KJG für Drilling 7x65R / .22 Hornet / + 20/76 55er Läufe
Sehr geehrter Herr Möller
ich erfüllte mir letztes Jahr einen Traum mit einem Prinz / Blaser
Drilling erfüllt. Kaliber
7x65R /
.22" Hornet / und 20 x 76 Schrot.
Die kurzen Läufe sind 55 cm lang. Angesichts Ihrer oftmals wiederholten Äußerung „Die Jagdpatronen 7 x 64 und 7 x 65 R brauchen 60, besser 65 cm Lauflänge “ stelle ich nun meine Fragen:
Auch Anbetracht der Tatsache, daß Sie möglicherweise diese oder ähnliche Fragen schon öfters beantwortet haben, bitte ich Sie, mir, auch im Hinblick auf die Schwierigkeit bei Ihrer doch sehr umfangreiche Home Page gezielte Antworten zu erlesen, möglichst bald zu antworten.
Mit einem freundlichen Ostergruß. Jochen Häussermann, Sonntag, 16. April 2006 21:29
Tag Herr Häussermann,
hatten Sie einen guten und vor allem selbstgeschossenen Osterbraten?
Kurze Stutzenläufe
benötigen nicht besondere Geschosse, sondern besondere
Ladungen. Ihre
Kipplaufwaffe begrenzt allerdings
aufgrund des Verschlusses die
Stoßbodenkraft. Daher können die größeren
Jagdpatronen nur auf mäßige
Gasdrücke geladen werden. Eine lange 7 x 65 R in
einen nur 55 cm kurzen Lauf zu setzen ist dumm. Darein würde die kurze
7 x 57 R viel besser passen. Wissen Prinz /
Blaser das denn nicht?
Ein Lösung ist zwar möglich, aber eben nicht bestmöglich. Schnellere
Pulver hinter einem leichten
Geschoß, wie. z. B. dem
7 mm 7,5 g
KJG
können die verkorkste Zusammenstellung zwar nicht gesundbeten, gleichwohl
das Beste daraus machen, nämlich so.
7 x 65 R 55 cm KJG Ladung
Patrone : 7 x 65 R Brenneke Geschoß : 7.24, 7.5, Möller 7 mm KJG Patronenlänge L6 : 83.6 mm Lauflänge : 550.0 mm Pulver : Rottweil R902 Diff Füll. Ladung v0 E0 Pmax Pmünd Abbrand D_Zeit % % Gramm m/s Joule bar bar % ms +00,0 91 3,290 939 3313 3789 765 99,8 1,027 Schußtafel bei Army Std. METRO Atmosphäre und Visierung 7 cm über der Laufseele ------------------------------------------------------------------------------------- Waffe / Munition : 7 x 65 R Brenneke Geschoßtyp : 7.24, 7.5, Möller 7 mm KJG Geschoßgewicht : 7,5 Gramm V0 : 939 m/s Seitenwind : 4 m/s Ballistische(r) Koeffizient(en) (G1): C1=0.435@V>800 m/s; C2=0.394@V>400 m/s; C3=0.339@V>340 m/s; C4=0.411@V>300 m/s; C5=0.345@V>0 m/s; ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Entfernung 50 m 100 m 150 m 200 m 250 m 300 m 350 m 400 m 450 m 500 m ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 219 m GEE +0,1 +4,1 +4,9 +2,0 -4,5 -15,3 -30,9 -51,7 -78,1 -110,2 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Geschw. m/s 902,0 866,3 831,4 797,3 760,8 725,1 690,5 656,9 624,1 592,2 Energie Joule 3059,5 2821,7 2599,4 2390,2 2176,3 1977,2 1793,1 1622,6 1464,7 1318,8 Windabweich. cm 0,4 1,9 4,5 8,3 13,1 19,2 27,0 36,6 47,6 60,0 Korrektur MOA/m/s 0,060 0,144 0,232 0,318 0,402 0,491 0,594 0,703 0,813 0,923 Flugzeit s 0,054 0,111 0,170 0,232 0,296 0,362 0,433 0,508 0,586 0,667Die Lösung heißt Rottweil R902, allerdings bei nur 91% Füllung. Mit 219 m GEE und 251 m ± 5 Reichweite läßt sich damit leben, meine ich, oder?
Die kleine .22" Hornet bietet sich für Leistungssteigerungen über den Gasdruck allerdings an. Die Lütte wird gern genommen, weil sie leise und rückstoßarm ist. Ungetroffenes Wild stört sich wenig an dem kleine Puff aus der winzigen Hornet. Mit dem richtigen Geschoß an die richtige Stelle getroffenes Wild (siehe Wundwirkung#Zielwahl) stirbt auch mit der Hornet zuverlässig. Das Patrönchen weist allerdings einen sehr lange Drall (406 mm) und flachen Drallwinkel (2,52°) auf, der bei drallstabilen Langgeschossen die Geschoßlänge drastisch begrenzt, die Masse dadurch ebenfalls. Mit 3.200 barPiezo Gasdruck nach CIP ist auch nicht so viel zu beschicken. Für Leistung muß man da ran! Bei nur winzigen 7,59 mm Ø Hülsendurchmesser ist das ohne große Stoßbodenkräfte leicht, ohne den Vorschluß zu überlasten, möglich.
Das vorhanden 5,6 mm KJG Geschoß eignet sich dafür nicht, obwohl es ja gute Listungen auf mittleres Wild bringt, nämlich 60 kg Warzenkeiler, Kudukalb und nicht so keinen Bleßbock. Weich Geschosse können das allerdings überhaupt nicht, siehe .220" Swift auf Wazenschwein & Hyäne, als abschreckendes Beispiel für falsche Geschoßwahl. Das war zwar kein oben im Bild dargestelltes Sierra Game King, aber wohl ähnlich weich. Ich werde Ihnen also ein geeignetes 22-Hornet-KJG bauen, das sich ebenfalls für jedes kleine bis mittlere Wild eignet. Da dem langen Drall und der Kreiselstabilität wegen das Geschoß recht kurz werden muß, werden Sie damit allerdings auf nähere Entfernungen beschränkt bleiben. Aber für den ¼ km Fleckschuß haben Sie ja Ihre 7 x 65 R 55 cm KJG Ladung. Insofern vermissen Sie nichts.
