Geschichte | Flink wie die Natter | .220" Swift auf Warzenschwein und Hyäne | .220"Swift-KJG-Ladungen | Zielwahl | 5,6x50 R Mag. 4,1 g TMS auf Reh | Bluterguß | Dralltafel |4,1g RWS TMS | Kein Ausschuß | Jungjägerfrage |5,6 mm KJG Geschoß
5,6x50 Magnum Hülse mit KJG
Hallo Herr Möller,
frohe Weihnachten wünsche ich. Herr
Möller, ich brauche bitte noch Ladedaten für die .22" Hornet und die
.22"-250-Rem,
wenn sie so gut sind und mir die bitte senden wollen! Also die
KJG sind in jeder Beziehung verblüffend!
Alle Jäger, die bei uns jetzt mit den KJG
jagen, sind begeistert!
Servus
aus Tirol,
Hotel Lamm,
Ralf Rauchberger,
Hauptstrasse 5,
A-6464 Tarrenz,
Tirol / Austria,
www.hotel-lamm.at
Lieber Herr Rauchberger,
danke für Ihre freundlichen Wünsche. Frohe Weihnacht wünsche auch ich Ihnen und Ihrer Familie. Daß sie hier für die .22" Hornet und .22-250 keine 5,6 mm-KJG-Ladedaten finden, liegt am langen Drall der beiden alten Patronen. Der stabilisiert das vorhandene 5,6 mm KJG nicht hinreichend (Literatur: Drallstabiles Langgeschoß). Man müßte erst ein besonderes KJG dafür herstellen. Wünschen Sie das?
Waidmansheil nach Tirol
Lutz Möller, Weihnachten 2004
Hallo Herr Möller,
ich komme gerade zurück von der Rehbockjagd in Polen, führte die .220" Swift, bin total begeistert, alle Böcke zeichneten hervorragend, flucht maximal 10 m und lagen, immer voll auf das Blatt, am Anschuß war alles, was da sein sollte, hinter dem Ausschuß eine 2 m lange Spur, ich bin total begeistert, danke das es die KJG gibt, denn früher mit der Norma Munition hatte ich immer Fluchtstrecken von mindestens 50 m und das in einem Rapsfeld ist nicht lustig!
Servus aus Tirol, Ralf Rauchberger, 13. Mai 2005
Sich deutlich von der Leistung einer .222" Re. oder gar .22" Hornet abhebend, ohne jedoch die große Hülse und Pulverladung einer für normale Verhältnisse meist überstarken .22-250 oder .220" Swift zu haben, kann sich die 5,6 x 50 Magnum als „ausgewogene Mittelpatrone” bezeichnen. Mit der Höchstdruckbegrenzung auf 3.300 (Kupferstauch)bar wurde dieser Position innerhalb der Rehwild- und Schonzeitpatronen ebenfalls Rechung getragen. Die 5,6 x 50 Mag. leistet bei geringfügig höherem Gasdruck bei gleichem Geschoßgewicht etwa 100 m/s mehr als die Ausgangspatrone .222" Re. rechtfertigt also den Zusatz „Magnum” zur Kaliberbezeichnung - nicht aber im Vergleich zu den anderen 5,6 mm-Patronen: Die .220" Swift wird bei gleichem Geschoßgewicht und nicht wesentlich höherem Gasdruck mit wiederum 100 m/s mehr Mündungsgeschwindigkeit gemessen. Die 5,6 x 57 beschleunigt ein 4,8 g Geschoß auf 1.020 m/s V0, einem nicht viel geringeren Wert also, den die 5,6 x 50 Mag. mit dem 3,2 g Geschoß bringt. Das soeben Gesagte soll nicht als Abwertung der 5,6 x 50 Mag. verstanden werden, eher als Kritik an der seinerzeitigen Namensgebung, die zu falschen, d.h. übersteigerten Erwartungen führt, da man mit „Magnum” eben eine sehr hohe Leistung erwartet (Der Ausdruck kam ursprünglich von einer Sektflasche mit doppeltem Inhalt als üblich!). Insofern sollte man bei Nennung der Patrone den Zusatz ganz einfach weglassen. Offiziell geht das leider nicht, da die Patrone mit dem Zusatz in der Anlage zur WaffVO eingetragen ist. Nach dieser Bemerkung, die nicht an dem Leistungspotential der 5,6 x 50 rührt, bleibt nach jahrelanger Erprobung nur Lob für die Patrone: Sie kann als die Rehwildpatrone für normale Verhältnisse bezeichnet werden, bietet zudem noch die Anwendungsmöglichkeiten für Schonzeitzwecke (wenn auch dafür im oberen Bereich liegend) und ist so präzise, daß sie auch von manchen Jagdschützen auch als Scheibenpatrone für die Wettkampfschießen der Jägerschaft verwendet wird, vor allem von Leuten, die den Gebrauch einer Spezial-Matchwaffe ablehnen und die auch im Revier geführte Gebrauchswaffe benutzen wollen. Beim Schuß auf Wild werden die schnelle Augenblickswirkung und die geringen Fluchtwege als posititv gewertet. Der manchaml bemängelte Nachteil der Wildbretentwertung besteht dann zu Recht, wenn nicht hinter das Blatt, sondern auf dieses bzw. auf andere Körperteile mit starken Muskelpartien oder Knochen geschossen wird. Zwangsläufig ist die Wirkung im Wildkörper der großen Zielgeschwindigkeit wegen brutaler als bei langsameren Geschossen. Neben dem genannten Schuß hinter das Blatt ist noch der hohe Trägerschuß empfehlenswert, der Rehwild, ohne gutes Wildbret zu entwerten, schlagartig verenden läßt, und der bei der Präzision der kleinkalibrigen Waffen und ausreichender übung und Besonnenheit des Schützen wesentlich leichter, als bei größeren, rückstoßstärkeren und lauteren Kalibern, angewandt werden kann. Ein weiterer Vorteil der 5,6 x 50 ist ihr gestreckes Flugbahnverhalten. Wenn die Waffe mit etwa 4 cm auf 100 Meter Hochschuß eingeschossen ist, kann bei mehr als 200 Meter GEE bis weit über diese Entfernung hinaus ohne Haltepunktveränderung im Ziel Fleck geschossen werden. Der Vorteil wird sehr deutlich, wenn man dagegen die Flugbahnkurve einer .22" Hornet betrachtet, aber auch schon gegenüber der .222" Re. ergeben sich Pluspunkte. Die im Vergleich zur .222" Re. nur um etwa 7 mm größere Patronenlänge ermöglicht, Waffen gleichen Gattung für beide Patronen einzurichten. Für die 5,6 x 50 stehen als leichte, führige Repetierbüchsen zur Verfügung. Manche Hersteller bieten sogar maßstabsgerecht verkleinerte Duplikate Ihrer „großen” Modelle an.
Geschichte
Fast immer wird zuerst die randlose Patrone entwickelt und vorgestellt. Die Randpatrone folgt dann später, sofern eine solche überhaupt angeboten wird, nach. Im Rahmen des behandelten Umfangs kommen nur zwei Patronen vor, bei denen es umgekehrt war, also bei denen die randlose nach der Randpatrone kam. Ein Fall ist die 6,5 x 54 Mannlicher-Schönauer. Der zweite Fall war die 6,5 x 50. Zuerst erschienen nämlich die Randversion 5,6 x 50 R, die vornehmlich für leichte Kipplaufbüchsen und Bockbüchsflinten gedacht war. Erst als die Randpatrone sicher angenommen war, die Günter Frères bei der damaligen DVM entwickelte, schob man im Herbst 1970, zwei Jahre nach dem Auftauchen der 5,6 x 50 R, die randlose Hülse nach.
Wiederladersicht
Als verlängerte .222" Rem. benötigt die
5,6 x 50 den gleichen Hülsenhalter und das gleiche Zündhütchen. Selbst die
Pulversorten bleiben die gleichen, wenn auch die Pulverladungen erhöht werden
müssen und sich der Pulversortenschwerpunkt mehr zu den fauleren Sorten hin
verlagert. Sofern er bereits im Besitz einer Matrize für die .222" Rem. oder
.222" Rem. Mag. ist, käme so mancher Wiederlader auch ohne solche für die
5,6 x 50 Magnum aus: Werden die Hülsen aus der eigenen Waffe wiedergeladen,
genügt den Hals zu kalibrieren, und bei etwas Sorgfalt und wenig Ansprüchen an
die Präzision kommt man auch mit der .222" Rem. Setzmatrize zurecht. An dieser
Stelle sei aber bemerkt, daß einen speziellen Matrizensatze anzuschaffen, wenn
möglich sogar in Benchrest-Ausführung, unbedingt vorzuziehen seit. Die
erreichbare Präzision der wiedergeladenen 5,6 x 50
das Werkzeug anzuschaffen wert. Zudem kann bei nur halskalibrierten Hülsen doch
einmal eine dabei sein, die übermaßig ist und sich nicht in das Patronenlager
einführen läßt. Die vorrangige Vollkalibrierung bzw. eines Matrizensatzes für
die jeweilige Patrone gilt natürlich nicht nur für die 5,6 x 50, sondern für
alle Patronen, für die JagD:
Guten Tag Herr Möller,
als regelmäßiger Besucher Ihrer
Internetseite möchte ich
Ihnen, für die Veröffentlichung und Pflege der Sammlung von geballtem Fachwissen
und Erfahrungen zum Thema Ballistik, meinen Dank aussprechen. Mit Hilfe der
Themenbeiträge konnte ich bisweilen einen sehr guten Einblick in die
Wirkungsweise von Geschossen erhalten, somit meine Waffen sowie deren Munition
gezielt auswählen und diese mit Erfolg einsetzen.
Nun ist mir auf der letzten Jagdmesse in Ulm eine Heym
Kipplaufbüchse
in 5,6x50 R Magnum, gebaut auf Basis der Sicherheits-BBF 22F mit
Aluminiumbasküle, in die Hände gefallen. Diese Waffe war bisher weder meinen mir
bekannten Büchsenmachern noch mir zu Gesicht gekommen, weshalb ich annehme, daß
diese selten gebaut bzw. verkauft wurde. Auch das Internet
gibt keine Informationen darüber preis. Vielleicht kennen Sie die Büchse?
