Drückjagdwaffe ♣ Drückjagdpatrone ♣ lies Vorhaltewinkel
Stehend freihändig wird geschossen (Hier auf dem Stand zum Vorschießen in Loimaa 2002)
Anblasen in Kohlbach
Im Wald wartet der Jäger auf das Schnallen der Hunde: Gräfenroda '05
Hund auf der Spur
Offenes Gelände in Finnland im Kupferwinter 06
Strecke verblasen in Hainich 2
Ein guter Jagdhund hilft immer, hier ein Bayrischer Gebirgsschweißhund in Spanien, Polka 1.
Als Vorbereitung lohnt Drückjagdwaffe und Drückjagdpatrone zu lesen.
Drückjagden können sehr verschieden sein. Rotwild braucht früh morgens nur leicht angerührt zu werden und kommt leicht auf die Läufe und bewegt sich. Eine schlecht geplante große Drückjagd in einsamer Gegend kann allein schon durch ungewohnte Geräusch beim Anstellen das scheue und flinke edle Wild vertreiben, so daß nach dem Anblasen das Rotwild längst über alle Berge ist.
Sauen hingegen können sehr dickfellig sein, lassen sich nicht von den Treibern oder Hunden aus den sicheren Einständen herausbewegen, sondern laufen kreuz und quer um die Verfolger zu verleiten. Da braucht es manchmal scharfe Hunde, um die Rotten zu sprengen, damit die einzelnen Sauen dann eher verwirrt vor die Büchse kommen.
Das Gelände kann weiträumig und übersichtlich sein, aber auch dichte bewachsen und schlecht einzusehen. Oft stehen die Jäger im Wald ans Schneisen
Sauen purzeln über die Schneise
Sie haben nur kurze Zeit das Wild anzusprechen, Ziele zu fassen, mitzuschwingen, im Überschwingen abzuziehen um das flüchtige Wild mit Vorhaltewinkel sauber zu treffen. In manchen Ländern wird von den Jägern verlangt ihre Schießkünste auf bewegtes Wild regelmäßig unter Beweis zustellen, so in Finnland. Von jedem Schützen wird jährlich Leistung verlangt. Dafür werden dann einjährige Schießausweise erteilt. Die Schießplätze sind alle gleich, nämlich so. Eine Bahn gibt auf 23 mm den doppelköpfigen Elch, der mit 18 km/h oder 5 m/s heranrollt, frei. 8 m vorher zeigt er seine Schaufeln. Für 75 m benötigt meine 875 m/s Kugel also 0,0857 Sekunden. In der Zeit rollt der Elch 43 cm. Der Jäger muß also fast einen halben Meter vorhalten, erheblich!
2002
Die vereiste Anlage mußt erst freigeschaufelt werden. Hanno blickt.
Inzwischen läuft der elektrische Getriebemotor ohne Last frei, um das zähflüssige Getriebeöl soweit zu erwärmen, bis es fließt und dann der Wagen gezogen werden kann. Trotz Sonne ist es kalt. der Schnee knirscht und glitzert. Um in die Mitte zu treffen, muß in etwa bei dem Bart angehalten werden.
Zunächst wird die Abzugskraft mit einem Gewicht gemessen. 1 kg muß der Abzug halten und danach mit einem kleine Ruck auslösen. Meine 8,5x64 Heym SR 20N besteht. Flo's Blaser R93 nicht. der Abzug ist unsicher, löst zu leicht aus (Werkeinstellung).
Aus 75 m drei Schuß stehend freihändig setze ich binnen 9 Sekunden sicher in das stehende Ziel. 20 Sek. wären erlaubt. Als geübter und guter Schütze wundert mich das nicht. Dann rennt der Elch. Als ich den laufenden Pappelch dreimal hintereinander erlegen soll, knalle ich auf halbem Weg zweimal in den Schnee. Hochmut kommt vor den Fall. Immer! Wieder höre ich im Geiste meine alten Schießlehrer, Herrn Blaim im Ohr, der bei solchen Gelegenheiten immer sagte,, Herr Möller, Sie müssen treffen wollen!". Wie recht er hat. Ich wiederhole ernsthaft und bestehe. Einen Jagdschein benötigt man auch, siehe rechts.
Finnischer Schießausweis und Jagdschein
Silberne schwedische Elchprüfungsmedaille (tatsächlich Zinn)
. . . beim Barte des Elches!
Die schwedische Elchprüfungsmedaille zeigt Kimme und Korn am Bart des Elches. Da muß man auf 70 anhalten um den Elch in die Kammer zu treffen. Das ist dort ein übliche Entfernung bei der Elchjagd. Der mehrfach nordische Meister K. Svante JOnsson ist sich nicht zu fein auf der 3. kleinen Heimanlage mit dem langsamen Luftgewehr auf den laufenden winzigen Pappelch zu üben.