.22-Hornet-KJG | Restbolzen | Splitterhohlspitze
5,6x52R-KJG | Kupferpfennig | 22-Hornet-KJG
Man kann also das 2,4 g KJ-Geschoß auf mäßige bis flotte
Geschwindigkeiten bringen, aber bei 100 m ist von der Wirkung her Schluß,
besser weniger!
Das KJG Geschoß ist ein (geschütztes) reibungsarmes Führbandvollgeschoß. Im Vergleich zu herkömmlichen Geschossen (Bleikern mit Tombakmantel) und besonders nicht reibungsarmen Vollgeschossen mindert es Abrieb und Laufbelastung deutlich, siehe Messungen und Lauflebensdauer. Damit schonen Sie ihre Waffen und müssen weniger putzen! Es bietet weitere Vorteile, insbesondere flacher Flugbahnen, vorherbestimmten Wirkungquerschnitt und Tiefenwirkung bei guter Wundwirkung ohne dafür sonderlich Wildpret zu zerstören. Es liefert gutes Wildpret.
Lutz Möller, 16. April 2006, .de
Hallo Herr Möller,
wir hatten vor einem Jahr schon einmal miteinander telefoniert. Wir unterhielten
uns über das
7,62
mm KJG, das ich ja auch jetzt erfolgreich einsetze. Damals sprach ich auch
den Einsatz des KJGe in meiner kleinen Drillingkugel (.22"
Hornet) an. Sie meinten aber, das es keinen Wert hätte das
5,6 mm KJG
darin zu verschießen. Nun lese ich den Artikel das sie jetzt ein KJG dafür
bauen. Würde dieses 22-Hornet-KJG, auch wenn es in Deutschland dafür verboten
ist, für Rehwild taugen (bis ca. 50 m) Entfernung ? Oder was hat es gegen die
handelsüblichen Hornetgeschosse für Vor-bzw. Nachteile ?
Gruß, Christian K., Donnerstag, 20. April 2006 11:15
Tag Herr K.,
mit 0,8 g Splitter durchdringt das 22-Hornet-KJG auf 0 m 33 cm Fleisch in 50 m 31 cm Fleisch und in 100 m noch 29 cm Fleisch , oder jeweils etwa 4 - 5 cm Knochen. Damit eignet sich der kleine Prümmel sehr wohl für klein und mittlere Tiere aller Art, sofern die Entfernung unter 100 m liegt. Der Wirkungsquerschnitt liegt mit 47 m³/s WQ100 aber noch 64 m³/s WQ50 deutlich unter allen andern Patronen, aber das soll nicht heißen, daß damit aufs Blatt oder in die Lunge geschossene Rehe und Frischlinge nicht waidgerecht zur Strecke kämen. Beachte Zielwahl und Fluchtstrecke.
Andere Hornetgeschosse sind oft sehr weich, dringen von daher nicht tief ein, können also bereits am Blatt oberflächlich zerschellen, ohne in die Kammer zu gelangen und dort zu töten. Das gilt besonders für Schweinchen, die mit zu kleinen und zu weichen Geschossen zu bejagen reine Qäulerei und daher nicht zu rechtfertigen wäre. Mit einem Geschoß, daß sicher eindringt und, in die Kammerwand geschossen, die Lunge hinreichend mit Splittern durchschauert, kann man das hingen waidgerecht tun, sofern kein gesetzliche Reglung dagegen stünde. Die Gesetz sind überverschieden, aber die Reh eher gleich. Dem Reh ist es wurst, ob es in Österreich, Deutschland, der Schweiz oder in Spanien lebt, aber es macht ihm schon was aus, ob es nur oberflächlich verletzt würde, um dann im Sommer von Fliegenmaden angefressen zu werden und endlich an bakteriellen Krankheiten elendiglich zu verrecken, oder ob es sauber getroffen ohne Schmerz in der hinreichend durch Splitter durch und durch zerstörten Lunge binnen weniger als einer halben Minute innerlich zu verbluten und unbewußt zu sterben, dabei nach ¼ Minute mangels Blutdruck schon zu fallen und deshalb von der Welt schon nichts mehr wahrzunehmen.
Rehe sind kleine und zarte Tiere, die kaum Verletzungen ertragen. es braucht nicht viel, um ein Reh zu täten. Das 22-Hornet-KJG kann da auf jeden Fall bis 100 m leisten, wenn es den Lauf mit 850 m/s verläßt. Frischlinge gilt ähnliches. Ich will das nicht empfehlen. Für die Zwecke gibt es bessere Jagdpatronen zu wählen, aber es geht ohne wenn und aber.
Schlechte Schüsse hingegen werden in einem Unglück enden. Gerade gestern erzählte mir ein ungenannter Jäger, er habe im Mondschatten zwei Überläufer vor gehabt und auf den einen angehalten und getroffen. Doch der erhoffet Treffer hinter den Teller blieb aus, weil er vorn und hinten verwechselt hatte. Das 8 mm KJG aus der mächtigen 8x68S durchdrang beide Keulen und beide Oberschenkelknochen. Der Überläufer fiele am Platz und konnte nicht mehr weg. Gleichwohl mußt unser eilig herbeigeeilter Unglücksschütze das kranke Tier mit der kalten Waffe abfangen, weil der Tod sich sonst zu lange hingezogen hätte. So war das Tier in wenigen Minuten nach dem Treffer von seinem Leiden erlöst. Rundum die zerschossen Knochen war das Wildpret natürlich zerstört. Solch Fehlschuß mit dem .22-Hornet-KJG hätte ein üble Nachsuche mit durchaus ungewissem Ausgang verursacht. Den Unterschied muß man sich vor Augen halten, wenn man darüber nachdenket, das .22-Hornet-KJG auf Rehe oder Frischlinge einzusetzen. Richtig angesprochen, angehalten und getroffen geht das ohne Weiteres gut und man kann sachlich dagegen nichts vorbringen, aber Rau für Fehler bleibt kaum. So einknapp Lösung verzeih keine Fehler.
