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KJG
Geschosse und Munition liefert Lutz Möller
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Lutz Möller

    7,62 mm Wundwirkungen

    der Bleiernen Sippe

    Hallo Herr Möller,

    Ich habe diesen Mai auf 25 m einen Bock mit einer Heym SR 21 .30-06 Teilmantel S&;B 13 g einen Freundes geschossen, sehr spitz erwischt (also Einschuß da er hingehört, Ausschuß kurz vor der hinteren Keule). Bei 25 m dürfte das Geschoß sicher noch 750 m/s gehabt haben. Der Bock ging noch 5 m Fluchtstrecke. Das Geschoß öffnete kaum → Ergebnis ist vielleicht vergleichbar zum langsamen KJG mit 850 m/s ?

    Gruß ,,Caspar von Auerbach", Montag, 5. Juli 2004 11:04

    Dank Kupferhohlspitze öffnen die Kupferjagdgeschosse verläßlich. Daß bei Rehen die Fluchtstrecken sich mit langsamen Geschossen in die Länge ziehen, lesen Sie weiter unten in 7,62 mm Wundwirkungen.

    Hallo!

    Ich führe eine RWS Büchse im Kaliber 30.-06. Als Forststudent brauche ich dank meines begrenzten Budgets für eine bestimmte Summe (~ 25 Euro für 20 Schuß) eine möglichst wildbretschonende Rehwildpatrone. Bei den für 60 Cent angebotenen Patronen mit ,,normalen“ Teilmantelgeschossen ist die Wirkung Kammerschüssen meistens verheerend. Suche nach besserer Alternative! Geschoß, Geschoßgewicht, Fabrikat, Treffpunkt (Kammer, Träger etc.) Vielen Dank.
    MfG, Tobias Gödde

    Tobias,

    im Verlaufe dieser Seit wirst du leider erfahren, daß dir mit der .30-06 Sprg. Blei auf Reh nicht wirklich zu helfen ist. Die Lösung steht in Rehwildgeschoß.

    Gruß Lutz

    7,62 x51 Augenblickswirkung

    Servus Herr Möller,

    ich bin Sportschütze, Wiederlader und seit 2 Jahren auch Jäger. Nun habe ich fast zwei Stunden auf Ihrer, wirklich außergewöhnlichen Internetseite geschmökert, aber so richtig alle Fragen beantworten kann ich immer noch nicht. Ich führe fast ausschließlich eine Sako Varmint .308" Win mit Swarovski 8 x 56. Bisherige Strecke 27 Rehwild und 4 Sauen.
    Problem: eigentlich liegt nicht mal die Hälfte der Rehe am Anschuß, von den Sauen gar keine. Mir ist das zuwenig, v. a. beim Rehwild. Fluchten von 50 m sind fast schon zu erwarten. Hund habe ich auch keinen. Immer Kammerschuß, Entfernung meist 70 - 100 m.

    An Geschossen habe ich bisher probiert:

    RWS TIG 9,7 g 3 g R 903, 2.800 bar, 882 m/s | 2,7 g N140 2.583 bar, 770 m/s
    Geco TMR 11,0 g 3 g R 903, 3.562 bar, 812 m/s | 2,7 g N140 3.180 bar, 766 m/s
    Sierra Game King 10,7 g 3 g R 903, 3.610 bar, 824 m/s | 2,7 g N140 3.215 bar, 777 m/s

    vor 3,0 g R 903, aber jetzt meist 2,7 g N 140.

    Die Wildpretentwertung ist aber fast schon an der oberen Grenze, deshalb ich bisher keine leichteren (und schnelleren) Geschosse versuchte. Was würden Sie mir raten?

    Viele Grüße, Johann Hackner

    Lieber Waidgenosse Johann,

    Sportschützen haben eine Hang zu alten Militärpatronen, weil alte Arsenalware meist als Schüttgut günstig zu bekommen ist. Im Verlaufe dieser Seite wirst du leider erfahren, daß dir mit der .308 Win = 7,62x51 NATO auf Reh nicht wirklich zu helfen ist.

    Um zu verstehen was mit den Geschossen im Ziel geschieht, lies Zielwirkung. Um zu verstehen, wie Wild stirbt, oder wie nicht, lies Wundwirkung. Die Lösung steht in Rehwildgeschoß.

    Dein Geschosse sind viel zu langsam, um bei der dünnen Rehdecke hinreichend zu splittern, um die Lunge zu zerstören. Mit deinen o. a. Geschossen bohrst du nur kleinere Löcher in die Lunge, so daß das Blut nur langsam in die Kammer läuft und in Augen und Hirn noch für 10 Sekunden oder so genügen Blutdruck herrscht um für einwandfrei Funktion zu sorgen. So lange flüchtet das Tier. Du weißt selbst, wie schnell Rehe sind. Selbst Menschen (allerdings nur manche) können binnen 10 Sekunden 100 m rennen, 50 schafft wohl jeder. Reh sind schneller als Menschen und also ist deren Fluchstrecke von daher kaum verwunderlich.

    Gegen Wildpretentwertung läßt sich allerdings etwas unternehmen. Schieße nicht auf das Blatt oder sonstige Knochen, außer den Dünnenrippen. Bei reinen breiten Kammerschüssen auf die Lunge. Dann kann kann nichts weiter kaputt gehen. Überlege auch mal Kopf oder Träger zu schießen (auf hirschartige immer nur von vorn ode rhinten, nie breit). Einerseits liegen die Tiere damit immer sofort, andererseits gibt's nie Blutgerinnsel.