Die Waffe wurde in den 1970ern von einem Herrn erworben, welcher die Büchse
anscheinend direkt nach dem Kauf in den Schrank stelle und sie dort wohl vergaß.
Nach dem Tode des Waidmannes ging die Waffe nun wieder zurück an den
Büchsenmacher, welcher diese damals verkauft hatte. Jetzt hatte ich das Glück,
von Letzterem die Waffe im neuwertigem Zustand zu einem sehr vernünftigen Preis
zu erwerben. Diese herrlich leichte Kipplaufbüchse soll mir bei den künftigen
Jagden, zusammen mit meinen Freunden aus der mittelfinnischen Provinz Savo, auf
Metsaekauris, Metso, Terhi und Majava dienen. Als erfahrener Nordlandjaeger
werden Sie diese Tiernamen sicher kennen.
Zum Wiederladen der 5,6x50 R Mag. möchte ich gerne einige Fragen an Sie richten.
Sie schreiben in Ihren Ausführungen zur randlosen Version der Patrone:
„Sofern er bereits im Besitz einer Matrize für die .222" Rem. oder .222" Rem. Mag. ist, käme so mancher Wiederlader auch ohne solche für die 5,6 x 50 Magnum aus: Werden die Hülsen aus der eigenen Waffe wiedergeladen, genügt den Hals zu kalibrieren, und bei etwas Sorgfalt und wenig Ansprüchen an die Präzision kommt man auch mit der .222" Rem. Setzmatrize zurecht. An dieser Stelle sei aber bemerkt, daß einen speziellen Matrizensatze anzuschaffen, wenn möglich sogar in Benchrestausführung, unbedingt vorzuziehen seit. Die erreichbare Präzision der wiedergeladenen 5,6 x 50 ist das Werkzeug anzuschaffen wert.“
Gehe ich richtig in der Annahme, daß eine .222" Rem-Matrize auch zum Formen
der Randpatrone 5,6x50 R Mag. verwendet werden kann? Falls nein, kann eine
Matrize zum Umformen der Randpatrone entsprechend geändert werden? Mich würde
insbesondere interessieren, ob die Anschaffung einer gebuchsten Wilson- oder
Redding -Matrize in .222" Rem. zum Kalibrieren des Hülsenhalses der 5,6x50 R
Mag. Sinn macht.
Auf dem Markt konnte ich bisher nur einfache Vollkalibrier-Matrizen und
Geschoßsetzer für die 5.6x50 R Mag. finden. Einen in Ihren oben zitierten
Ausführungen genannten Matrizensatz in Benchrestausführung bzw. ein
Präzisionsgeschoßsetzer für die 5,6x50 R Mag. konnte ich bisher nicht ausmachen.
Vielleicht hätten Sie mir eine Beschaffungsquelle zur Hand.
Vielen Dank für Ihre Informationen im Voraus!
Beste Grüße und Waidmanns Heil für das kommende Jagdjahr!
Lothar M. Völker, Dienstag, 1. März 2005 10:26
Zitat:
Hallo zusammen,
ich suche seit längerem ein neues Geschoß für meine 5,6x50R Mag. Bin momentan mit dem Hirtenberger 3,6 Gramm unterwegs. Mit den Streukreisen von einer 5-Mark Münze bin ich zufrieden, jedoch nicht mit der Wildpretentwertung vor allem bei Stücken unter 100m Entfernung. Ich liebäugle schon länger mit harten Geschossen vom Schlage Impala oder HDB (Reichenberg). Nun meine Frage: Macht es Eurer Meinung nach Sinn ein hartes Geschoß in diesem Kaliber auf Rehwild zu verwenden? Oder sollte ich lieber den anderen Weg gehen und ein weiches Geschoß auf eine geringere V0 runterladen?
Flotte Pille
Moin Flotte Pille,
ohne Frage führst du eine kleine angenehme Büchse mit ,,flotten“
Geschoßgeschwindigkeiten. Deine 3,5 cm auf 100 m (nehme ich mal an) Streukreise
müssen nicht sein. Die Patrone kann ohne weiteres in einem guten Gewehr
eigentlich besser treffen. Früher schoß ich RWS 3,2 g VMS in einer Krico 700
Luxus ohne Wind auf 100 m Schuß innerhalb 2 cm. Ledigleich bei deutlichem Wind (
3 – 4 bft Stärken) verbreiterte sich das Schußbild auf 5 cm.
Nun bemängelst du bei Treffern unter 100 m entwertetes Wildpret. Ist das Fleisch
kaputt, oder hast du Blutgerinnsel? Letztere lassen sich beim Zerwirken mit dem
Messerrücken aus dem Raum zwischen Bindehäuten und Fleisch meist abschaben.
Ersteres würde mich wundern.
Deine Frage ,, Macht Eurer Meinung nach Sinn, in diesem Kaliber auf Rehwild ein
hartes Geschoß zu verwenden?“ trifft zwei Bereiche: Erstens die vergleichsweise
hohen Geschoßgeschwindigkeiten der 5,6x50 und zweitens das klein, weiche Reh.
Erstens: Je schneller die Geschosse sind, desto größer zum Quadrat steigen die
Einschlagkräfte. 20% schnellere Geschosse bewirken daher 44% größer Kräfte. Die
5,6x50 liegt, was das angeht, im oberen Bereich der Einschlaggeschwindigkeiten.
Zweitens: Rehe sind wiederum klein Tiere. Deren Decke ist dünn. Vom Eintritt in
die Kammer bis zur Lunge liegen weniger als ein Zentimeter Fleisch. Die Rippen
sind kaum 4 mm breit. Der Zielwiderstand ist also gering. Um überhaupt Wirkung
zu erzeugen, MüSSEN die Geschosse auf das klein Wild schnell, besser sehr
schnell, sein. Die 5,6x50 paßt von daher gut.
Hart oder weich? Das ist die nächste Frage! Weiche Geschosse, solche die im
Aufprall zerplatzen, dringen nicht tief ein. Sie zerstäuben in winzige Teile,
kaum 1/100 Gramm schwer und dringen kaum ein. Sofern du nu breit auf die Kammer
knallst, wirst du bei 0,5 cm Kammerdeckendicke vor der weiche Lunge beste
Ergebnisse erzielen. Aber wenn das Reh mal anders steht, sich statt der dünne
Kammerdecke, ein Vorderlauf, oder von schräg hinten auch Weiches der Kugel in
den Weg stellt, wird dein schneller Platzer schnell versagen, sprich platzen,
aber nicht eindringen. Den Winkel, in dem sich das Tier dir darbietet, genau zu
bestimmen, insbesondere den rechten, überlasse ich Anderen.
Ich meine, ein Geschoß sollte aus jedem Winkel auf das gewählte Wild das Herz
zerstören können, ganz gleich was sich ihm vorher in den Wegs stellt. Aus dem
Grunde, tief eindringen zu können, bieten sich härtere Geschosse an. Festere
Geschosse platzen nicht so wie Bleigeschosse in Staub, zehren nicht die Wucht
selbst auf, sondern lassen noch zerstörerischer Kräfte für das Ziel übrig.
Insofern kannst du mit einer kleineren Patrone, wie deiner 5,6 x 50 mit einem
festeren Geschoß auch durchaus großer Tier als ein Reh waidgerecht erlegen.
Wenn du mit deiner 5,6x50 mit einer gewöhnlichen kupferummantelten flotten
Bleipille einen breitstehenden Frischling auf den Träger schießen würdest, dann
käme der gewiß nicht zu Strecke. Du fügest ihm nur ein oberflächliche 4 - 5 cm
tiefe breite Wunde zu, die bald von Fliegenlarven besetzt, dem armen Tier eine
leidvollen Tod zufügen würde. Das wäre in dem Sinne dem Tier unnötiges Leid zu
ersparen nicht waidgerecht, also abzulehnen.
Mit einem härteren Geschoß, daß nicht nur magere 4 – 5 cm Fleisch, die ein
Bleigeschoß aus der 5,6x50 nur bietet, durchdringt, sondern deutlich tiefer
eindringt, sagen wir mal eine halben Meter, wäre solch Schuß durchaus
waidgerecht anzutragen. Mit solch einem halb-Meter-tief-eindringenden-Geschoß
können nicht nur klein, weich Rehe, sondern auch durchaus größer Tiere mit
Herzschüssen waidgerecht zur Strecke gebracht werden.
Härter Geschosse wirken eher in die Tiefe, als in die Breite. Sie zerstören
weniger oberflächlich, als tief innen drin. Die um den Schußkanal unvermeidlich
entstehenden Hämatome (blutdurchsetztes Fleisch) wandern von der Deck in die
Tiefe. Das bedeutet, bei schnellen, aber harten Geschossen weniger Zerstörung in
der Oberfläche, sondern eher in der Tiefe.
In der Tiefe sind nur meist Organe wie Lunge oder Herz, auf deren Erhalt eher
weniger Wert gelegt wird. Daher meine ich, sind schnelle und harte Geschosse
insgesamt besser zu Jagd geeignet, als langsam weiche.
Gruß LutzM
Hallo Lutz,
hier ein paar KJG-Ergebnisse mit der 5,6x50 Magnum: 2 Schmalrehe mit Schuß aufs
Haupt: lagen natürlich am Anschuß – die
Schädelknochen völlig zertrümmert!
1 Jährlingsbock mit Schuß leicht von hinten hinter das Blatt und durch das gegenüberliegende Blatt ausgeschossen: lag im Schuß mit kleinem Ausschuß und kaum Wildpretverlust!
1 Jährlingsbock mit Schuß durch beide Blätter (um die Wirkung zu testen): lag am Anschuß mit kleinem Ausschuß, kaum Wildpret verloren!
1 starker, ziehender Bock (19,25 kg) das zugewendete Blatt
vorne und das abgewendete Blatt hinten erwischt. Ca. 10 m Flucht. Das Ergebnis
wie oben!
Es ist erstaunlich, wie gut 3 g Kupfer wirken!
Ich habe auch Interesse an dem angedachten Seminar.
Läßt sich dies mit einem Schießstandbesuch und Vorführungen oder Tests
verbinden?