Wenn auf der anderen Seite bei vernünftigem Licht der Bock in 50 oder 75 m vor dem Einstecklauf steht (Achtung: Entfernungen werden meist falsch eingeschätzt, besonders in fremder Umgebung!), kann ich nicht einsehen, warum man mit der großen Kugel einen Riesenkrach machen soll. Wenn's die Hornet mit meinem KJG genauso tut. Manche Kipplaufwaffe läßt sich geräuschlos nachladen, so daß die nicht Abgesprungenen auch noch unter Feuer genommen werden können, die bei der großen Kugel ob ihre Kraches schon nicht mehr am Platz wären. Das ist ein unbestreitbare Vorteil. In verantwortungsvoller Hand ergeben sich ungeahnte Möglickeiten, aber leichtfertig mißbraucht lauert fies Schlumperei!
Was er tut, muß jeder selbst wissen!
Waidmannsheil, Lutz Möller, 20. April 2006, .de
Hallo Herr Möller,
danke für Ihre ausführlichen Schilderungen. Mir ist sehr wohl bewußt wie
und in welchem Umfang bzw. mit welchem Risiko so ein Schuß mit der Hornet auf
ein Reh sich auswirken würde. Wann haben sie den die neuen
22-Hornet KJGe fertig und was würden denn die
kosten? Würden Sie bitte in der vorherigen Mail bei der Veröffentlichung im
Internet meinen Namen wenigstens abkürzen? Nicht daß man mir das Schießen auf
Rehwild mit der Hornet nachsagt. Mir geht es eigentlich darum im Falle der Fälle
die Hornet an der richtigen Stelle mit Sinn und Verstand einsetzen zu können,
wenn's denn unbedingt sein muß (wenn dann auf jeden Fall waidgerecht!).
Gruß, Christian K., Freitag, 21. April 2006 10:31
Sehr geehrter Herr Möller!
Aus
Neuigkeiten zur
.22" Hornet entnehme ich, Sie planen ein 5,6 mm , 2,46 g
22-Hornet-KJG.
Ist dies bereits produziert?
LM: Nein!
Oder handelt es sich nur um eine einmalige Produktion für
einen einzelnen Besteller?
LM: Nein, sondern um eine noch nicht hergestellte Entwicklung!
Falls
das Geschoß auch aus der
5,6x50 Magnum zu verschießen wäre, dann
wäre ich grundsätzlich auch interessiert.
LM: Nein, Zug und Feldmaße unterscheiden sich.
Für eine gelegentliche Antwort wäre ich dankbar.
MfG, H.Schmidt, Samstag, 6. Mai 2006 12:42
Sonntag , Muttertag, 5 Uhr 15 Uhr, irgendwo im steirischen dunklen Tann „brüllt“ die .22" Hornet aus Blaser BBF.
Nach erfolgreicher Hahnenjagd kreierte die Erlegerin daraus gekonnt für ihre Gäste den Muttertagsbraten: Gefüllter Auerhahn.
Muttertagshahn
Alter Brocker
Sehr geehrter Herr Möller,
ich hatte Sie bereits um den 16. April 2006 betreffend meines Drillings mit der Lauflänge von 55 cm angeschrieben und von Ihnen, z. T. erfreuliche, anderseits weniger erquickliche Nachricht erhalten. Trotz alledem: Ich möchte meine Munition von derzeit Norma Vulkan 11 g (Hämatombildung, Versulzung rel. groß) und der .22" Hornet Winchester X super 4,6 g. HP auf Ihr KJG mit den entsprechenden Ladungen umstellen. Die beiden Geschosse schießen z. Zt. hervorragend zusammen und so sollte es auch mit Ihrem KJG bleiben. Es wäre sehr freundlich, wenn Sie mir mitteilen würden, welche Stückzahl je Kaliber für Sie mindesten für Versuche auf dem Schießstand von der Herstellung her annehmbar wären und was der Preis dafür wäre.
Mit freundlichen Grüßen Jochen Häussermann, Dienstag, 16. Mai 2006 22:39
Tag Herr Häussemann,
die .22-Hornet-KJG würde ich zunächst nur für Sie herstellen lassen. Unter 300 Stück geht da gar nichts. Gleichwohl würde ich mich nicht scheuen auf 200 Stück sitzen zu bleiben, da ich hoffe, Sie werden fleißig in Schrift und Bild berichten. Die vorgestellte .22"-Hornet-KJG-Ladung wir ihren Teil zum Ruhm schon beitragen. Insofern gilt mit 100 Stück die übliche Mindestmenge, wie bei allen anderen KJG auch.
Ob beide Läufe (kleine, große Kugel) zusammenschießen, weiß ich nicht vorherzusagen. Daß sich mit dem KJG gegenüber der viel zu weichen Norma Vulcan die Wirkung im Verhältnis zum Schaden verbessern wird, hingegen schon. Außerdem werden Sie mit meinem KJG, ohne Artillerist für den indirekten Schuß zu werden, deutlich weiter rauslangen können. Auch das hilft dem Jäger, denn Entfernungen zu schätzen bleibet ungewisse Glücksache!
Waidmannsheil, Lutz Möller,
Hallo, bester Herr Möller!
Bei den Ladedaten für .22 Hornet
mit Rottweil P806 hat sich meines Erachtens das Fehlerteufelchen eingeschlichen:
1.) Nach Quickload 3.1 ergibt sich folgende Reihe mit 0,57g P806: 0,57 g - 97,1%
- 3750 bar - 145 bar - 100% - 824 Vo.
2.) Unterstellt man Ihre Dichte mit 84,4%, so ergibt sich folgende Reihe: 0,52 g
- 84% - 2961 bar -138 bar - 100% - 779 Vo.
3.) Ich halte, bei einer Dichte von 84% und diesem schnellen Pulver, diese
Ladung nicht für gefährlich. Oder meinen Sie damit etwas anderes?
MfG, H. Schmidt, Mittwoch, 28. Juni 2006 12:46
Tag Herr Schmitt,
ich kann ihre Werte nicht nachvollziehen. Welches Hülsenvolumen, welchen Laufquerschnitt und welchen Anfangsgasdruck legen Sie zugrunde? Mit „gefährlich“ meine ich 15,6% Leerraum der versehentlich gefüllt werden könnte und dann zu 4.861 bar Druck führen würde. Der stramme Gasdruck wäre für manchen Einstecklauf möglicherweise zu viel.