Heimtrainer
Svante übt mit Luftgewehr (Halbautomat)
Heimelchanlage
Gasdrucklader
Nahaufnahme
Sieger: Der Erfolg gibt ihm recht!
Ungeübte Touristen treffen zu weit hinten!
Große Elchbahn in Schweden
Feuer frei, und . . .
sofort wird ausgewertet! Schuler und Lehre können so gut üben, Fehler erkennen und dann beseitigen
Vater und Sohn im Jägergarten auf dem Stand. Der Alte bringt dem Jungen bei die alte Krico zu schießen und damit zu treffen. So muß das sein!
Die Bullen warten
Husqvarnaschaufler
Hirschstrecke mit Einsern in Marksuhl. So hat man's gern!
Zinnsau auf dem Jägerhut
Ich wünsche mir in Deutschland ähnlich fleißige Jäger, die regelmäßig auch eine Schweinemedallie schießen, damit sie lernen, wie weit Sie vorhalten müssen, auf die flüchtig wechselnden Sauen vorgehalten einen sauberen Kammerschuß anzutragen.
Schweinemedaillion mit Pfifferlingen, gutes Essen!
Auf vielen Drückjagden wird leider oft geknallt, aber zu selten gut getroffen. Wenn man sich die Strecke genau ansieht liegen viel Treffer oft zu zu weit hinten und zu tief bis hin zum wildpretzerstörenden Keulenschuß. Das zu vermeiden sollte unser aller Ziel sein. Meinen Beitrag will ich gern bringen. Ich übe mit dem KK und bin damit bislang gut gefahren, weil das KK langsame Geschosse verschießt und Fehler deshalb besonders deutlich zu tage treten. Sicher schieße sich auch GK und alles andere, aber darauf kommt es weniger an, als überhaupt zu schießen. Man muß schießen, um in Übung zu bleiben, seine Fertigkeiten zu festigen und zu erhalten Ohne das geht das nicht. Leute schießt um Himmels Willen! Je öfter, desto besser. Nicht unbedingt viel, aber immer mal wieder!
Warzenschwein auf Okatore in DSW
Das Wild ist klein oder groß, kommt langsam oder schnell, bietet sich spitz oder breit, steht frei oder im Holz, hat eine Decke mit Winterhaar oder eine Schwarte mit Feist. In jedem Falle bestimmen Zielwahl und Trefferlage über den Erfolg jeden Schusses mehr als alles andere. Nur die Übung macht den Meister. Für die Bewegungsjagd sehr zu empfehlen ist ein Lehregang beim Flintenschützen, auch zum Büchsenschießen.
Drückjagden unterscheiden sich anderen Jagdarten durch das regelmäßig unruhige, bis flüchtige Wild. Die Tiere werden in der Bewegung geschossen. Wie schnell sie sind, weiß ich nicht. Wie schnell der laufend Keiler auf meinem Schießplatz ist weiß ich auch nicht. Aber ich weiß wieviel ich mit KK oder FLG vorhalten muß, nämlich vor das Haupt um in 50 m Entfernung die Kammer zu treffen. Das ist wohl ein halber Meter. Rechnen wir einfach mal nach. Das Geschoß fliege durchschnittlich 350 m/s (FLG). 50 m Entfernung sind ein siebtel von 350 m. Das Geschoß benötigt also eine siebentel Sekunde, um die Pappe zu finden. In der Zeit zeiht der Schlitten 0,5 m weiter. In 1 Sekunde als sieben mal so weit, nämlich 7 · 0,5 m = 3,5 m. Sein Geschwindigkeit beträgt 3,5 m/s. Da nun die meisten Jäger weniger rennen, als zu fahren, veranschaulicht ein andere Einheit die Bewegung deutlicher. Ein Stunde aus 60 Minuten je 60 Sekunden verstreicht in 60 · 60 = 3.600 Sekunden. Das Schwein legt je Stunde also 3,5 m/s · 3.600 = 12.600 m zurück (sofern es solange läuft). Sein Geschwindigkeit beträgt dabei 12,6 km/h. Mit der Einstellung pflegt der Schießstandbetreiber die Selbsteinschätzung der Schützen.