Gruß und Waidmannsheil,
Burkhard Bienek, Donnerstag, 30. Juni 2005 07:55
Hallo Lutz,
Wie von Dir gewünscht schreibe ich Dir nun über meine Ergebnisse mit
5,6 mm KJG.
Als erstes möchte ich Dir mitteilen, daß die Geschoße unversehrt und der
Bearbeitungsmethode entsprechend grat- und riefenfrei mit sauber geschlichteter
Oberfläche geliefert wurden. So muß es sein! Zu meinem Bedauern muß ich Dir
mitteilen, daß die Umstellung auf KJG im Kaliber 5,6x50 mit meinem Krico
Repetierer gründlich daneben ging. Eine
Ladungsleiter von 95 - 110% der
Maximalladung (KJG-Jagdpatronen sind keine Sportpatronen, hier zählt
Geschwindigkeit alles) mit 15 Patronen auf 200 m ergab überhaupt kein
verwertbares Ergebnis. Anschließende Versuche mit 10 Dreischußgruppen
unterschiedlicher Laborierungen mit etwas niedrigeren Ladungen auf 100 m ergab
ausnahmslos Streukreise zwischen 70 und 120 mm.
Bei genauerer Hinsicht fiel mir dann auf, daß einige Treffer auf der Scheibe
seltsam ausgefranst waren. Eine Messung nach der Putzstockmethode ergab dann
einen ungefähren Drallwinkel von 2,6°. Der
Krico ist schon 30 Jahre alt und damals wurde die 5,6x50 noch mit einem
Drallwinkel von 2,9° gebaut. Der ist offensichtlich für das KJG zu flach und
hält die Geschoße nicht stabil.
Interessanterweise ergeben die von mir vorher verwendeten Ballistik Tip Geschoße mit 3,24g und einer Länge von 20 mm konstante Streukreise um 12 mm. Die haben allerdings eine völlig andere Kontur und sind offensichtlich drallstabil für 2,9° Drallwinkel geeignet. Da ich nun mal ein absoluter Fan der schnellen 5,6er bin und ich für meine Jagdzwecke auch nichts größeres benötige und will, werde ich mir nächstes Jahr einen Jagdwechsellauf für meine Matchwaffe im Kaliber .220 Swift mit einem Drallwinkel von entweder 4,47° oder 5,03° bestellen. Der hält die KJG´s dann auf jeden Fall stabil. Geschoße zum Testen hab ich ja noch genug. über die Ergebnisse bekommst Du dann auf jeden Fall Bescheid.
Bis dahin wünsch ich Dir alles Gute und Waidmannsheil,
Martin Liebhard , Montag, 15. August 2005
Tja Martin,
so ein Pech! Mit den heute für die 5,6x50 üblichen 3,45° fliegt das 5,6 mm KJG prima, aber 2,9° sind zu wenig. Das ist auch der Grund, aus dem die lütten Dinger aus der .22-250 und der .22" Hornet nicht fliegen.
Gruß Lutz
Hallo Lutz,
hier liegt ein Mißverständnis vor. Die Drallänge bei der Ausführung von Krico in den 70er Jahren war noch 355 mm und wurde von mir auch so gemessen. Die längeren, schwereren Geschosse wie RWS 4,1g kamen ja erst etwas später. Möglicherweise handelt es sich hier um einen Drallwinkel im übergangsbereich, der bei hoher V0 die zum stabilen Flug erforderliche "Mindestdrehzahl/min" speziell für das KJG eben erreicht und bei niedriger eben nicht. Ich bin aber trotzdem froh, daß es jetzt so funktioniert.
Am Ende der Jagdsaison schreib ich Dir dann über meine Erfahrungen hinsichtlich der Zielwirkung.
Gruß und Wmh, Martin Liebhard, Montag, 31. Oktober 2005 12:30
Rechts ein Reh im Schnitt aus Christer Holmgren: Jagdwaffen und Schießtechnik, Hamburg, Berlin: Parey, 1993.
Schieße ich mit der 5,6x50 Magnum mit 3,24 g Teilmantel auf
50 m mit 1.000 m/sec bei der Pirsch eine Ricke in die Kammer und liegt jene im
Knall, habe ich mein Ziel erreicht; kein Ausschuß, keine
Fluchtstrecke.
Blutgerinnsel werden durch
Trägerschüsse völlig
ausgeschlossen. Ausführliche Erlebnisse und Beschreibungen zum Trägerschuß
finden sich in 6,5x65RWS Trägerschüsse
in Loimaa. Bitte nur von vorn oder hinten, nie breit! Siehe da.
Zerlegt sich mit der gleichen Waffe auf 90 m mit 3,24g Vollmantel bei 960 m/s spitz von vorn dem Kitzbock auf die Kammer das Geschoß und liegt das Stück ebenfalls nach 2 m, kann ich zufrieden sein, keine Fluchtstrecke. Blutgerinnsel werden häufig als Nachteil schneller Geschoße genannt, aber in meiner Küche stören jene nicht. Meine Gäste haben sich über meine Braten auch noch nicht beschwert. Sofern man einen tiefen Kammerschuß, nicht auf´s Blatt anträgt, wird kaum Verwertbares zerstört. Einen tiefen Kammerschuß wird allerdings nur der Jäger antragen, der sicher ist, daß seine Kugel bis zum Ziel nicht zu weit fällt, so daß dem Ziel nur die Haare der Bauchdecke gekitzelt werden!
Bock kam links von der Leiter beunruhigt (da ging doch Einer☺!) schnell aus der Deckung, bis er etwa 20 m vor mir an der Grabenkante sicherte. Schnell ohne einzustechen mit Flintenabzug Vollmantel geschossen. Der Bock bäumte sich deutlich sichtbar noch einmal auf, brach dann zusammen und lag, keine Fluchtstrecke. Treffer zu weit hinten, Pansen zerschossen und Leber angerissen. Kein Ausschuß. Sicher eine Sauerei beim Aufbrechen, aber letztlich wird nur der Schnitt am Schloß bakteriell verunreinigt, da alle anderen Muskeln noch in Häuten stechen, die sich abziehen lassen. So läßt sich mit ein wenig gekonnter Feinarbeit das Wildpret des Stückes noch ganz verwerten.
Kurz vor Weihnacht saß ich morgens in den Wiesen bei Frost und kalten Ostwind im grauenden Morgen auf Fuchs an. Als erstes kam aus den Wiesen ein Bussard, flog mich in 1 m Entfernung an - wohl um zu sehen, wer ihm so früh seine Beute streitig machen möchte. Meine schnelle 3,24 g VM 5,6 * 50 Mag in der Krico mit dem Zielfernrohr mit dünnem Faden in der Okularebene war mit. Der Ostwind brieste auf. Für einen weiten Schuß dwars Nord oder Süd wäre der Wind zu stark gewesen. Kurz vor Sonnenaufgang wechselten vier Rehe aus einem Waldsteifen in meinen nächsten Redder ein. Entfernung >350m. Der Himmel färbt sich schon heller. über mir noch klarer dunkler Morgenhimmel. Vor mir geht die Sonne mit rosa Schein auf. Kurz nach den eingewechselten Rehen querte der Fuchs in über 300 m Entfernung schräg zu mir Richtung Südwesten. Leider war immer ein Erlenzweig zwischen ihm und mir, bei, wie gesagt, zu starker Wind. Nie dichter als 300 m entkommt Reineke mir in das Holz. Die in Deutschland außerordentlich seltene Kornweihe liebt den kalten Ostwind. Gründlich wie ein Rasterfahnder fliegt sie in parallelen Bahnen knapp über dem Altgras, daß ihr fast den Bauch kitzeln muß, gegen den Wind auf Mäusesuche. Am Ende der Wiesen stieg sie hoch, segelte zurück und begann den Streifen nebenan auf gleich Weise abzusuchen. Bussarde kreisten. Turmfalken oder Habicht sah ich den Morgen nicht.
Durch das stark vergrößernde 10 x 40 Leitz Tagesglas sehe ich die rote Sonne wie eine japanische Flagge vor weißem Nebeltuch. Unten drin - meine vier Rehe! Zum Schießen zu weit - zum Pirschen möglicherweise zu helle. Mein Jagdherr Joachim sagt, auf meine Andeutung eines erpirschen zu wollen ,,Das schaffst du nie!" Frisch gewagt ist halb gewonnen. Mit klammen Gliedmaßen baume ich von der mittleren Kanzel ab, um mich der Beute zu nähern. Wind können sie von mir auf keinen Fall nehmen - der bläst mir zu steif ins Gesicht. Der reifgefrorene Wiesenboden ist nicht gerade leise. Setze ich den Stiefel auf, knirschen meine Tritte. Jetzt, indem ich mich bewege, merke ich erst, wie kalt mir wirklich ist. Bis auf 250 komme ich ran, als die Rehe hinter einer langen Reihe Strohballen verschwinden. Die Sache beginnt aussichtslos zu werden, weil die Ballen bis fast vors Holz liegen, also die Rehe sicher flüchten könnten. Langsam gehe ich stracks auf das Ende der Ballen zu. Zeit habe ich morgens, anders als abends, genug. Schließlich wird es heller, statt wie abends dunkler. Ein wirklicher Vorteil der Morgenpirsch.
Jetzt treten meine Freund hervor. Zu weit - oder nicht? Wenn die nun was merken und stiften gehen? Ich entschließe mich zum Schuß. Einen Pirschstock habe ich nicht. Liegend zu schießen ist wie immer das Gras zu hoch. Also wieder der afrikanische Steppensitz, je ein Ellenbogen auf einem Knie. Eingestochen. Kleinstes Stück Schmalreh oder Kitz anvisiert. Peng! Nicht geschieht Scheißfrost - ich habe vor Kälte unwillkürlich gezittert, den Schuß verrissen. Nochmal, peng!, Nix. Doch. Die Tiere werden unruhig, blicken sich um, auch in meine Richtung. Ich sitze wie ein Eisklotz still. Nun beginnen die Tiere erst langsam dann schneller zu verhohlen. Aber nicht ins nahe gelegen Holz, wie sie es im Sommer wohl täten, sondern an dessen Rand entlang, von der Straße fort in das offen Hintergelände. Da bin ich. Ich suche das kleine Stuck im Glas zu finden. Es dauert! Wo ist es denn? Die Büsche im Hintergrund wischen durchs Glas. Nun habe ich es drin. In etwa 100 m Entfernung verhoffen die Stücke, ich kann langsam und sauber abkommen. Peng! Alle laufen - Mist alle vier! Kann ich denn gar nicht mehr schießen? Nach 20 - 30 m Fluchtstrecke fällt mein Stück, liegt, schlegelt, nimmt noch mal den Kopf hoch, fällt, schlegelt, liegt und rührt sich nicht mehr. Sein Sterben dauerte wohl knapp eine Minute - kann sein. Es kriegt seinen Bruch und ich meinen.