Waidmannsheil, Lutz Möller,
Hallo, bester Herr Möller!
Kommando zurück! Der Fehlerteufel lag bei mir. Ich habe mit schwererem Geschoß
(2,6g) gerechnet. Dennoch bleibt meine Frage: wieso soll 84,4% Dichte bei 100%
Verbrennung gefährlich sein? ( Schieße die 5,6x50R mit R910 mit einer Dichte von
77% und KJG mit gutem Erfolg).
MfG, H. S. Mittwoch, 28. Juni 2006 13:01
Guten Tag Lieber Herr Schmidt,
eine gute Ladung stopft die Hülse ganz voll. Dann zündet das Pulver gut und sie können die Hülse nicht überladen. Das sich sicherer als einer nur teilgefüllte Hülse.
Waidmannsheil, Lutz Möller,
Hallo Herr Möller
Die 22-Hornet-KJG schießen hervorragend!
Noch eine Frage ich habe ja die alte 8x75 (ohne S). Ich habe jetzt von einem
Freund 12,7 g GPA-Geschosse bekommen,
aber im Quickload sind die nicht drinnen, haben
sie vielleicht Ladedaten oder können Sie mir die besorgen?
Danke, Ralf Rauchberger, Dienstag, 11. Juli 2006 22:56
Sehr geehrter Herr Möller!
Ich hatte in dieser Woche 22-Hornet-KJGe für .22"Hornet
gekauft ( „Sofortige” Lieferung). Bei der Ladungsentwicklung traten, aus meiner
Sicht, „Merkwürdigkeiten” auf, die mich veranlassen die Geschosse nicht zu
laden, bis wir die aufgetretenen „Merkwürdigkeiten” abgeklärt haben. Bei der
Ladungsentwicklung stellte ich das Geschwindigkeitsmeßgerät vor trockene
Telefonbücher in ca. 4 m Entfernung, so daß V4=VZ. Alle
von mir bisher laborierten KJGe ( 5,6 mm KJG, 3g, 6,5 mm KJG in 6,5x65,
6g, 7 mm KJG 7x65, 7,5g, 7,62 mm KJG, 9g) verhielten sich wie beschrieben,
insbesondere der Restbolzen steckte richtungsstabil in einem der hinteren
Bücher. Im Einzelnen:
Trockenes Papier
Bild 2 Zwei Schüsse mit ca. 800 m /sec in trockene Telefonbücher, 22-Hornet-KJGe verhielten sich wie Vollmantelgeschosse. Siehe Bild2. Beide lagen quer, keine Splitter. LM: Alle KJG sollen in feuchten Zielen (Fleisch, Blut) wirken, aber nicht in flüssigkeitslosen, lufthaltigen (Holz, Papier) Zielen. Trockene Ziel sollen möglichst unbeschadet durchdrungen werden. Ihre Versuche unterstreichen die beabsichtige Wirkung eindrucksvoll. Nur unverdichtbare Flüssigkeiten sprengen Hohlpitzen, lufthaltige = verdichtbare Ziele aber nicht. Nasses und trockenes Papier Zwei Schüsse mit ca. 800 m /sec in nasse (über Nacht eingeweichte) Telefonbücher (3 nasse, dahinter trockene Te-Bü). Alles steckte im 4. trocken Telefonbuch, auch der Splitter. Restkörper lag quer.
Erster Schuß: Aufpilzung und geringe Splitterabgabe LM: Na prima! Auch wenn nasses Papier Fleisch kaum nachbildet. Die Ergebnisse sind also nicht unmittelbar auf Wild zu übertragen. Wenn Sie das wollten, müßten Sie in Gelatine schießen. Sofern Sie nur das Geschoß betrachten wollen, können Sie die Gelatine oder Seife auch durch Wasser ersetzen.
Bild 4 2. Schuß: Restbolzenbildung und Splitterbildung, siehe Bild 4. Alles steckte im vierten trockenen Telefonbuch, auch die Splitter. Restkörper hatte sich um 180 Grad gedreht.
Bild 5 Spitze des Restbolzens: Richtung Schußabgabe
Heck: Richtung Ziel |
Mit diesen Geschossen will ich nicht jagen, da diese sich
anscheinend wie Vollmantelgeschosse bzw. sich nicht wie bisherige
KJGe verhalten. Vollmantelgeschosse wären auch günstiger zu haben. Ich bitte
um Kontaktaufnahme (sobald wie möglich), damit wie die Probleme bzw. Ursache
abklären können.
Mit freundlichen Gruß; H. Schmidt, Freitag, 28. Juli 2006 13:27
Tag Herr Schmidt,
danke für Ihre Bilder und ihren Bericht. Ihrer Anscheinsvermutung, samt Schlußfolgerung beruht auf einigen gedanklichen Fehlern, Irrglauben. Ich ergänze hier ihre unausgesprochene von mir wiederum vermutet Meinung:
Irrglaube 1 zu lufthaltigen Zielen
„ Kupferjagdgeschosse sollten auch in lufthaltigen Zielen wirken, wenn sie das aber nicht täten, wäre das ein Fehler! ”
Wahr ist: Der Staudruck eines nichtverdichtbaren flüssigen Widerstandes (Fleisch, Blut, Gelatine, Wasser) sprengt über die Innenfläche der Hohlspitze des im Wasserdampf frei fliegenden Geschosses, gegen den Wasserdampfdruck (~ 0,6 atm) kraft des mehrer tausend bar betragenden Druckunterschiedes die Hohlpitze in Stücke. Sofern das flüssige oder feste Ziel Luft enthält, läßt sich das Ziel verdichten. Der Staudruck kann sich nicht so wie in luftlosen Flüssigen ausbilden. Dann platzt die Spitze nicht. Dichte und Scherfestigkeit des Zieles bestimmen, was geschieht. Kupferjagdgeschosse sind ausgelegt leichte Weichhölzer (Fichte, Kiefer, Pappel) nahezu unbeschadet zu durchdringen, ebenso Gras, Getreide oder Blätter. Dichte Harthölzer (Eiche, Buche) sollen auch durchschlagen werden, naturgemäß aber mit größere Wechselwirkung und weniger tief. Mittlere KJG durchschlagen 50 cm Kiefer und 30 cm Buche.