Weg in der Panzersteppe
Fahre mit dem Wagen durch mein Panzersteppe rege ich gelegentlich ein Rotte Sauen an mitzulaufen. Die Borstigen rennen dann mehre Meter neben dem gleichschnell Wagen her. Sehe ich auf den Tachometer, lese ich so 30 km/h ab. Nach einiger Zeit, überholen sie mich, überfallen den Weg und laufen ziehen wie eine wallend ins gelbe Gras davon. 30 km/h oder 8,3 m/s sind Dauerlauftempo. richtig flüchtige Sauen sind schneller. Jede gesunde Sau rennt so schnell wie ein menschlicher Weltklassesprinter. Springen können die auch - und hauen oder beißen!
Hier rennen die Sauen gelegentlich mit 30 km/h neben dem Wagen her, wohl gemerkt ohne besonders beunruhigt zu sein. Die könnten noch wesentlich schneller laufen!
Nun sind die meisten Hochwildjäger heutzutage nur mäßige Flintenschützen, weil Ihnen die Übung vom Niederwild fehlt (auf ruhende Rehe mal ausgenommen). Ein mangels Übung gewohnheitsmäßiger auf Fleck anhaltender Drückjagdschütze würde ein lahmes Schießplatztemposchwein also auf 50 m quer statt auf die Kammer einen halbem Meter weiter hinten treffen, waidwund oder in die Keule. Sauerei! Jeder Beobachter einer Drückjagd kann die gefallenen Schüsse zählen und beim Streckelegen die Beute zählen. Aus dem Verhältnis ergeben sich abgegebene zu erfolgreichen (einschließlich Nachsuche) Schüssen. Was zwischen sauber getroffen und nicht getroffen liegt muß ich wohl nicht näher ausführen. Da liegen die Krankschüsse. Ohne jetzt Zahlen und Beispiele zu nennen, denke ein jeder mal nach, was getan werden kann um möglichst sauber Schüsse antragen zu können. Da sich hier in gewisser Entfernung zwei Dinge zueinander bewegen, das gejagte Wild und das jagende Geschoß, können wir drei Veränderliche beeinflussen.
Das Schweinetempo. Gute Treiber mit guten Hunden rühren das Wild an, ohne es zu hetzen. Wenn allerdings erst ein hochläufiger Hund eine Sau hetzt, wir die schon laufen. Hier sind im wesentlichen die Rüdemänner gefragt ihre Hunde ggf. zurückzupfeifen. Auf der anderen Seite werden kurzläufige Hunde, wie z. B. Dachsbracken, da sie selbst nicht so schnell sind, kaum je eine Sau wirklich schnelle hetzen können. Die Auswahl bestimmt also auch das Ergebnis. Viel mehr läßt sich daran nicht drehen.
Die Entfernung. Sofern die Sauen spitz zum dir kommen, halte dich zurück, bis sie dicht genug sind. Eingestellte Lappjagden würden weiter Möglichkeiten die Schußentfernungen zu beeinflussen eröffnen, sind aber in nachfeudalen Zeiten nach 1848 zunehmend unüblicher geworden.
Lappen
Der Ausdruck "durch die Lappen gehen", stammt natürlich aus der Jagd. Bei der Lappjagd wurde das Gebiet, das bejagt werden sollte, verlappt, um das Wild daran zu hindern, den Bereich zu verlassen. Entkam das Wild dennoch, so 'ging es durch die Lappen'. Lange Zeit war es eine gängige Jagdmethode, die dem Wild wenig Chancen bot, zu entkommen.
Heute wird die Lappjagd vor allem noch in Rußland genutzt. Sie ist eine herkömmliche und nach wie vor häufige Jagdart auf Wölfe. Man hat sich diese Technik zunutze gemacht, da der Wolf ein äußerst scheues und vorsichtiges Raubtier ist und vor allem zurückschreckt, was ihm fremd ist. Besonders fürchtet er sich vor Gegenständen, an denen er menschliche Witterung aufnimmt. In einer Lappstatt, so nennt man das mit Lappen umschlossene Waldstück, kann der Wolf mehrere Tage gefangen gehalten werden. Damit Isegrim möglichst lang eingelappt werden kann, werden die Lappen oft auch mit Kerosin getränkt.
In Deutschland wird die Lappjagd noch im Bayrischen Nationalpark angewandt, um Wölfe, die aus dem Gehege ausgebrochen sind, zusammen zu treiben, zu betäuben und wieder in ihre Gehege zurückzubringen.