Die Schußwirkung ist im einzelnen: Treffer mitten auf der Kammer. Einschuß zwischen zwei Rippen. Rechter Lungenflügel kalibergroß durchschossen (Vollmantel!), die Lunge im rechten Flügel etwa fünf Pfennig groß gerötet. Der linke Lungenflügel ist stärker zerstört, so etwa 10 Pfennig groß (Die Kugel hat sich nach etwa 7 - 8 cm gedreht, fliegt nun quer durch des Rehes Lunge, die, da kompressibel, kaum Widerstand bietet), linke Kammerseite) mit etwa 5 Pfennig großem Ausschuß. Nachzutragen bleiben die Blutergüsse: Am Einschuß etwa 5 DM Stück groß, am Ausschuß so 7 - 8 cm. Dieser Schuß war der wilpretschonendste Schuß meiner Laufbahn - wenn man von Kopfschüssen absieht. Mehr zu Vollmantel siehe in Military Bullet Wounds oder bei der 6,5x68.
Das kleine VM Geschoß riß nach etwa 15 - 18 cm Weg in der
Kammer einen ausreichend großen Ausschuß, um die Lunge sicher zusammenfallen
zu lassen, siehe Wundwirkung. Die Kammer ist
das einfachste und größte Ziel. Die
Fluchtstrecke war erstaunlich gering - vielleicht weil das St&uuWundwirkungff in Verbindung brachte. Die Stimmung der
Stücke spielt ja immer eine wesentliche, aber nicht einfach vorherzusagende
Rolle. Die Geschoßgeschwindigkeit auch, nämlich die Hauptrolle!
Januar. Kanzel im Waldeck vor kleiner Brachfläche und großem Schlag. 16 Uhr 10 aus dem Wald kommend aufgebaumt. Günstiger Westwind von der gegenüberliegenden Waldkante auf die Kanzel zu. 16 Uhr 20, Kitz tritt aus. 16 Uhr 30, starke Ricke tritt aus, böht nach hinten, ist beunruhigt, tänzelt verlegen ein wenig hin und her. Woher die Beunruhigung. Möglicherweise Sauen im Wald? Den Tag vorher konnte ich ab 16 Uhr 45 nicht mehr sehen. Der Schnee verregnete gestern. Auf der Wintersaat würde ich keine Sau mehr erkennen, weiß ich genau. Schließlich pirschte ich die beiden Rehe gestern gegen 18 Uhr auf der Saat bis auf 30 m an, ohne die selben Stücke sauber im 56er Glas erkenne zu können. Von Ansprechen ohnehin keine Rede mehr, aber ich sah die früher schon durch das Doppelglas. Kein Mond, Wolken, keine weiße Schneedecke mehr. Ich muß also bald schießen, wenn ich heute noch Erfolg haben will - die Sau würde ich nur 15 Min später nicht mehr kriegen. Auf etwa 100 m ziele ich auf des breit stehenden Kitzes Kammer mit der 3,24g VM. Dort noch etwa 890 m/s. Kitz bricht wie ausgeknipst zusammen, schlegelt, liegt; keine Fluchtstrecke. Ricke sieht zu deren Kitz, verhofft. Die Zeit langte zu repetieren, einzustechen und neu zu zielen, Kreuz auf die Kammer, Pitsch! Ricke rennt als ob nichts gewesen wäre, ich repetiere , schwinge mit, Ricke verhofft kurz und dreht sich, als sie spitz steht, komme ich freihändig sitz von vorn vorn auf´s Blatt ab, Ricke zeichnet sehr deutlich, indem sie sich aufbäumt und dann in sich zusammenfällt, nicht mehr schlegelt.
Schußwirkung im
Einzelnen. Kitz durch das Rückrat geschossen, kein Ausschuß zu erkennen, aber
auch keine Kugel zu finden - seltsam. Des Rückenmarkstreffers wegen, brach das
Stück so blitzartig zusammen. Allerdings, und das erscheint mir seltsam, war
es nicht sofort tot. Ich schieße noch einen Fangschuß durch den
Träger und schon ist Ruhe. Lehre:
Rückenmarkstreffer müssen vorn, nahe dem Stammhirn, angetragen werden, um
sofort tödlich zu sein.
Jahre spätere Ergänzung. Dem Unerfahrenen mag ein durch ZNS Treffer gefälltes
Stück noch lebendig erscheinen, weil es schon am Boden liegend noch zu laufen
scheint. Tatsächlich sind die Stück schon tot. Achte auf das Haupt. Lebende
Stücke versuchen immer noch ihr Haupt zu heben. Durch Trägerschuß gelegte
Stücke hingegen lassen ihr Haupt sofort fallen. Erlebnisse und Beschreibungen
zum Trägerschuß finden sich in
6,5x65RWS Trägerschüsse in Loimaa. Bitte nur von vorn oder hinten, nie
breit! Siehe da.
Ricke beim ersten Treffer in Höhe der Lungenspitzen ohne eine Feder zu
streifen eingetreten, Lunge kalibergroß durchschossen, rund um den
Lungendurchschuß, Lunge etwa 1 cm um den Durchschuß gerötet, ein cm großer
Ausschuß, auch wieder ohne eine Feder zu streifen. Die Körperbewegungen der
Ricke konnten die Oberhaut über ein- und Ausschuß schieben, so daß keine
tödliche Wirkung (Lungenzusammenfall) gegeben war. Der Treffer spitz von vorn
zerschmetterte den Oberarmknochen eines Vorderlaufes, die Splitter rissen eine
etwa 3 cm großes Loch in die Rippen der Kammer, das Herz wurde oben zerstört.
Die Blutgerinnsel auf beiden Seiten zwischen den Muskeln außerhalb der Kammer
(nicht im Muskelfleisch) sind außerordentlich stark. Ich muß beim zerwirken
besondere Mühe aufwenden, etwa eine halben Liter geronnene Blutes zwischen den
Muskelschichten mit dem Messerrücken abzuschaben.
Wildpret ging dadurch nicht
verloren. Das zerschossen Blatt läßt da schon eher zu wünschen übrig.
Flink wie die Natter
5,6 x 50 Magnum 3,2 g VM aus Krico 700 L Januar. Anmarsch 8 Uhr. Südwestwind.
2 Rehe vor dem Waldstreifen. 8 Rehe aus nördlichem Weg in den Wiesen parallel
zu mir auf dem Weg zur Vogelkanzel. Sonnenaufgang bei trockenem Wetter und
klarem Himmel. 18 große Vögel nördlich. Die 8 Rehe verhohlen in die nördlichen
Nachbarwiesen. Vor Westen 7 + 7 + 10 + 10 Rehe. Weibliche Kornweihe. Viele
Bussarde. Kein Fuchs. 11 Uhr Abmarsch. Kur vor dem Holz überfällt mich 30 - 40
m links ein Reh. Schürze, allein. Waffe von der Schulter, im Anbacken
entsichert, Fadenkreuz auf´s Ziel, mitschwingend abgezogen, spitz von hinten,
Peng! Ricke läuft weiter, es kracht. Ricke liegt etwa 25 - 30 m
Fluchtstrecke weiter mit
Kammerein- und
Blattausschuß (ohne Beinknochen-
oder Schulterblatttreffer). Einschuß kalibergroß, durch eine Feder. Ausschuß
etwa 2 cm durch die Rippen und etwa 2 -3 cm im Muskelfleisch des Vorderlaufes.
Stück zittert noch als ich dran bin, ist aber binnen der halben Minute schon
tot.
Februar. Anfahrt ins Revier. Kurz vor dem Dorfeingang entdecke ich, an dem Platz an dem ich oft Wind prüfe und noch mal Wasser abschlage, ohne nach ihm gespäht zu haben, aus dem Augenwinkel einen Fuchs beim Mäuseln. Schnell den Wagen angehalten, Handbremse rein, Tür auf, im Schatten flach ausgestiegen, Waffe von der Rückbank genommen, gespannt (nicht repetiert, da ich schon eine Patrone in der Kammer hatte - ist so leiser), eingestochen (wunderbar leiser Krico Rückstecher), Waffe über die flache Motorhaube und den Niederwildfeind ins feine Okularabsehen genommen. Bis jetzt hat alles keine halbe Minute gedauert. Durch den laufenden Motor des Autos an der Landstraße schöpfte der Fuchs so schnell keinen Verdacht. Peng! Lunte hoch. Fuchs macht einen Satz und läuft ein Stück, fällt, kommt hoch, Peng! fällt, liegt. Die 3,24 g VM hat dem Fuchs auf so 70 m auf der Ausschußseite das Fell abgezogen. Nicht die Haut, nur die Haare. Dasselbe kam mir schon mal bei einem Sechser auf 30 m mit meiner heißen .30-06 und hörte ich auch schon von der 8 x 68 S auf Hirsche. Das Fell verdampft gewissermaßen. Der Fuchs wird nun von Biologen auf seinen Mageninhalt untersucht. Das machen hier alle Jäger so, wird von der Vogelwarte prämiert (die lasse ich meinem Jagdherren).