Der glaubt, ein KJG würde in trockenem Holz, oder Büchern wie in Wild „ansprechen” oder wirken, irrt!
Irrglaube 2 zu nassem Papier
„ Nasse Telefonbücher bildeten Fleisch nach! ”
Wahr ist. Aufgrund des hohen Faseranteiles und des Schichtaufbaues, weist nasses von Fleisch deutlich verschiedene Druck- und Scherfestigkeitswerte auf, die dazu noch räumlich stark ausgeprägt ist. Fleisch und nasses Papier lassen sich nicht vergleichen. In nassem Papier beobachtetes Verhalten muß in Wild nicht auftreten. ein gewisse Ähnlichkeit liegt in der Unverdichtbarkeit, aber die Scherfestigkeiten sind doch zu verschieden, um übertragbare Ergebnisse zu erwarten.
Der glaubt „Nasse Telefonbücher bilden Fleisch nach!” irrt!
Irrglaube zur Geschoßendlage
„ Ein richtungsstabiles Geschoß müsse auch am Ende in Schußrichtung ruhen! ”
Wahr ist, die Schulterstabilisierung zieht leicht gekippte Geschosse währen des Zieleinschlages wieder in Achrichtung gerade, solange das Geschoß schnell ist und die hydrodynamischen Staukräfte die statischen Scherkräfte übersteigen. Wenn auf das am Ende des Einschlages auf das mittlerweile erheblich gebremste Geschoß nur noch geringe hydrodynamische Kräfte wirken und in den Angriffskräften die Scherkräfte überwiegen, bricht die Schulterstabilisierung zusammen. Zufälligkeiten im Ziel bestimmen die Störungen und damit die folgende Geschoßendlage.
Der glaubt, die Geschoßendlage sagte etwas über vorhergehend Richtungsstabilität aus, irrt!
Nachdem ihre mehr oder weniger geäußerten Bemerkungen nichts Fleisch und der Geschoßwirkung in Wild zu tun haben, rate ich an, die Versuche in Wasser zu wiederholen, wenn Sie das Geschoßverhalten kennenlernen wollen, ansonsten rate ich Ihnen damit zu jagen.
Waidmannsheil, Lutz Möller, .de
Hallo, bester Herr Möller!
Erstmals herzlichen Dank für Ihre schnelle und fundierte Antwort (Ich dachte,
ich hätte Schrott gekauft). Ich werde umgehend den "Wasserversuch" starten. Wenn
das dann klappten sollte, wäre ich´s zufrieden und könnte beruhigt damit jagen.
Ungeklärt bzw. unbeantwortet bleibt die Frage, warum ich mit den anderen
Kalibern KJGe nicht diese Probleme hatte. Erst durch diesen Vergleich erschien
mir das "Verhalten" des .22 Hornet KJGes merkwürdig und ein Jagen damit nicht zu
verantworten. Zum Beweis konnte ich Ihnen ein Bild der verschiedenen anderen
Restbolzen senden.
Mit freundlichem Gruß, H. Schmidt, Freitag, 28. Juli 2006 17:54
Ja Herr Schmidt,
die Bilder würde ich gern sehen. Zu Wasserversuchen sieh auch Zerleger und KJG-Fragen-und Antworten.
Waidmannsheil, Lutz Möller, .de
Moin Herr Möller,
Zu Telephonbuchmerkwürdigkeiten:
Sie können einem manchmal leid tun. Als einziger Geschoßhersteller mit
lückenloser Dokumentation seiner Produkte, müssen Sie sich mit engagierten
Laienballistikern herumschlagen, die Ihre Geschosse „testen“, und zu falschen
Schlußfolgerungen kommen, die Ihre Geschosse ungerechtfertigt ins falsche Licht
rücken. Ich empfehle allen diesen Kritikern erst einmal die umworbenen
Jagdgeschosse der bekannten Hersteller wie RWS und Co. diesen „Tests“ zu
unterziehen, und sich zu fragen, ob man es verantworten kann, damit zu jagen.
Eine gewisse physikalische Grundlage sollte bei solch umfangreichen Tests wie
Herr Schmidt sie anstellte allerdings vorhanden sein, sonst kann man sich die
Tests auch sparen!
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Dirk Stein, Samstag, 29. Juli 2006 11:29
presents: Erstlingswerk: Eine Krähe mit der .22" Hornet auf 80 m. Das ist ein satte Leistung mein lieber Dirk. Waidmanns Heil an deinen Sprößling!
Mit freundlichen Grüßen / Kind regards / muchos saludos /
saludaçoes / respectueusement,
Dirk Uwe K., Montag, 23. Oktober 2006 13:35
Hallo Hr. Möller-
Ermutigt durch Ihre schnelle Antwort (Gras, danke), stelle ich wieder eine Frage. Wäre es denkbar ihr Hornet-Geschoss aus einem leichteren Mat. z.B. DURAL zu fertigen? Mein Wunschgedanke wäre: Sicherer Krähenkill bis 120m,Gefahrenbereich kurz, um im einigermaßen überschaubaren Gelände den Schuß auf den Baum riskieren zu können:
MfG Me, Freitag, 9. März 2007 08:36
Tag Me,
wie Sie oben sehen ist Krähen mit der .22" Hornet auf 80 m zu holen kinderleicht. Ihr Gedanke durch leichtere Masse einerseits im Nahbereich höhere Geschwindigkeiten und damit Wirkung zu erreichen, und andererseits mittels geringerer Flächenlast die Luft das Geschoß schnell wieder zu bremsen ist ganz richtig. Das könnte man als Sonderwunsch so machen.
Waidmann heil, Lutz Möller,
Unser Revier liegt direkt ein einem Talkessel und die nächsten Häuser sind da immer nicht weit. Das bringt eine unangenehme Sache mit sich: Obwohl ich weit genug entfernt von der Ortschaft weg bin, wenn ich mit meiner .30" R Blaser aus meinen Drilling ein Reh schieße hebt es die Anwohner fast vom Liegestuhl. Ich kann das selbst bestätigen, da ein Jagdkollege einen Bock schoß als ich ca. 400 Meter entfernt auf meiner Terasse gerade einen Schluck Bier nehmen wollte. Ich hätte fast mein Glas fallen lassen☺! Zwischen den Berghängen hallt das richtig !