Sabine Kaufmann, 21.07.2006
Lassen wir die Lappjagd mal unberücksichtig links liegen und beschäftigen uns mit dem Vorhaltemaß auf bewegtes Wild bei Drückjagden
Tja und nu? Ich höre schon das Gemurmel ,,Was erzählt Möller uns da? Daran können wir doch nichts ändern!" Also woran denn? An dem Geschoßtempo! auch hier hilft wie so oft im Leben ein wenig Physik, um mal nachzurechnen, wie die Sauen denn nun kommen, welche Vorhaltemaße benötigt werden, welche Bewaffnung folglich den Schuß wahrscheinlicher sein waidgerechtes Ziel findet. Sehen wir uns die Tafel an: Je näher das Schwein ist, desto weniger halte vor. Je schneller das Schwein ist, desto weiter halte vor. Je schneller das Geschoß ist, desto einfache wird der Schuß, desto weniger brauchst du vorzuhalten.
Die Frage was geschieht, wenn ein Geschoß nicht das Ziel, sondern auf dem Weg vorher einen Zweig trifft, beantworten unter anderem die Impuls- und Energieerhaltungssätze, sowie die Werkstoffeigenschaften. Leider kennen wir den einzelnen Stoß nicht. Für anzunehmenden inelastischen Stoß gilt jedenfalls der Impulserhaltungssatz. Trifft ein Geschoß einen Zweig mittig, dann wird das Geschoß zwar etwas langsamer, fliegt aber geradeaus weiter. Je weiter ein Hindernis außerhalb der Geschoßmitte getroffen wird, desto weiter wird es anfangs abgelenkt, bis es am Ende das Hindernis nur noch eben streift und ebenfalls geradeaus weiterfliegt; dann allerdings mit voller Geschwindigkeit. Ebenfalls der Impulserhaltung wegen lenken kleine Hindernisse größere Geschosse weniger ab als als kleinere Geschosse, wenn sie am verhältnismäßig gleichen außermittigen Fleck streifen. Der außermittige Fleck sei z. B. ¼ Kaliber aus der Mitte, also auf halben Wege zwischen Achse und Rand. Wie beeinflussen nun das Kaliber die Störung.
Streift ein 11,7x55 gerade bei 11,7/2 = 2,925 mm außermittig, flöge ein 5,6 mm Geschoß mit 5,69/2 = 2,845 mm Randauflage an dem Zweig vorbei ohne ihn überhaupt zu streifen. Wie Blaser schon vollmundig schrieb ,,Unempfindlichkeit gegenüber Hindernissen in der Geschoßflugbahn sind ebenso zentrale Kriterien ..." Tja, knapp daneben ist auch vorbei. Nicht zu streifen bedeutet gerade zu fliegen. Für den der mitten ins Gemüse hält ist allerdings eine Panzerkanon noch besser. Im übrigen ist entscheidend an welcher Stelle des Weges der Zweig stand. Falls jemand seinen Stand nicht hinreichend freischneidet um freie Bahn zu haben, dann ist ihm auch mit allem anderen nicht zu helfen. Steht der Busch kurz vor dem Schwein, kümmern ein paar Zentimeter Ablage kaum. Sofern die größere Teil der Strecke durch die Luft geht und nur kurz vor dem Ziel ein wenig Bewuchs durchschossen werden muß, fällt die Ablagen gegenüber allem anderen nicht ins Gewicht. Allein der Hindernisse wegen pfundweise mit Blei zu werfen ist ebenso wie die .600 NE also der Holzweg in die Sackgasse.
Die Trefferlage eines Schusses bestimmt die Wildpretentwertung. Ein Keulenschuß entwertet die Keule. Womit du darauf geschossen hast, ist fast gleichgültig, weil die Keule hin ist. Die Keule ist aber bevorzugtes Wildbret. Sofern du auf die Kammer angemessen vorhälst, dort gut triffst und schnelle Geschosse schießt, zerstören Splitter die Lunge großflächiger als langsameren. Dafür findest du das Stück eher und kannst es eher aufbrechen und auskühlen, damit es nicht verhitzt. Was ist wichtiger, etwas mehr Lunge, oder ein schnell versorgtes Stück. Ich meine, letzteres. Oder liebst du Lunge so sehr? Ein 800 m/s langsames 12,7g TMR aus der 8x57 IS auf 130 dem Bock breit auf das Rückrat gesetzt (mein erster Treffer im Leben auf Wild überhaupt, wenn man mal die dumme Junge Streiche im elterlichen Garten von früher vergißt) riß dem Bock den Rücken entzwei und schleuderte massig Wildbret in die Landschaft. Sogar ich blutete, weil ich das Gewehr in der Aufregung (mangels Übung und festsitzendem Ritual) nicht eingezogen hatte und mir das Glas einen Halbmond in die Stirn stanzte. Der Schaden wäre mit einer 1.000 m/s schnellen 7g 6,5 mm 6,5x65 RWS Kugel kaum anders gewesen.