Winter. Fuchs in den Wiesen bei Frost sitzend auf 100 m den rechten Vorderlauf zerschossen. Drei Stunden nachgesucht. Am Bau erwischt
Mai. Damwild zieht vor Sonnenuntergang bei bestem Licht in die Erbsen vor die Spitzkanzel. Roggen wird verschmäht. Schonzeit! Es weht von Südwest. Der Wald ist laut. Knospen platzen. Dauernd knackt es, obwohl kein Wild unterwegs scheint. Da ich kein Damwild jagen darf, pirsche auf dem inneren Waldkantenwechsel zurück zur Schäferkanzel. Brechende Zweige gehen im allgemeinen Krach unter. Ich bin spät dran. Lange nach Sonnenuntergang bin ich endlich kurz vor der Brache. Da sind die drei erwarteten Rehe. Der Prachtbock mit den beiden weiblichen Stücken. Ich kann in dem Glas fast nichts erkennen. Ich muß näher ran! Bewege ich mich, so sichern die Rehe. Also komme ich nur ganz langsam voran. Je langsamer ich mich den Stücken nähere, desto dunkler wird die Sicht. Zu sehr darf ich nicht eilen, weil die Stücke sonst vergrämt werden dann wohl eher flüchten würden. Die letzen Meter zur Waldkante robbe ich. Auf etwa 30 m angepirscht muß ich mich entschließen das richtige Stück, meinen Prachtbock, anzusprechen oder diese Jagd aufgeben. Ich erkenne zwischen den dreien sich langsam bewegenden Stücken einen Unterschied auf dem Haupt. Kann ich denn bei dieser Aufregung schießen? Ich kann: Peng! Flutsch, sind alle drei abgesprungen. Hinter der Waldkante zum Weidenbruch, da der südliche Fernwechsel verläuft, kracht es. Aha, der Bock ist getroffen. Er verrent sich sinnlos im Gehölz. Ich gehe dem Gehör nach etwa 30 m, beginne am Ziel zu kreisen, höre noch ein Geräusch und finde meinen Bock: Der falsche: ein Jährling. Schußwirkung der 1.000 m/s 3,6 g TMS Sierra GameKing: 2 cm Einschuß 4 cm Ausschuß durch die Kammer. Herz zerschossen. 30 m Fluchtstrecke. Nach etwa 15 - 20 Sekunden war Ruhe.
Mai morgens um kurz vor vier Uhr sitze ich auf der Kanzel. Vor mir gegen den Wind Erbsen. Gegen 4 Uhr 15 dämmert es deutlich. Vor Tagen war dort eine dicke unverfärbte Ricke. Plopp, plopp, plopp tauche mein braunen Freunde aus den Erbsen aus. Soweit ich sehen kann, ist kein Gehörnter vor mir. Da Licht nimmt schnell zu. Eine rote dicke Ricke. Eine dunkle dicke Ricke und ein halbrotes Schmalreh, Tochter der roten Ricke. Das soll ich nun verstehen. Die Ricke verfärbt vor ihrem Kitz - ich fasse es nicht. Ich warte noch ein Weilchen auf besseres Licht, oder einen Bock. Plötzlich kommt Bewegung in die drei. Sie wollen den nahen Wald gewinnen. Das Schmalreh verhofft kurz; lang genug sich auf 80 m hinter meinem feinen Fadenkreuz abgebildet zu finden. Ein winziger Zug am trockenen Stecher, schon kracht die 5,6x50 Magnum sanft. Das Schmalreh zeichnet, springt kurz ab, wendet und fällt. Schußwirkung; Leberknotenschuß spitz von hinten auf die kurzen Rippen getroffen sind etwa 6 cm Rippen zerpulvert, Herz halb zerschossen, bis 9 cm lange dünne dunkelrote Wundtunnel durch die sonst hellrosa Lunge, Zwerchfell durch, Leber viertel zerschossen, (ja, mit den schnellen Platzern geht so etwas), kein Ausschuß, linsenartig abgeplattete Kugel etwa halben Gewichtes im Vorderlauf unter der Haut. Die Kugel hat etwa 20 cm im Ziel zurückgelegt. Wieder keine Arbeit für den Hund! Das Gewehr schießt mit der kleinen Patrone ganz sanft, fast leise und genau. Einfach wunderbar!
Wenn man gerne Gulasch ißt, kann der Jäger Sau einfach auf die Blätter halten, ansonsten: Ziele hinter den Rippenbogen, eine Handbreit von der Körperunterkante, also, sich den Körper ohne Haupt, Träger und Läufe als Oval vorstellend, genau in Mitte des Ovales Mitte. Steht das Stück nicht breit, so ist der so Schuß zu planen, daß der Wundkanal in der Körpermitte genau durch die Oben beschriebenen Punkte, ohne die Blätter zu treffen, läuft. Im Zweifel etwas höher halten. Die Stücke liegen im Feuer, der Wildpretverlust ist minimal. Bei zu schwachen Patronen hilft nur der Kammerschuß durch die Blätter oder auf das Haupt. Ersteres mag der Wildprethändler nicht, das Zweite hat, wenn man entweder nicht richtig trifft, oder zu weiche Bleigeschosse benutzt, tierquälerische Folgen. Im Zweifel soll man also besser den Finger gerade lassen.
Martin Fuchs schrieb: Es handelt sich um den ,,Leberknoten".
Der ist die Stelle, an der die Leberlappen mit dem Zwerchfell verwachsen sind.
Der hydraulische Druck zerstört Teile der Leber, läßt das Zwerchfell platzen
und zerstört ein Teil der Lunge. Wildbret geht in der Regel nicht verloren
(jedoch Leber). Wählt man eine ausreichend starke Patrone, fällt der
Leberknotenschuß das
getroffene Tier fast augenblicklich! Auch wenn man etwas vom Idealpunkt
abkommt, ergibt solch Treffer noch immer einen sicher tödlichen Schuß.
Kammerschüsse braucht man nur,
wenn das Wild für die Kugel zu groß ist. Also z. B. mit einem 6,5 mm
Bleigeschoß auf Rotwild, .308" Win. auf Elchwild etc. Ich persönlich schieße
fast alles, das so bei uns vorkommt, mit .30-06 12,6g Norma PPC oder
9,3*62 mit 15g KS. Gelegentlich schieße ich auch mit
der 8x57 IRS TMR von
Geco. Dabei ist es mir schon mehrfach passiert, das bei diesem Schuß ein Stück
Rehwild überhaupt nicht zeichnete. Es stand nur ein paar Augenblicke da, fiel
dann einfach tot um. Die Wirkung ist bei .30"-06 anders. Rehwild liegt noch im
Knall, bei Sauen bis 60 kg habe ich, wenn man sie spitz beschoß, erlebt, sie
drehten sich 2,5 mal um die eigene Achse. Das aufgepilzte Geschoß fand ich
dann, trotz Ausschuß!, nachdem es seine ganze Zerstörungskraft im Ziel
entfaltete, in der Schwarte hängend wieder.
Der mit dem 4,1g TMS RWS aus der 5,6x50 Magnum spitz von vorn hinter das Blatt
angetragene Leberknotenschuß wirkt auch auf 160 m auf hervorragend auf einen
60 kg Damhirsch. Nach 50 m Flucht liegt der. (Anm. L. M. In Deutschland sind
auf Hochwild mindestens 6,5 mm erforderlich).
Wie schwierig ein für Rehwild geeignetes Geschoß für eine langsameren Patrone gesucht wurde, ist 7,62 mm Wundwirkung zu lesen. Eine gute Wahl wird auch mit schnellen 6 mm Geschoße getroffen wie in 6 mm Jagdgeschichten steht. Das Ergebnis ist dann das Rehwildgeschoß. Später Erkenntnisse aus der 6,5x68, auch in Punkalaidun und 6,5x65RWS, besonders bei den Trägerschüssen in Loimaan, zeigen die Lapua Scenear Bleigeschosse eignen sich für Schüsse auf weiche Ziele bis 80 kg bei Kammerschüssen, Trägerschüssen oder Leberknotenschüssen. Meide mangels Tiefenwirkung mit solch schnellen Platzern der Bleierne Sippe-Klasse Knochentreffer (Rippen ausgenommen).
Tag Herr Möller,
seit knapp 2 Jahren benutze ich auf Rehwild die 5,6x50 R Mag mit dem 4,1 g RWS
TMS Geschoß (GEE 175 m) mit 900 m/s v0 mit verblüffendem Erfolg. Von
den 20 erlegten Rehen ging keines weiter als 10 Meter
Fluchtstrecke, meist lagen sie im
Feuer. Das Geschoß ist so zuverlässig, daß man sich beherrschen muß, um nicht
übermütig zu werden und gewagte Schüsse zu versuchen. Weil laut Herstellerdaten
das RWS 3,6 g TMS Geschoß mit 1.000 m/s v0 noch rasanter (GEE 191 m)
als das ansonsten gleiche Geschoß mit 4,1 g ist, schoß ich vor Beginn
dieser Jagdzeit meine Waffe auf das leichtere Geschoß ein.
Nun hatte ich folgende zwei Erlebnisse:
Am ersten Mai saß ich auf einen Jährlingsbock mit nur einer
Stange an, den ich vorher schon ausgesucht hatte. Der Bock kam zuverlässig auf
ca. 70 Meter. Der Bock stand breit und ich schoß eine Handbreit hinter das
Blatt etwas unterhalb der Körpermitte in die
Kammer. Der Bock schlug nach
hinten aus und flüchtet noch 40 Meter eine steile Böschung hoch, bevor er
fielt. Beim Aufbrechen zeigt sich, das Geschoß durchschlug beim Einschuß eine
Rippe, die Leber war im Bereich des Zusammenwachsens mit dem Zwerchfell (Leberknoten)
zerfetzt, der Ausschuß etwa 4 cm im Durchmesser. Komisch, der Bock hätte
eigentlich ohne Fluchtstrecke
sofort liegen müssen, aber wir wissen ja alle, wie unvorhersehbar und
verschieden die Antwort des Wildes auf einen Schuß sein kann.