Da bei uns alle Jäger Drillinge mit einer .22" Hornet führen und sich die Schußweiten in diesen Revierteilen aufgrund der örtlichen Verhältnisse in der Schweiz nicht über 50 Meter bewegen, kam mir folgende Überlegung, bzw. haben wir uns schon mal per Mail darüber unterhalten. Ich nehme ein KJG für die .22" Hornet und schieße (nur bei absolut guten Bedingungen bis 50 Meter) mit der Hornet kurz hinter das Blatt in die Lunge.
.22" Hornet KJG | .22" Hornet KJG Ladungen
Mir ist bewußt daß das in Deutschland eigentlich nicht erlaubt wäre und auch ein Schuß gut sitzen muß, aber ich glaube, das kann ich meistens bei einer Entfernung bis 50 Meter leisten. Wenn ich mir mal nicht sicher wäre, dann hätte ich ja noch meine .30"R Blaser. Die wird's dann schon richten ☻!
Sind Sie der Meinung die
.22" Hornet würde die Anforderungen erfüllen das Reh
waidgerecht zu erlegen, oder würden Sie mir
davon abraten ? Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren! Für die Anwohner
wäre es auf jeden Fall viel angenehmer und ich müßte mir nicht solche Sprüche
wie „Der schießt seine Rehe mit Panzerfäusten, zumindest dem Krach nach!“
anhören müssen.
Sollten Sie dieser KJG Verwendung
nichts entgegenzusetzen haben, dann hätte ich gerne den Preis und evtl. noch
eine Zündhütchenempfehlung für die Hornet
KJG
gewußt.
Ich meine, man sollte diese Reh - Hornet - Überlegungen aufgrund der
Gesetzeslage in Deutschland nicht veröffentlichen.
Gruß und Waidmannsheil, Christian, Freitag, 20. April 2007
Moin Christian,
lies bitte in .222" Rem. Patrone nach, was das 3 g schwere 5,6 mm KJG kann, nämlich viel mehr als ein Bleigeschoß, wie in alten .220"Swift Jagdgeschichten nachzulesen ist. Die .220" Swift KJG Ladung wird dagegen auch über 300 m hinaus sehr erfolgreich auf Gemsen eingesetzt und überzeigt. Das Geschoß ist dann schon unter 800 m/s langsam. In Afrika fällte das 5,6 mm KJG aus der .222" KJG Ladungd in 100 m, also nur noch 902 m/s schnell den besagten 60 kg Warzenkeiler.
Die Tiefenwirkung des lütten 22-Hornet-KJG in 50 m liegt mit 34 cm bereits im Bereich eines breit und weich beschossenen Überläufers. Nicht das man damit weich schießen sollte. Hier soll nur die Leistungsfähigkeit beschrieben werden. Von daher spricht also nichts dagegen das kleinste KJG Geschoß aus der Hornet bis 50 m auf Rehe einzusetzen. Nur könnte es noch etwas schneller sein.
Fragt also Eure Drillinghersteller, ob Sie in den Schrotläufen vom Verschluß her Einsteckläufe für die 5,6x52R dulden. Inder Tafel vergleich ich für die beiden Patronen die Stoßbodenkräfte:
Patrone | P1 Ø [mm] |
Druck [MPa) |
Stoßbodenkraft [KN] |
Druck [MPa) |
Stoßbodenkraft [KN] |
.22" Hornet | 7,59 | 320 | 14,5 | 646 | 29,2 |
5,6x52R | 10,62 | 330 | 29,2 |
Um auf die Stoßbodenkraft der 5,6x52R und damit dieselbe Verschlußbelastung zu kommen, müßte ich die Hornet auf 6.460 bar laden. Der Einstecklauf und die Patronenhülse begrenzen also in solch einer Kipplaufwaffe den Gasdruck. Ich füge also zu den .22-Hornet-KJG-Ladungen eine leicht verstärkte Ladung mit 3.417 bar Druck, also ~ 7 % mehr, noch innerhalb des Beschußgasdruckes, hinzu, mit der das lütte Ding in 50 m noch 814 m/s Zielgeschwindigkeit bietet, also mehr als manche Gams über 300 m weit weg fällte. Damit sollte eigentlich hinreichend deutlich sein, die 22-Hornet-KJG-Ladung genügt um waidgerecht bis 50 m Tiere bis 34 cm Tiefe zu strecken. Sicher ist die Lunge ein vernünftiges Ziel, aber das kleinste KJG Geschoß zwingt den Jäger nicht dazu. Auch Blattschüsse und spitze Schüsse von vorn mit Lauf- oder von hinten Weichanteil werden das Tier wirkungsvoll töten.
Ich höre noch im Ohr, wie der alte Jäger mir damals in Brandenburg erzählte, er habe aus Versehen die 70 kg Sau mit der Hornet auf die Kammer erlegt, weil er sich mit der Drillingsbedienung vertan habe. Die Sau sei keine 50 m weit gekommen. Das geht schon, nicht unbedingt mit der zu weichen Bleiernen Sippe aber sicher mit meinem KJG.
In der Warnung steht ich, ich schreibe deutsch für die Welt, nicht für ein bestimmtes Land oder Recht. Was wo erlaubt oder verboten ist, muß ein Jeder vor Ort selbst herausfinden. Ich bin nicht der Mann das alles zu wissen.
Als Jäger und langjähriger Kenner der Kupferjagdgeschosse kann ich dich jedenfalls nur ermuntern am Dorfrand im Tal zwischen den Hängen die Nachbarn in den Liegestühlen zu schonen und dein eigene Ohren auch. Noch leiser werden Einsteckläufe mit angebautem Schalldämpfer. Wenn es aber ganz lautlos von statten gehen soll, nimm die .300" Whisper mit dem 7,62 mm KGG für die „Gatterjagd“, oder soll ich besser -ernte sagen. Damit fällt bis 80 m sehr erfolgreich Rot- und Damwild, langt als auch für Rehe.
Gruß Lutz, .de
Hallo Herr Möller,
danke erstmal für die schnelle .22" Hornet KJG Lieferung !