Außer unmittelbar am Wundtunnel sind Blutgerinnsel nervlich beding, also Zweitwirkungen über Empfindung und Gehirnsteuerung. Das erkennet man an Trägerschüssen, die nie Blutgerinnsel unterhalb der Treffers hervorrufen. Alle andern Treffer (außer Kopfschüssen) können das noch lebende Tier veranlassen Blutgerinnsel zu bilden. Bei Blattschüssen scheinbar besonders gern. Mit denen kann ein ganze Seite vom Blatt bis zur Keule versulzen. Das ist nicht schön, läßt sich aber beim Zerwirken mit dem Klingenrücken entfernen. Blattschüsse haben also ihre Tücken. Wenn die Bewaffnung für das Tier zu hart ist, also z. B. 12,7 TMR 8x57IRS auf Reh und das Stück nicht auf den Träger geschossen werden soll (steht breit) oder kann (flüchtet, schlechte Sicht), dann würde in Blattschuß allerdings Sinn machen, um die Flucht so klein wie möglich zu halten.
Wie immer auf der Jagd kommt es mehr auf den Steuermann und dessen geistige und handwerkliche Fertigkeiten an (denke, denke, denke - übe, übe, übe) als auf das Handwerkszeug. Ein Könner wird mit mäßigem Gerät besseres leisten als ein Schlump mit Kaiser's Sonntagsbüchse! Insofern ist die ganze Munitionserörterung zweitrangig hinter Wildbiologie und Übung. Denke mal ein paar Jahrhunderte oder Jahrtausende zurück. Schwarzpulverbüchsen schoben Rundkugeln mit 400 m/s in die Luft. Darüber lachen wir heute. Dennoch wurde gejagt und gefangen. Noch früher mußte ein Pfeil die Aufgabe erledigen und davor Hund und Keule. Auch das ging. Ob der heutige hochgerüstet Technikjäger aber mehr auf der Pfanne hat, als seinsteinzeitlicher Ahne, wage ich zu bezweifeln.
Sich allerdings auf Drückjagden mit musealen Langsamkeiten das Vorhalten unnötig zu erschweren ist dumm. Wir haben, z. T. seit Jahrzehnten, die Möglichkeit aus flotten, hochwildtaugliche Patronen wie die 7x64 Brenneke von 1917 oder die 8x68S von 1939 oder die 6,5x65RWS von 1991 zu Geschosse mit deutlich über 800 m/s auf den Weg zu bringen, selbst wenn nicht jedes wünschenswerte Geschoß als Werksladung erhältlich ist (so fehlt bei RWS ein langes festes 6,5 mm Geschoß wie das 10g Lapua Mega).
Der Lauf schießet, aber der Schaft trifft, sagen Kundige. Zielen muß man auch können, ob mit Iriskimme oder mit Zielfernrohr kommt auf das Gelände und Entfernung an. Die offene Visierung bietet Überblick und ist angeraten, wenn es auf Zeit ankommt, weil man damit sein Ziel schneller faßt. Die geschlossene Visierung kostest Zeit. Mit dem Zielfernrohr wird aber meist, wenn am Zeit hat, besser gerichtet und getroffen, besonders auf Entfernungen über 50 m. Eine allgemeine Empfehlung auszusprechen, verbiete sich also. Dazu kommt es zu sehr auf das Gelände und den Stand an.
Merke Dir: Die Hauptschwierigkeit für Büchsenschützen auf der Drückjagd ist bewegtes Wild nicht auf das gewünschte Ziel zu schießen, sondern vorzuhalten. Flintenschützen kennen das, aber Kugelschützen, die meist vom Ansitz ruhiges Wild bejagen, stehen vor einer Aufgabe, die gemeistert werden will. Leider klappt das oft nicht wie gewünscht! Warum? Nun, die Büchsenschützen sind as nicht gewöhnt. Wie weiter oben schon ausgeführt, muß die Bewegungsjagd geübt werden. Da ist unabdingbar. Aber was kann man denn noch tun, bzw. wo gibt es technische Mängel, die mit besserer Ausrüstung überwunden werden können? Hier:
Olle Bleikamellen sind zu langsam und dringen nicht tief genug. Siehe das Loch, äh, die Delle im 10 mm Stahl rechts! Nix!
Altes Eley aus dem Museum hat ausgedient, zu langsam, zu schlapp!