Am 7. Mai saß ich in einem ruhigen Revierteil in Grenznähe
an, als 130 Meter entfernt aus einer großflächigen und bürstendicken
Weißdornhecke ein Reh austrat. Glas hoch, es ist ein Bock, noch im Bast, wohl
ein Jährling, wenn er auch schon etwa 12-14 cm lange Stangen, deutlich über
Lauscher, hat. Hinter dem Bock sehe noch 2 weitere Rehkörper in der Hecke. Das
zweite Reh tritt aus - wieder ein Jährlingsbock! Gleich darauf tritt das
dritte Reh neben die anderen, Glas hoch, schon wieder ein Jährlingsbock! Kaum
zu glauben, mir sind noch nie drei Böcke zusammen gekommen (meine Frau, eine
Nichtjägerin, meint sie wären bestimmt schwul gewesen). Zwei Böcke kämpfen
spielerisch aber ohne große Leidenschaft miteinander, dann ziehen alle drei
wieder zurück in die Hecke ohne zu Schuß gekommen zu sein. Zu nahe standen die
Böcke beieinander bzw. hintereinander. Es vergingen keine 30 Sekunden, dann
trat einige Meter daneben ein Schmalreh aus der Hecke, dahinter wieder ein
Jährling. Ich vermute, einer der dreien von vorhin.
Der Bock zog etwas in die Wiese hinein stand breit, ich schieße mit der
TMS 3,6 g etwa in Höhe der Körpermittelachse zwei Finger hinter das Blatt in
die Lunge. Der Bock zeichnet
nicht, macht 3 Fluchten zur Hecke hin und zieht dann gemeinsam mit dem
Schmalreh langsam bis zum Heckenrand, das Schmalreh verschwindet, der Bock
bleibt ruhig stehen. Er steht einfach. Verdammt, ich hatte eine gute Auflage,
war im Schuß ruhig, das Gewehr schießt genau, ich bin mir eigentlich sicher
gut abgekommen zu sein. Mir fallen - ehrlich ! - Lutz Möller und seine
beeindruckenden Ausführungen zur bleiernen Sippe
ein und ich bin ratlos.
Was ist mit dem neuen 3,6 g TMS Geschoß los? Das Glas hochzunehmen ist nicht
genug Zeit, ich beobachte den Bock durchs Zielfernrohr, der Bock reckt den
Träger fast waagerecht nach vorn und bewegt sich nicht, er ist sicher schwer
getroffen. Aber er steht. Es muß jetzt schnell gehen, wenn er noch zwei
Fluchten macht, kann ich anschließend auf allen Vieren durch die Stachelhecke
robben, wozu ich keine Lust habe, um dann möglicherweise das Reh noch jenseits
der Grenze zu finden. Mit dem zweiten Lauf (6,5x65 R
mit CDP) schieße ich voll aufs
Blatt, der Bock liegt.
Beim Aufbrechen stelle ich fest, der erste Schuß saß exakt dort sitzt, wohin
ich gehalten habe. 3 cm hinter dem Blatt ist das kleine Geschoß zwischen zwei
Rippen eingedrungen, eine Rippe wurde gestreift. Die Lunge hat einen
Durchschuß, ohne das viel Lungengewebe zerstört wurde, der Ausschuß ist
höchsten so groß wie eine 1-Euro-Münze. Wenn ich Ihre Theorie der
bleiernen Sippe recht verstehe, hätte das
schnelle und weiche Geschoß doch zerplatzen müssen, was nicht passierte!
Das 8,2 g CDP trat am hinteren Blattende ein,
durchschlug eine Rippe, dann die Herzwurzel und trat durch einen 2-Euro großen
Ausschuß wieder aus, große Zerstörungen im Wildkörper ebenfalls keine, wobei
dieses Geschoß ja auch wesentlich härter ist. Für ein Fazit mit der 3,6 Gramm
ist es bei 2 erlegten Rehen zu früh. Jedenfalls kann ich sagen, daß ich mich
mit der 4,1 Gramm wohler gefühlt habe und deshalb wieder umstellen werde.
Waidmannsheil,
Herbert Schwarzer
Lieber Waidgenosse Schwarzer,
Der Zielwiderstand der Rehdecke ohne Rippe bzw. die Lunge war klein. Die Geschwindigkeit nach 125 m betrug nur noch 802 m/s. Das 4,1g RWS TMS ist auf 130 m allerdings auch nicht schneller. Damit platzt es sich bei dem Zielwiderstand eben nicht mehr. Obwohl man mit dem Geschoß aus der Patrone binnen 5 cm Höhenabweichung bis 225 m ohne den Haltepunkt zu ändern schießen kann, bleibt die Geschwindigkeit durch die große Verzögerung bei dem kleinen BC zu 0,207 auf der Strecke.
Derartig stumpfe Geschosse fliegen eben nicht lange schnell. Das ist der Nachteil der Kurzen.
Geschosse platzen wie in Bleinere Sippe über 900 m/s im Ziel, nicht an der Mündung! Die sind hier schon nach 75 m vorbei. Die 5,6x50 Magnum ist mit den kurzen Geschossen daher kein Weitschußpatrone. Näheres dazu steht in Weite Schüsse.
Der weit schießen möchte, ist mit der 6,5x65 mit dem 7g Lapua Scenar mit gleichen Geschwindigkeiten aber BC 0,478 für kleine Tiere oder dem 6,5 mm KJG Geschoß mit BC 0,46 für große Tiere besser bedient. Die reicht 6,5x65 reicht sehr weit.
Waidmannsheil,
Lutz Möller
Bogenjagd
Sehr geehrter Herr Möller,
ich wollte mal kurz nachfragen, ob es Ihnen möglich sein wird zu
untenstehendem Thema eine kurze Abhandlung auf ihrer Website zu verfassen.
Möchten Sie dieses Thema nicht ,,offiziell" behandeln, würde ich mich auch
über ein kurzes eMail mit Ihrer Meinung zu diesem Thema sehr freuen.
Weiters wollte ich auch eine vor kurzem gemachte Erfahrung mit der auf Ihrer
Seite viel behandelten Rehwildpatrone 5,6x50 Mag. weitergeben. Auf der Pirsch
habe ich einigen Tagen eine ältere Rehgaiß geschossen. Da ich über eine
speziellen Schießstecken geschossen habe (Distanz ca. 150 Meter), mußte
ich die Gaiß anrufen, damit diese in der richtigen Bestandeslücke verhoffte.
Mit einem sehr guten zentrischen
Lungenschuß ging die Gaiß wie eine Rakete ab und legte gut 120 Meter
Fluchtstrecke zurück, bevor Sie
zu Boden ging. Ich verwende die RWS 3,24 Gramm TM Spitz. über die lange
Flucht war ich doch etwas verwundert. Die wenigen übrigen Erfahrungen mit der
5,6x50 Mag (die ich erst seit heuer verwende) sind mit
Fluchtstrecken bis max. 20 Meter
erfreulich. Was lernte ich daraus - abgesehen von der Kaliber- / Geschoßwahl
ist wahrscheinlich der Gemütszustand des beschossenen Wildes auch sehr wichtig
für die resultierenden
Fluchtstrecken. Diese hat mich übrigens nicht geschreckt, da das Stück
trotzdem nur einige Sekunden bei Bewußtsein war und ich bei der
Bogenjagd Fluchtstrecken bis 100 Meter
regelmäßig mit dem Hund oder selber nachgehe. Eine Fertigkeit, die dem
heutigen modernen Jägern fast schon gänzlich abhanden gekommen ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Ernst Blajs,
Montag, 20. Oktober 2003 21:26
Sehr geehrter Waidgeselle Lutz Möller!
Richtig erscheint mir, jeder Schuß führt zu Brand. Zu beobachten ist auch, alle
Schüsse mit 7x57, 9 -11,5 g Kegelspitz-, TIG-, ABC-, Nosler- oder
Teilmantelgeschoß führen auf Rehwild immer zu kleinsten
Blutergüssen, so gering, daß die
Blutergüsse, die durch 5,6x50 R Mag. entstehen, sich zu denen der
7x57 Mauser wie die ein Straßenkanaldeckel zu
einem Fußballfeld für die 5,6mal 50 R Mag. verhalten, ist unbestreitbares
Faktum, an dem es nichts zu deuteln gibt. Deshalb frage ich mich, wie Sie guten
Gewissens die 5,6x50 als ideale Rehwildpatrone empfehlen, während allein die
7x57 um Lichtjahre besser ist.
Mit freundlichen Grüßen, Weidmannsheil und Horrido,
pkaas
Sehr geehrter Weidgeselle ,,pkaas",
lesen Sie mal Gutes Wildpret. Blutgerinnsel entstehen in lebenden Tieren, nicht toten. Nur Kopf- und Trägerschuß vermeiden Blutgerinnsel außerhalb des eigentlichen Trefferbereiches. Ziel jeden Schusses soll also sein, so schnell wir möglich zu töten. Da wie Jäger heute meist aus der Ferne töten, sind wir meist nicht beim Sterben zugegen. Ich vermute die Fluchtstrecke hängt mit der Lebenserwartung des getroffenen Tieres zusammen, will sagen, je weiter das getroffene Tier flüchtet, desto länger überlebt es den Treffer. In eben der Zeit zwischen Treffer und Tod bilden sich Blutgerinnsel. Um die also klein zu halten, soll das Tier schnell sterben. Mein Erfahrung mit großen, langsamen Geschossen auf Rehwild waren durchweg schlecht. Die Stücke laufen zu weit; selbst mit hervorragenden Kammertreffern mit großem Ausschuß und kannenweise Schweiß liefen derlei tödlich getroffen Rehe noch 100 m. Aus der 5,6x50 Magnum mit über 900 m/s getroffen, meinetwegen auch mit 6 mm oder 6,5 mm in derselben Geschwindigkeitsklasse oberhalb 900 m/s liefen alle Rehe weniger weit, bei der 5,6x50 Magnum kaum weiter als 15 m. Bedenken Sie: Die abzusuchende Fläche um den Anschuß wächst mit dem Quadrat Fluchstrecke.
Wir vergleichen also1002 / 152 oder 10.000 m2 / 225 m2, oder die 44-fache abzusuchende Fläche. Wenn's dämmert verhalten sich die Suchflächen zueinander, wie ein Kanaldeckel zu einem Fußballfeld. Deshalb empfehle ich die 5,6x50 Magnum für Rehwild! Wenn ich keine Blutergüsse will, schieße ich auf Kopf oder Träger! Muß ich auf die Kammer schießen, und Blut ergoß sich, entferne ich das aus dem Raum zwischen den Bindehäuten in der Küche mit dem Messerrücken ohne weiteres. Das Fleisch selbst ist immer, außer in einem engen Bereich wenige cm um den Wundtunnel herum, blutfrei.