Ich hätte zu den Ladedaten ein paar Fragen. Da ich leider noch auf einen Freund
angewiesen bin (hinsichtlich Wiederladen), da ich erst Anfang Juli meinen
Wiederladerschein mache, habe ich eine Frage zu dem Pulver :
Sie (Du?) haben mir eine verstärkte Ladung mit dem Norma R123 empfohlen.
LM: Christian, wir können uns duzen.
Leider hat mein Freund dieses Pulver momentan nicht vorrätig und ich möchte ihm das auch nicht zumuten extra für mich zu kaufen (das könnte ich ja dann im Juli). Er hat nur noch das Vihtavuori N110. würde das auch taugen?
LM: Nein. Viel zu langsam!
Oder sollte ich noch bis Juli abwarten.
LM: Nein. Am besten das richtige Pulver gleich kaufen. Wenn das Norma R123 nicht zu beschaffen ist z.B. auf Rottweil P806 ausweichen.
Sie schreiben, rein rechnerisch würde 3.417 bar erhöhter Gasdruck entstehen. Was ist denn hier als maximaler Gasdruck die Grenze ? Habe ich da noch Luft, oder ist das schon grenzwertig ?
LM: Wie oben
schon gesagt, nicht die Hülse begrenzt hier den Druck, sondern Verschluß und
Einstecklauf.
Übrigens, ich habe gestern meinen dritten Maibock mit dem
7,62 mm KJG aus der
.30" R Blaser erlegt. Ich kann nur sagen bei allen
dreien das gleiche Bild: Bumm, Bock lag am Anschuß und hatte keinerlei
Wildbretentwertung. Aller erste Sahne!
LM: Sag ich ja in KJG wirken anders!
Ich bin schon auf die Hornetwirkung gespannt!
Gruß, Christian, Montag, 7. Mai 2007 11:15
Gruß Lutz, .de
Wich ich heute höre, trifft und wirkt das .22" Hornet KJG prima auf Reh und Dachs. Zunächst traf Christian damit drei Schuß aus einem angelöteten Drillingslauf auf ein 2-Cent Stück. Leider hat er keine Bild der Scheibe. Leute steckt als Jäger doch bitte immer eine kleine Digitalkamera ein. Die Wort hör ich wohl, allein mir fehlt die Scheibe! Die verstärkte Ladung schießt in zwei Drillingen gut - in einem Bockdrilling in angelöteten Lauf und einem anderen im Einstecklauf. Damit kann wohl gesagt werden, die verstärkte Ladung ist brauchbar. Der Schußknall erinnert ferne Zuhörer eher an ein 5,6x50 Magnum. Auch gut! Bei immerhin 916 m/s v0 ist das auch kein Wunder. Der „Zack“ liegt doch deutlich über dem üblichen Hornetgebummel.
Einige Rehe fielen zwischen nur 10 m und doch immerhin 90 m Schußweite, meist mit Lungentreffern am Platz. Gute Zielwahl! Mit Herztreffern wären die gesprungen und in eine kurze Todflucht gerannt, sage ich; so bei 50 - 60 m. Denkwürdig war ein Bock, der beim Treiben sein Leben ließ. Oft sagt man ja, die Böcke seien dann besonders hart. Das lütte Hornettchen war wohl härter! Ein anders Reh fiel mit Lebertreffer ohne Flucht. Auch ein als schußhart geltender Dachs blieb im Knall liegen.
Die Einschüsse waren sehr klein, kaum zu finden und die Ausschüsse lagen bei nur 1 cm Ø. Eine Schweißfährte gab es bis jetzt mangels Fluchtstrecke noch nicht. Das ordentlich geladen Patrönchen hat entwickelt fühlbaren Rückstoß und lärmt auch nicht so doll. Für die Jagd zwischen Häusern oder nah am Dorf ist sie also gut geeignet. Mit KJG klein, nett, wirksam!
Bilder sind versprochen. Wenn die gekommen sein werden kamen, sage ich Bescheid.
Lutz Möller, 23. August 2007,
Hallo Lutz,
Ich schicke dir die Bilder des 90 m Hornet Bockes, der nach 20 Meter Flucht in
die ewigen Jagdgründe ging. Die anderen Böcke schauten genauso aus.
Hornet KJG Reheinschuß außen
Hornet KJG Reheinschuß innen
Hornet KJG Rehausschuß in der Decke
Hornet KJG Ausschuß, innen
Hornet KJG Rehausschuß außen
Hornet KJG Rehausschuß, nah
Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung:
1. Bock: 20 m Entfernung, 0 m Flucht nach Lungentreffer
2. Dachs: 30 m Entfernung, 0 m Flucht nach Blattschuß
3. Bock: 70 m Entfernung (brunftend), 10 m Flucht nach Lungentreffer
4. Bock. 90 m Entfernung, 20 m Flucht nach Lungentreffer (bild !)
Ich bin vollkommen begeistert. Meine Ergebnisse haben schon meine Mitjäger
angesteckt. Allerdings sollte man diese Laborierung nur an schußtechnisch gute
und verantwortungsbewußte Jäger abgeben, da diese aufgemotzte Hornet wohl keine
gröberen Ausrutscher verzeiht.
Mit kräftigem Waidmannsheil, Christian, Donnerstag, 23. August 2007 23:10
PS: Den Einschuß auf der Rehdecke habe ich nicht fotografiert, da man ihn auf
keinem Bild sehen kann (er ist zu klein).
Moin Christian,
ich glaube die zeigst hier den versammelten Jägern deutlich wie sehr es auf die Zielwahl und die geübte Schießfertigkeit das gewählte Ziel dann auch zu treffen ankommt, aber nicht auf die „Dick Pille“, sondern auf die Geschwindigkeit imZiel. Das war ein Lehrstück. Danke!
Ich sagte das mit 6,5 mm Copper in Africa 2004 und sage das erneut mit 7x64 in Afrika 2007 ja wieder. Nicht das dicke loch zählt, sondern das Loch am richtigen Platz. Nichts gegen dicke Pillen. Die tun auch ihr Werk. Man kann sie gern schießen, wenn man damit zuverlässig trifft. Für alle anderen mit fürchterlicher Schußangst und peinlichem Mucken sei anhand dieses Beispiels wieder mal gesagt. Mit dem KJG Geschoß geht hier jedee Patron für alles (idiotische Extreme ausgeschlossen). Das kann sonst keiner!