Nähmaschine aus der Dampfmaschinenzeit, Wippe mit Pleuel und Lederriemenantrieb
9,3 mm Geschoßzeitreihe von links nach rechts fortschreitend
Seit den oben gezeigten Schwarzpulverpatronen und ihren darauf hin angepaßten, aber gleichwohl noch schlappen, Nitronachfolgern, die sich mit bummeligen 4 bis 500 m/s Geschwindigkeit dem ersehnten Ziele langsam näherten, hat sich Einiges getan. Die Schwierigkeit auf jeder Drückjagd besteht darin das Ziel zu treffen und zu durchdringen. Um das zufriedenstellen, erfolgreich zu bewerkstelligen benötigt der Schütze auf flüchtiges Wild ein hinreichend schnelles Geschoß mit genügender Tiefenwirkung.
Hallo Lutz,
Interessante Sache mit der Luftgewehr Elchanlage.
Da ich im Haus im Dachboden ebenfalls mit dem Luftgewehr auf 10 m trainiere
werde ich mir eine solche Indoor Anlage für die langen Winterabende aufstellen.
Elch und laufender Keiler. Gute Idee!
WH D. Freitag, 8. Dezember 2006 11:13
Lies weiter bei Drückjagdgeschoß
Knapp gesagt, besteht die Lösung der Aufgabe, neben vorrausgesetzten Schützenfertigkeit, darin ein Geschoß zu benutzen das vor allen Dingen schnell ist, ohne aber deswegen wie die Bleierne Sippe binnen weniger Zentimeter Feist in nutzlosen Bleistaub zu zerstieben, statt in der Tiefe der Beute das Leben zu nehmen. Und zwar zügig! Nun gibt es immer wieder Leute, die einen Deformator für die Drückjagd wollen, also ein Geschoß, das sich nicht zerlegt, daß nicht splittert, sondern aufpilzt, z. B. so:
KDG-08 mit Scharfrand und teilweise mit Leichtmetallkern
Abgeschossenene eingeschlagene KDG-08
Abgeschossenene eingeschlagene KDG-08
Abgeschossenenes eingeschlagene KDG-08
Feldeindrücke in den Führbändern
9,3 mm KDG, neu | 9,3 mm KGD nach Elch | 9,3 mm Möller JG | 9,3 mm Möller JG nach Sau | 2 g 9,3 mm Möller JG Splitter
9,3 mm KDG neu | 9,3 mm KGD nach Elch | 9,3 mm Möller JG | 9,3 mm Möller JG nach Sau | 2 g 9,3 mm Möller JG Splitter
2 Gramm 9,3 mm Möller JG Splitter
links 9,3 mm Möller JG Restbolzen | mittig unscharf 2 g 9,3 mm Möller JG Splitter | rechts scharf 9,3 mm KDG Querschnitt
Lutz Möller,
8 mm Möller JG S | 8 mm hdp Bremse | 8x68S
Hallo Herr Möller,
ich hab mir eine Sauer 80 in
8x68S zugelegt.
LM: Glückwunsch, sehr schön!
Ich strecke jährlich 20 - 30 Sauen, 2 St. Rehwild, 6 St. Damwild (Kälber u. Schmaltiere) sowie beteilige mich an 10 Drückjagden in MV. Ich hab lediglich leichte Bedenken ob der knock-down-Wirkung bei den Drückjagden.
LM: So! Warum? Lies Zielwahl und Möller JG wirken anders.
Ist das 8 mm Möller JG-spitz 8 Gramm das richtige für meine jagdlichen Belange?
LM: Ja, besonders in der guten 8x68S Patrone als schnelles Drückjagdgeschoß mit kurzem Vorhaltemaß. Viel besser geht es nicht!.
Z. Zt führe ich eine Mauser 66S in 7x64 mit der ich das 11 Sako Hammerhead mit umwerfenden Erfolgen verschieße. Bei zukünftig ähnlich guten Resultaten mit dem Möller JG-spitz aus meiner Sauer, würd ich ggf. auch bei der Mauser auf`s Möller JG-spitz umsteigen. Da ich nicht wiederlade, teilen Sie mir doch bitte die Adresse eines professionellen Wiederladers mit, der das Möller JG-spitz verlädt.
LM: Siehe Kupferjagdmunition!
Ach ja, eine Suchfunktion auf Ihrer Seite wäre wünschenswert,
ansonsten bin ich dankbar das es noch solch seltene Exemplare wie Sie gibt.
Weidmannsheil Michael K., Februar 2006
Tag Herr Möller
Ich habe verschiedene Kaliber zur Auswahl momentan, und zwar folgende:
.308" Win
.30-06 Springfield
7 mm Rem. Mag.
.300" Win. Mag.
Ich habe mir von Bekannten erzählen lassen, schnelle Geschosse (Vorteil wenig vorhalten) bringen auf der kurzen Schußweite nicht die Energie in den Wildkörper (weil das Geschoß zu schnell "durch" sei ) und zu viel Wildbrett zerstören würde. Deren Empfehlung war eine langsamere Patrone mit schwere Geschossen um so viel Energie in den Wildkörper zu bringen.
