagdpatrone

Hallo Herr Möller,

weiß nicht, wie ich direkt auf Ihrer Seite etwas posten kann, daher diese Mail-Frage: Die 8x57 IS und 9,3 x 62 mm Patronen sind ja m.W. für Drückjagden (natürlich auch und v. a. auf Sauen) beide recht gut geeignet und auch beide für kürzere Läufe (ich führe die HEYM SR 30 Keilerbüchse mit 50 (52?) cm Lauflänge).

LM: Ja das stimmt!

Wenn es nun zum Schwur kommt: Welches der beiden Kaliber – in beiden die Verwendung eines vernünftigen Geschosses vorausgesetzt – würden Sie für diese Waffe wählen, wenn Sie sie vorranging bei Drückjagden auf alles Schalenwild einsetzten, aber gelegentlich auch zur Ansitzjagd auf wieder alles Schalenwild?

LM: Die 8x57 IS mit meinem Jagdgeschoß und FS7, angenehm ohne Schußangst oder Mucken zu schießen, geringer Vorhaltewinkel und hinreichende Wirkung!
Fragender Gruß, Ekkehard Ophoven, Freitag, 8. April 2011 11:19

Drückjagd | Deformator

Gönne Dir MJG der Lutz Möller GmbH vom Erfinder selbst.

Du wirst kein besseres Jagdgeschoß finden.

Lutz Möller

Lutz Möller,