Lutz Möller, .de
Sehr geehrter Herr Möller,
die Wirkung des KJG Hornet scheint nach Bericht zur Hornet 23 Aug. 07 ja auf
Rehwild ausgezeichnet zu sein. Könnten Sie mich an „Cristian“
weiterleiten, da ich gerne weitere Einzelheiten unmittelbar besprechen, würde um
weitere Erfahrungen auszutauschen.
Vielen Dank, U. Klapdohr, Freitag, 24. August 2007 16:07
LM: Erledigt!
Moin Herr Möller,
die Bilder von der .22 Hornet sind
faszinierend – nicht wahr! Diese Feststellung habe ich jetzt seit fast 30 Jahren
bei rd. 1.000 Stück damit erlegtem Wild selber machen dürfen.
Ursprünglich hatte ich das RWS-Teilmantel eingesetzt, das aber
insbesondere auf kleineres Wild recht brutal wirken kann und z. T.
starke Hämatome verursacht.
LM: Deshalb ja das .22" Hornet KJG - Genuß ohne Reue!
Deshalb bin ich schon kurz danach auf das RWS-Scheibengeschoß umgeschwenkt, da ich dieses auch beim jagdlichen Wettkampfschießen einsetze. Ich kann nur sagen, mit den allerbesten Erfahrungen. Dieses Geschoß spricht sofort an, der vordere Teil dieses Geschosses zerplatzt und der hintere Teil pilzt sauber auf. Vom Wirkungsschema dürfte es daher dem .22 Hornet KJG ähneln. Das KJG weist jedoch eine gestrecktere Flugbahn auf, dürfte somit auch noch auf weitere Entfernungen einzusetzen sein und der KJG-Restbolzen dürfte auf Grund seiner Masse und Form ein bessere Tiefenwirkung aufweisen.
LM: Genau so ist das!
Man sollte sich jedoch zumindest beim RWS-Matchgeschoss einer freien Flugbahn ohne Hindernisse sicher sein, sonst erlebt man u. U. böse Überraschungen.
LM: Nicht so beim KJG,
siehe Hindernisse und Zweige!
Die Wirkung auf Wild war und ist sehr gut. Bei kleinen Zielen wie Kaninchen und
Hase mit Kopftreffern „explodiert“ regelrecht der Kopf bei einer entsprechenden
Augenblickswirkung. Das Resultat ist allerbestes Wildbret für den Waidmann. Aber
Vorsicht bei der Splitterwirkung im Hinterfeld. Da kann schon mal ein Kaninchen
mehr liegen bleiben, auch wenn dieses einige Meter versetzt gesessen hat. Für
Blattschüsse ist dieses Scheibengeschoß bei den genannten Wildarten jedoch zu
brutal, da das Zielmedium zu gering ist und entsprechend große Ausschüsse
die Folge sind.
Bei Füchsen gibt es Einschüsse in Kalibergröße und Ausschüsse im 5-Cent-Bereich
bei entsprechender Balgschohnung. D.h. alle Splitter verbleiben im Wildkörper
und nur der Restkörper schießt aus. Die meisten Füchse liegen am Anschuß, einige
wenige laufen mit Blattschüssen noch bis max. 80 m. Im Gegensatz zu den üblichen
anderen kleinkalibrigen Patronen wie .22" lfb oder .22" Magnum kann ich der .22"
Hornet eine absolut tödliche Wirkung attestieren.
Die Wirkung auf Rehwild und sogar schwaches Damwild ist verblüffend gut. Ein-
und Ausschüsse fallen genau wie bei den Füchsen klein aus. Kommt man halbschräg
oder spitz zu Schuß, so ergibt das u. U. Steckschüsse mit sauber aufgepilzten
Restkörpern. Die meisten Stücke verbleiben am Anschuß oder zeichnen deutlich und
ziehen meisten langsam wenige Schritte vom Anschuß weg, um dann
zusammenzubrechen und zu verenden. Kein Stück Schalenwild ist bis heute weiter
als 20 m vom Anschuß weggekommen, selbst bei Waidwundtreffern. Anschuß und
„Wegziehfährte“ - ich spreche bewußt nicht von einer Fluchtfährte, da diese
Stücke i. d. R. nicht wegflüchten - weisen geringfügig aber regelmäßig Schweiß
und Pirschzeichen auf. Auf Grund des relativ geringen Ausschusses schweißen
diese Stücke jedoch nur wenig aus und die Hämatombildung unter der Decke kann u.
U. großflächiger ausfallen.
Als Resümee kann ich nur attestieren: Die .22" Hornet
ist ein auf kleines Wild sehr gut einzusetzende Patrone und sollte nur
ausnahmsweise auf mittelgroßes Wild eingesetzt werden. Die Wirkung ist immer
tödlich. Was den Einsatz auf Schalenwild angeht ist die deutsche Rechtslage
eindeutig, verbietet den Einsatz. Wie immer, ist sie Zielwahl sehr wichtig.
Kleine Ziele sollten möglichst nur von solchen Schützen gewählt werden, die sich
das Treffen nicht nur zutrauen, sondern auch umsetzen können.
Ich weiß bei meiner Hornetbüchse und der von mir verwendeten Laborierung recht
genau, wo ich auf welcher Entfernung hinzuhalten habe. Ich hatte seinerzeit
Anschußversuche im Revier von 10 m bis 200 m in 10 Meter-Schriten durchgeführt.
Der Regeleinsatzbereich endet jedoch überwiegend bei rd. 150 m. Meine Büchse
weist eine sehr gute Präzision auf und ist mit einem ZF Zeiss 8 x 56 und
Festmontage ausgerüstet. Insgesamt ein sehr verläßliches Handwerkszeug, das mir
schon sehr viel Freude bereitet hat.
Mit Waidmannsheil, F. B., Freitag, 24. August 2007 18:13
Lutz Möller,
Gönne Dir MJG der Lutz Möller GmbH vom Erfinder selbst.
Du wirst kein besseres Jagdgeschoß finden.
Lutz Möller, .de