Ich würde gern wissen welches Kaliber Sie als bestes
Drückjagdkaliber empfehlen und was Sie von der Theorie mit den langsamen aber
schweren Geschossen halten? Wenn, wie ich vermute nichts, dann würde mich auch
eine genaue Erklärung sehr helfen.
Waidmannsheil , Titus Degener, Dienstag, 18. September 2007 14:24
Tag Herr Degener,
das Kaliber bezeichnet den Laufbohrungsdurchmesser, nicht die Patrone. Ich bitte die Begriffe nicht zu vertauschen.
Das oben für die Drückjagd Gesagte ist in jeder Hinsicht vollkommener Unsinn.
Lesen und verstehen Sie zunächst Zielwirkung | Bleierne Sippe | Wundwirkung | Wirkungsquerschnitt | Kraftstoß und Möller JG wirken anders. Dann lesen Drückjagdwaffe ♣ Drückjagdpatrone ♣ Schwarzwildwaffe und hier oben Drückjagd und dann Drückjagdgeschoß. Dann sollte Ihnen klar sein, was für eine Quatsch man Ihnen erzählt hat!
Für bewegte Ziele benötigen Sie schnelle Geschosse, nicht langsame!
Gute Patronen für die Drückjagd mit dem Lutz Möller KJG Geschoß sind die 8x68S die 9,3x64 und 9,3x62, aber es gibt noch viel andere.
Waidmannsheil, Lutz Möller,
Lieber Lutz,
Gestrige Ansitz-Drückjagd: 1 Sau für mich. Es kamen 3 Stücke (um die 60 - 80 kg)
hochflüchtig aus dem Wald, keins schaffte die Feldüberquerung. Mein linker und
mein rechter Nachbar sowie ich konnten je 1 strecken. Entfernungen um die 100 m.
Danke für Eure Benachrichtigung und Gruß an Uli!
Bis denne - Torsten, Sonntag, 9. Dezember 2007 13:25
Ja sauber Torsten,
Waidmannsheil, Lutz,
Betreff: gerade versehentlich abgeschickte Mail (9,3 x 62)
Hallo Herr Möller -
soeben habe ich den Anfang einer Mail an Sie speichern wollen und versehentlich
ab "senden" gedrückt.
Bitte löschen - ich melde mich in den nächsten Tagen mit einer "fertigen" Mail.
Bis dann,
Klaus Urbschat, Sonntag, 27. Januar 2008 18:21
...... und noch viele Grüße von der momentan sehr ungemütlichen schleswig
holsteinischen Ostseeküste.
Tag Herr Urbschat,
hier ist es ebenso. Wenn der Wind im Walde jagt, den Jäger lange Weile plagt, es sei denn, er kann sich behelfen. Bei dem Sauwetter genießen wir dann eben etwas Kultur.
Waidmannsheil, Lutz Möller
Hallo Hr. Möller,
anbei einige Bilder einer Druckjagd in der Tschechei.
Das Muffelschaf habe ich in voller Flucht von vorne mit der
.375 H&H und dem Möller JG (Empfohlene Ladung)
auf den Stich geschossen aber leider nur die Unterseite der Bauchdecke
getroffen.
Der Überläufer♂hat an Einschuß- wie auch an Ausschußseite nur zwei kalibergroße Stellen.
Beide Stücke lagen am Anschuß.
Bitte senden Sie mir doch für die .375 100 Stück 9,5
mm Möller JG und für die 7,62 mm 200 Stück.
Viele Grüße, Lothar Leuthold, Mittwoch, 7. Mai 2008 13:28
Waidmannsheil, Herr Leuthold,
man sieht: Unterschiedlich Treffer → unterschiedliche Wirkung.
Bei voller Flucht von vorn auf den Stich haben sie ja wohl ein bewegtes Ziel vor sich gehabt. Daß das Muffelschaf mit dem zu tiefen schlechten Treffer denn sofort zu Boden ging, verdanken Sie der Möller JG-Doppelwirkung der Splitter und des Restbolzens mit dem Kraftstoß, der die Bauchdecke öffnetet.
Bei dem Überläufer haben Sie wohl noch ein bißchen zu viel vorgehalten, oder war der Treffer gewollt? Siehe Vorhaltemaß.
Ihre gewünschten Kupferjagdgeschosse werden morgen reisen! Sie haben den Zug der Zeit erkannt. Kennen Sie dazu schon Zeitgemäßes Jagdgeschoß (10 MB Powerpoint Präsentation) | Zeitgemäßes Jagdgeschoß (80 KB Erklärungen PDF)?