Waidmansheil, Lutz Möller
Patrone | 5,6x50 Magnum | .223 Rem. | .222 Rem. | 5,6x57 | 5,6x61S.E.v.H. | |
Drallänge [mm] | 350 | 305 | 320 | 250 | 220 | |
Drallänge [Kaliber] | 61,5 | 53,6 | 56.2 | 43.9 | 38.7 | |
Drallwinkel | 2,929° | 3.362° | 3.204° | 4.104° | 4.666° | |
Geschoß | Masse | BC | Name | Drallänge | Drall [Kaliber] | Drallwinkel [°] |
4,5 g | 0,296 | Sierra 1380 MatchKing | 178 bis 254 mm Drall | 31,3 - 44,6 Kal. | 5.773 - 4.039° | |
5,0 g | 0,356 | Sierra 9377 MatchKing | 178 bis 203 mm Drall | 31,3 - 35,7 Kal. | 5.773 - 5.058° | |
5,2 g | 0,413 | Sierra 9390 MatchKing | 178 bis 203 mm Drall | 31,3 - 35,7 Kal. | 5.773 - 5.058° |
Die 5,6x50 Magnum ist eine ausgezeichnete Wahl für Reh und Fuchs und gelegentlich auch größeres Wild (beachte sachliche Verbote in D.!), dann allerdings nur mit KJG Geschoß oder Kammertreffer.
Der 5,6x61 S. E. v. H. Wert stimmt nicht ganz, da deren Zugdurchmesser von den anderen 5,6ern abweicht. Die Abweichung für diese Rechnung aber außer Acht gelassen wurde. Soll also eine neue 5,6x50 Magnum gebaut werden, dann wäre ein kürzerer Drall als 350 mm angebracht, um auch schlanker schwerer Geschoße zu stabilisieren. Aus den von Sierra veröffentlichen Werten entnehmen wir wie üblich, daß lange Geschoße eher 5 - 6° Drallwinkel brauchen, um stabil zu fliegen. Stärkerer Drall wird von Mantelgeschossen aber nicht vertragen. Der Mantel dreht über den Kern! Damit ist dann eine übliche Grenze gefunden. Die 5,6x50 Magnum ließe sich mit dem 4,5g Geschoß bei 250 mm Drall, wie die 5,6x57 zu einer durchaus windunempfindlichen Patrone ausbauen, mit der neben kleinem Wild im Notfall auch mal was Größeres auf die Kammer oder den Leberknoten geschossen werden könnte.
Horrido, Lutz Möller
Hallo Herr Möller
Ich bin fast aus der Jungjägerzeit raus, aber die 5,6*50R Mag. gibt mir noch zu
denken. Den ersten Bock streckte ich mit dieser Patrone; ich glaube mit 4,1g
TMS. Der Bock stand nicht gerade breit, also schoß ich weit hinten in den
Kammerbereich. Der Bock sprang ab.
Damals kniff ich beim Schießen immer das linke Auge zu und er mußte nachgesucht
werden. Sie haben Recht, man sollte immer einen brauchbaren Hund dabei haben.
Also fand ich den Bock verendet nach 30 Metern
Fluchtstrecke in der
Himbeerdickung. Am Anschuß waren zwei, drei Tropfen Wildbretschweiß, sonst
nichts, auch keinen Kugelriß. Der Bock hatte keinen Ausschuß. Als ich ihn
aus der Decke schlug, fand ich die Geschoßreste unter der Decke der
gegenüberliegenden Seite. Das Geschoß hatte die Kammer und das Schulterblatt
gegenüber auch durchschlagen und alle Teile (Tombackmantel und Bleisplitter)
waren dahinter steckengeblieben. Warum ist das so? War die Schußentfernung zu
gering (etwa 20-30 Meter) und das Geschoß war zu schnell? Hätte es auf 100 Meter
bei dadurch bedingter geringeren Rasanz anders ausgesehen? Ich stelle mir vor,
daß das Geschoß sich nicht mehr so schnell zerlegt und einen Ausschuß ergibt.
Ich wäre Ihnen auf eine Antwort darauf sehr dankbar.
Mit Waidmannsheil,
Hans Wellmann, Sonntag den 8. Februar 2004
Herr Wellmann,
je näher die Stücke stehen, desto mehr ist von der anfänglichen Mündungsgeschwindigkeit noch vorhanden. Bei 20 - 30 m sollte die 4,1 g TMS noch gut 900 m/s schnell sein. Die RWS 4,1g TMS sind sehr weiche Geschosse und zerlegen sich eben schon am Rehblatt. Wenn Sie Ausschuß wollen nehmen Sie doch das 5,6 mm KJG Geschoß. Das dringt tief durch und schießt sicher wieder aus. Dann finden Sie mehr Schweiß.
Waidmannsheil (verspätet), Lutz Möller, Himmelfahrt 2004
Hallo Hr. Möller,
durch Zufall stieß ich auf Ihre Webseite und möchte ein
paar Fragen loswerden:
Zu mir selbst: Ich bin 35, Reserveoffizier (ehemaliger Z12 mit BW-Studium
Masch-Bau) und habe in 3 Wochen meine Jägerprüfung . . . großgeworden mit der
Jagd durch meinen Vater, der seid über 30 Jahren auf die Jagd geht und mir
sowohl den verantwortungsvollen Umgang mit Waffen als auch den Respekt vor dem
Wild beigebracht hat und "nebenbei" dafür sorgte, daß sein Jagdherr, der mich
von Kindesbeinen an kennt, auf den Jungjäger wartet :-)
Wenn die Prüfung nicht in die Hose geht, ist am 4. Juli alles erledigt -
da mein Vater mir schon vorab ein Familienerbstück vermacht hat (Bockbüchsflinte
von Hambrusch / Ferlach, Kaliber 16/70 & 5,6x50R Magnum), bitte ich um
Kommentare und Tips:
Ihre Ausführungen generell zum Kaliber 5,6x50R Magnum sind verstanden.
Was schlagen Sie als geeignetes Geschoß für Rehwild vor -
Brenneke TUG oder haben Sie auch fertige Patronen mit KKJG Geschoß?
LM: In 5,6 mm gibt es kein TUG, erst in größeren Kalibern. Die kleine 5,6er
läßt sich auf breit stehende Rehe mit
Kammerschuß mit allen Geschossen erfolgreich verwenden, jeder Bauart und
die üblichen Gewichte zwischen 3,2 und 4,1 g. Sofern die Rehe spitz beschossen
werden müssen oder auch größere Wild damit fallen soll, langt die
Tiefenwirkung weicher Geschosse (TMS) nicht
mehr hin. Stefan Mayer bereichtet gerade von einem fast breit mit dem 6,5 mm
6g RWS TMS getroffen Reh hinter einigen Grashalmen, daß er schon keinen
Ausschuß mehr hatte, der platte Geschoßrest auf der dem Einschuß
gegenüberliegenden Kammerseite im Vorderlauf steckte.
Sie können also mit der üblichen Werksmunition auf Rehwild zurechtkommen.
Wollen Sie die Leistung Ihrer Büchse erweitern, kommen Sie um das
KJG Geschoß nicht herum! Mit Hilfe
der Lutz Möller GmbH
können Sie auch fertige Patrone bezeihen.
Auf der Waffe ist noch kein Glas (11 mm Prismenschiene
vorhanden) - was für ein Glas, daß einerseits nicht zu teuer ist, aber
andererseits auch nicht diese sehr leichte, schlanke und führige Waffe zu sehr
"verhunzt"? Haben Sie vielleicht Vorschläge?
LM: Gute Zielfernrohre sind immer teuer, aber
billig tagen nichts. Die einzige Möglichkeit zu sparen besteht darin ein feste
Vergrößerung, statt einer variablen zu wählen. Als schlanke Gläser
kommen solche mit 42 mm Objektivdurchmesser in Frage. Soll das Glas
dämmerungstauglich sein, darf die feste Vergrößerung beim 42-mm-Objektiv 6
nicht übersteigen, um noch 7 mm Austrittspupille zu bieten. Absehen 4 wäre
geeignet. Für tags käme ein 10-42 mit Fadenkreuz in Frage, daß aber nacht
nichts taugt, also eher selten zum Einsatz käme. Die Frage ist also schwierig.
Wenn es günstig sein soll, kaufenSi vielleicht ein gebrauchtes Schmidt &
Bender, Swarovski oder Zeiß.
Da wir hier im Saarland große Probleme mit unseren Sauen
haben (Wildschäden in enormer Höhe) und mein alter Herr kürzlich beim Antragen
eines Fangschusses auf einen angefahrenen 60 kg
Keiler feststellen mußte, daß sein Fangschußrevolver (Arminius .38 spezial)
doch nicht wirklich als Fangschußwaffe taugt (der Keiler fiel erst nach dem 3.
Kammerschuß um, Stopwirkung nicht vorhanden - war aber eigentlich nicht anders
zu erwarten), habe ich vorgeschlagen, daß wir uns nach etwas besser Geeignetem
umsehen - haben Sie Vorschläge, die preisgünstig und geeignet sind (Revolver
oder Pistole ?) Mein heimlicher Favorit wäre eine P38 (halt die frühere
Dienstwaffe, die ich kennen und lieben gelernt habe), aber in Ihrem Artikel
sah es so aus, als wäre auch die etwas schlapp. Andererseits habe ich keine
Lust, eine 2,2 kg schwere Desert Eagle .50 AE (schon selbst geschossen) mit
rumzuschleppen, vom Preis mal ganz abgesehen
LM: Von der P38 rate ich ab.
Ich hoffe, Sie mit meiner Anhäufung an Fragen nicht zu
langweilen, aber mein Vater und Lehrmeister ist zwar bestimmt ein guter Jäger im
besten Sinne des Wortes aber absolut kein Waffenexperte und meine Erfahrungen
beschränken sich auf Armeewaffen, was hier auch nicht hilft.
LM: Nein, Sie langweilen mich nicht, weil ich mich lebhaft an meine damalige
Zeit mit denselben oder doch ähnlichen Fragen und wenig kundigen Rat
erinnere, der mich letztlich mit einem fürchterlichen Sammelsurium aus der Laden
zu gehen. Wie das, und was dann geschah steht in
Jungjäger mit .30-06. Damit dieser
Zustand verschwindet, begann ich diesen Netzplatz. Er ist also genau für Leute
wie Sie gedacht.