Mit Dank und freundlichem Gruß, Lutz Möller,
Horrido Lutz,
ich konnte nun auch meine erste Drückjagderfahrung
mit Deinem Lutz Möller KJG Geschoß in meiner
9,3x62-Drückjagdwaffe gewinnen. Aus einer
anwechselnden Rotte gelang mir vier Frischlinge von 25 - 28 kg sowie einen
männlichen Überläufer von 55 kg zu erlegen. Alle Sauen fielen und lagen am
Anschuß. Bilder anbei!
Sau 1 und 2
Sau 3
Sau 4
Sau 5
Waidmannsheil ! Marc, Donnerstag, 18. September 2008 13:53
Moin Marc,
das ist ja sehr erfreulich. Fünf Sauen in einem Anlauf. Da lacht das Herz. Herzlichen Glückwunsch zu einer so guten Leistung. Welchen Anteil an Deinem erfolg gebührte Deiner Meinung nach dem sehr geringe Vorhaltewinkel der schnellen 9,3x62 Möller JG Ladung?
Gruß Lutz,
Moin Lutz!
Ich verwendete bislang 16,5 Gramm TMR. Mit
Deinem Lutz Möller KJG Geschoß liegen alle
Treffer deutlich weiter vorn als ich es bisher gewohnt war. Ich bin
begeistert!
Gruß, Marc, Donnerstag, 18. September 2008 19:16
Hallo Lutz,
hier sende ich Dir ein paar Bilder von meinem ersten 9,3x62 Möller JG Abschuß.
Kurzfristig habe ich meine .30-06 verkauft und mir vor 2 Wochen eine Sauer 90 in 9,3x62 zugelegt. Nachdem Walter mir schnell und super die Kupferjagdgeschosse verladen hatte, ging es gleich anschließen zum Schießstand, um die Waffe einzuschießen. Am darauf folgenden Samstag hatte die 9,3 sofort Ihren ersten Einsatz, und das gleich mit Erfolg.
Ich war als Durchgehschütze unterwegs. Die einzelne Ricke wollte in die Dickung, in der gerade die Hunde arbeiteten, einwechseln. Da traf sie das Möller JG auf 40 - 50 m. Sie fiel lag im Knall.
Der 9,3x62 Möller JG Einschuß lag auf dem linken Blatt
Der 9,3x62 Möller JG Ausschuß lag kurz vorm Zwerchfell auf der rechten Seite.
Das Herz und die Lunge waren zerstört und die Leber hat noch Splitter mitbekommen. Das Blatt ist wohl hinüber, dennoch ein gute Ergebnis, auch beim Aufbrechen. Gerade wenn man die teilweise kaputten Rehe, die mit „kleinerer“ Munition, aber Bleigeschossen, erlegt wurden, gesehen hat.
Gestern Abend traf die Dicke noch einen Fuchs. Auch hier alles bestens. Der Balg ist voll verwertbar. Asche auf mein Haupt, ich hab die Kamera vergessen.
Möchtest Du eigentlich weiterhin Möller JG Abschußberichte, oder ist bereits alles gesagt und gezeigt?
LM: A Sebastion, Geschichte hören und lesen wir Jäger doch immer gern, oder? Also ja.
Eine Frage habe ich noch. Ich habe nach der Drückjagd festgestellt, bei den Patronen im Magazin, war nach dem Entladen die Spitze platt war. Ich denke auf Drückjagdentfernung ist das nicht schlimm.
LM: Nein, auf Drückjagdentfernungen kannst du auch ohne schwarze Spitze schießen. Bis 100 m ist der Bahnunterschied zu vernachlässigen, bei 200 m allerdings schon und bei 300 m sind die platten Luftbremser mit unverdeckter Kupferhohlpitze dann am Boden! Damit begrenzen Sie die Reichweite und mindern die Hinterlandgefährdung.
Ist üblich daß die Patronen im Magazin so viel verrutschen? Bzw. gibt es einen Trick wie man das beheben kann?
LM: Ihr Magazin scheint keine Schulteranlage zu besitzen, wie sich das gehört! Die sollten Sie nachrüsten.
Beste Grüße und einen schöne Tag, Sebastian O., Mittwoch, 26. November 2008 11:22
Dieser Aufsatz wird Drückjagdgeschoß fortgesetzt! | Beachte auf jeder Bewegungsjagd immer das Vorhaltemaß!
Gönne Dir MJG der Lutz Möller GmbH vom Erfinder selbst.
Du wirst kein besseres Jagdgeschoß finden.
Lutz Möller, .de