Mit freundlichem Gruß & (in meinem Falle hoffentlich bald) Weidmannsheil
Hardy Herrmann, Dienstag, 15. Juni 2004 17:37
Viel Glück bei der Prüfung wünsche ich und und Waidmannsheil auf allen Wegen!
Lutz Möller, 18. Juni 2004
Hallo Herr Möller,
nach dem in der letzten Mail doch etwas längeren Fragenkatalog noch eine Frage:
Wird das KJG demnächst auch in der 5,6er Konfektionsgröße erscheinen?
Die 5,6er soll in einer .222" Rem landen. Damit soll der Bereich
Schonzeit, Küchenhasen, Raubwild bis schwache Rehe abgedeckt werden. Für alles
darüber nehme ich meine .30-06 Sprg. (ja, ja, ich weiß . . .). Um da Ihr
KJG Geschoß zu versuchen, werde ich sicher
demnächst mal .30er
KJG Geschosse ordern, aber falls ein 5,6er Geschoß verfügbar wäre, würde
ich beide Kaliber auf einmal bestellen.
Mit freundlichen Grüßen, Michael Stamm, Sonntag den 8. Februar 2004
Herr Stamm,
ich könnte Ihnen für die .222" ein 3 g KJG Geschoß bauen, daß knapp 10 cm Kochen oder ½ m Fleisch durchdringt, also in eine völlig andere Leistungsklasse als Bleigeschosse vordringt, die ja im Ziel nur wie die Bleierne Sippe oberflächlich zerplatzen. Das reibungsarme Führbandvollgeschoß erlaubt höhere Geschwindigkeiten, so daß Sie damit auch mit kleine Tieren waidgerecht strecken werden. Kurz gesagt können Sie vom Küchenhasen über die üblichen geringeren Sauen bis zu Kahlwild mit Herzschuß alles kleine bis mittlere Wild strecken. Die Tiefenwirkung ist eben so. Dabei ist der Knall der .222" so leise, als würden Sie eine 8x68S mit Schalldämpfer schießen. Besonders aus der 5,6x50 Magnum hätten Sie ein dann eine sehr unauffällige und wirksame Waffe. Möchten sie die? Dann baue ich Ihnen die Geschosse dafür.
Mit freundlichen Grüßen, Lutz Möller, den 11. Februar 2002
Hallo Herr Möller
das KJG Geschoß für die .222" wäre schon verdammt interessant, aber ein Los mit 1.000 Stück und damit 1.300 € ist mir leider zu teuer. Falls Sie aber noch andere Interessenten haben, mit denen man die Herstellung gemeinsam anstoßen könnte, wäre ich mit 200 Stück sofort dabei. Ich glaube, ein 5,6er KJG wäre für die meisten Niederwildreviere mit hoher Zersiedelung ideal und damit sollten in der Kalibergruppe eigentlich auch eine Benutzergemeinde zu finden sein. Mit welcher V0 und V100 rechnen sie bei Verwendung aus der .222 Rem, 5,6x50 Mag und der 5,6x57. Theoretisch müßte man damit auch eine müde Hornet rehwildertauglichen können, oder?
Leider noch mit abwartendem Gruß, Michael Stamm, 14. Februar 2004
Lieber Herr Stamm,
Patrone | Zug | Feld | Drall | G1 | h | s | G | i | 5,69 Ø vor L3 |
L6 - L3 | Halslänge | ||
mm | Kaliber | Winkel | |||||||||||
.22" Hornet | 5,64 | 5,51 | 406 | 72,0 | 2,5° | 5,82 | 0,18 | - | 3,13 | 3° | 1,53 | 8,12 | 9,84 |
.222" Rem. | 5,69 | 5,56 | 356 | 62,6 | 2,9° | 5,69 | 0,38 | 1,02 | 2,19 | 3°10'36" | 0,68 - 1,32 | 10,92 | 7,94 |
5,6x50 Mag. | 5,69 | 5,56 | 350 | 62,0 | 2,9° | 5,74 | - | - | 1,8 | 2°51'45" | 1,75 | 11,30 | 6,77 |
5,6x57 | 5,69 | 5,54 | 250 | 44,0 | 4,0° | 5,72 | - | - | 10,8 | 0°28'39" | 1,65 | 12,30 | 6,29 |
bei den gegebenen übergangskegeln und 5,69 mm Geschoß-Ø kann wegen der .222" Rem. das erste Führband nicht weiter als 1,32 mm vor die Hülse wandern, um nicht zu klemmen. Die anderen würden zwar einige zehntel Millimeter mehr vertragen, aber die Unterschiede sind gering, so daß für hinreichende Genauigkeit 1,3 mm gewählt werden. Die Geschoßlänge ergibt sich aus den möglichen Patronenlängen zwischen 8,12 und 12,3 mm sowie dem Drall. RWS verschießt auch aus dem langen 5,6x50 Mag.-Drall das 4,1 g TMS mit 21,14 mm Länge sowie das 3,6 g mit 17 mm und das 3,2 g mit 16 mm Länge. Die Halslängen sind immer über ein Kaliber lang. Das paßt. Die G1BC eines 18,5 mm langen 3 g KJG wären >800 m/s 0,218; >400 m/s 0,198; > 340 m/s 0,158: > 300 m/s 0,189; < 300 m/s 0,181. Der gewöhnliche 406 mm lange Hornet-Drall stabilisiert das KJG nicht. Das gilt auch für den .220"Swift-Drall!
Damit fliegt die aus der .22"Hornet immer noch nicht viel besser. Das Pulver fehlt. Aus der .222" Rem hingegen würde das KJG Geschoß durch die erheblich größere Tiefenwirkung das kleine Patrönchen sehr aufwerten.
Waidmannsheil, Lutz Möller, Sonntag, den 15. Februar 2004
Hallo Herr Möller
Na dann probieren wir doch mal das KJG. Vielen Dank, daß diese Kleinbestellung
möglich ist. Ich hätte gerne 200 Stck. in 5,6 mm und 100 Stck. in 7,62 mm. Da
ich evtl. noch solche in 6,5 mm für einen Kollegen mitbestellen werde, wäre
nett, wenn Sie mir vor dem Versand kurz Bescheid geben könnten. Ich nehme mal
an, daß nicht gleich morgen die NC-Maschine anläuft. Mit welcher Lieferzeit
rechnen Sie etwa?
WMH,
Michael Stamm, 19. Februar 2004
Lieferzeit in diesem besonderen Falle etwa zwei Wochen nach Zahlungseingang,
sonst ggf. ab Lager.
Guten Tag Herr Möller;
Stellen Sie Ihr KJG Geschoß auch im Kaliber 5,6 X 50 her ?
Mit freundlichen Grüßen,
Peter Bichlmaier, Montag, den 1 . März 2004
23. März 2004 sind die LM 5,6 mm KJG da!
Hallo Herr Möller
ich habe gerade Ihre Nachricht auf dem A.B. gehört. Toll, daß die 5,6er
KJGs so zügig klappten. Nun bin ich mal gespannt . .. Falls Sie
Versuchsergebnisse oder Erfahrungsberichte speziell für die kleinen KJG
Geschosse bekommen sollten wäre es nett wenn
Sie mich mit informieren könnten. Besten Dank nochmal!
Waidmannsheil (der 1. Mai naht),
Michael Stamm, Dienstag den 23. März 2004
Willi Ertl berichtete fernmündlich, sein Drilling schösse mit der 5,6x50 R KJG Ladung auf 100 m mit genügenden Abkühlpausen zwischen den einzelne Schüssen, daß der Lauf immer kalt bliebe, zusammenhängende Löcher, also Streukreise kleiner als ein Schußpflaster. Seine 9,3x62 KJG Ladungen aus dem Repetierer träfen ebenso in zusammenhängende Löcher, die bei 9,3 mm aber doch etwas größer als bei 5,6 mm seien.
Da kommt doch Freude auf ☼!
Hauptgrund für ihn von der RWS Werksladung mit 4,1 g TMS auf das KJG Geschoß zu wechseln, sei die größer Reichweite
RWS 4,1 g TMS | GEE 175 m |
5,6 x50 R KJG Ladung | GEE 217 m |
Waidmannsheil, Lutz Möller
Bestellung je 100
Kupferjagdgeschosse für 8x68S und
5,6x50R!
Sehr geehrter Herr Möller,
nach Studium Ihrer Seite habe ich mich nun entschlossen Ihre neuen Geschosse mit
schwarzer Plastespitze zu nutzen. Ich
bestelle daher hiermit 100 Geschosse. Sie sollen in meiner
8x68S Verwendung finden. (Büchse ist eine recht präziser Repetierer mit
Kunststoffsystembettung von Vöhre (Vöhrenbach) und mit einem gehämmerten 65cm
langen Delcour Sonderlauf). Wenn die Laborierung präzise schießt, werde
ich sie im September in Namibia auf Matemba
am Waterberg für eine Reduktionsjagd verwenden.
LM: Sehr schön ist dort die
Waterberg
Wilderness Lodge der Rust Sippe! Siehe auch
Afrika '05
Weiterhin bestelle ich noch 100 Geschosse in 5,6 mm. Diese sollen im Kaliber
5,6x50R verladen werden und in einer BBF95 aus
einem 60cm langen Keppeler-Einstecklauf verschossen werden. Ich möchte, unter
Verzicht auf die maximal erreichbare Geschwindigkeit, diese Patrone mit der von
Ihnen empfohlenen R910-Ladung
versehen. Es leuchtet mir ein, daß hier durch den geringen Mündungsdruck diese
Laborierung deutlich leiser als eine Bestladung ist. Zur Erklärung: Im großen
Lauf verschieße ich Ihr altes 7,62 mm KJG
aus der .30" R. Da ich teilweise in der Nähe von
Häusern jage, reizt es mich im kleinen Lauf eine Patrone zu verschießen, die
weniger Aufhebens macht.
Mit vielen Grüßen, Martin Schäven , May 17, 2007 1:59 PM
Gönne Dir Lutz Möller Munition vom Erfinder selbst.
Du wirst keine bessere finden.