    Gruß Lutz

    Sehr geehrter Herr Möller,

    mit großem Interesse las ich Ihre umfangreiche Internetseite. Da ich schon viele wertvolle Informationen dort nachlesen konnte, möchte ich Ihnen als "Gegenleistung" auch meine Erfahrungen zum Thema Rehwildgeschoß kurz schildern. Ich führe seit zwei Jahren eine Repetierbüchse, 98er System, DWM-Fertigung, im Kaliber .30-06. Mehr durch Zufall kaufte ich mir drei Päckchen PMP-Munition, Pro-AMM Geschoß, 11,66g. Ich schoß mit dieser Munition 4 Böcke, 4 Ricken, 1Schmalreh und 8 Kitze. Ich jage im Wald und die Entfernungen lagen zwischen 15m und 120m. Ich schoß morgens und abends, bei gutem Licht und in der Dämmerung, bei Sonne, Regen und Schnee, bei +32°C und bei -14°C, auf ruhig äsendes Wild und auf flüchtige Rehe. Ich konnte alle Stücke mit Blattschuß erlegen, nicht immer ganz rechtwinklig, manchmal etwas schräg . Ich hatte keine Nachsuche, 15 Stücke lagen im Feuer, zwei gingen noch etwa fünf Meter. Die Wildbretentwertung war sehr gering. Lauftreffer auf der Ausschußseite führten natürlich zur Abtrennung des Laufes, kam aber nur zweimal vor.

    Im Dezember bekam ich einen ähnlichen Repetierer im Kaliber 9,3 x 62, Lauflänge 450mm. Ich kaufte mir PMP-Munition, Pro-AMM Geschoß, 286gr., 18,50g. und konnte
    im Januar 1 Ricke und 1 Schmalreh erlegen. Beide schoß ich im Steilhang. Sie rutschten noch ein paar Meter den Hang hinunter und blieben ohne zu schlegeln liegen. Die Wildbretentwertung war auch hier minimal. Kalibergroßer Einschuß, 5-Mark Stück großer Ausschuß.

    Obwohl mir mein Waffenhändler immer RWS Munition verkaufen will, bleibe ich bei der südafrikanischen PMP. Die guten Erfahrungen mit dieser Munition lassen mich auch in Zukunft mit einem guten Gefühl und Vertrauen zur Waffe zur Jagd gehen.

    Waidmannsheil, Christoph Neissner

    Ein Freund schoß mit 11,7g Nosler 7,62x51 mit gut 800 m/s v0 auf 50 m einen Bock leicht spitz von hinten. Er traf die Kammer bestmöglich. Die Zielwirkung war:

    Die Wundwirkung war Das Stück zeichnete im Schuß deutlich und sprang dann hochflüchtig ab, lag dann nach 50 m Flucht mausetot. Also zeigte wieder ganz klar, trotz tödlichem Treffer wirkten das dicke langsame Ding auf weiches kleines Wild, obwohl hier der große Ausschuß die Lunge schnell zusammenfallen lies, somit die Fluchtstrecke noch verkürzte, sofort nur schlecht. Wären keine Rippen getroffen worden und der Ausschuß somit kleiner gewesen wäre, würde die Fluchtstrecke vermutlich noch länger gewesen sein. Das ist in in Schweden, da häufig ohne größere Austrittsflächen im Wald gejagt wird, ziemlich unbefriedigend, da dann viel nachgesucht werden müßte.

    In diesem Fall bin ich wohl mit der 6,5x57 und der Möglichkeit aus dem kleine Kaliber mit verhältnismäßig viel Pulver leichtere Geschossen schnell zu verschießen besser dran.

    Waidmannsheil, Ihr Hejko Schlesinger

  1. 7,62 mm 9,7g Sellier &; Bellot TMS aus .30-06



  2. JH ,,Jetzt werden wir uns erst mal um den Bock kümmern!" JJ ,,Hier, kurz vor der Brachekante, muß der Anschuß sein." Kaum sind wir am Anschuß, fallen deutlich helle Lungenstückchen und hellroter Schweiß ins Auge. Na, wenigsten den hat die Kugel im Haltepunkt erwischt, denke ich. ,,Bracki, such verloren!" Bracki läuft auf der Fährte geradewegs zu der abgebrochenen Birke an der Waldkante, da ich den Bock zuletzt sah und dort im Gestrüpp aus den Augen verlor. Der Bock schweißte wie aus einer Gießkanne. Im flachen hellen Sonnenlicht leuchtet der hellrote Schweiß auf grauer vertrockneter letzjähriger oder blaugrüner junger Quecke sehr gut, nicht zu verfehlen; sieht ein Blinder mit Krückstock! Jetzt sind wir durch die Büsche im hohen Kiefernwald. Hohes Landreitgras, Him- und Brombeeren bedecken den Boden. Sowohl an den letztjährigen vertrockneten gelben wie an den heurigen grünen Halmen ist der Schweiß 15 – 20 cm breit gut zu sehen. Aber wie hält Bracki denn des Bockes Spur? Er läuft ja von der Fährte ab. Hat er denn nicht mehr nötig, seine Nase tief auf der Spur zu halten? Hat er keine Lust? JH ,,Der Hund braucht sein Erfolgserlebnis, bleib hinten." Gut 100m vom Anschuß liegt der Bock verendet im hohen Gras. ,,Brav Bracki!" Bracki wird freundlich geklopft.

    Schußwürdigung

    Wir tragen den Bock auf die Brache vor der Kanzel und besehen Ein- und Ausschuß. Der Treffer sitzt genau wie in meinem Erinnerungsbild vom Morgengrauen mitten auf der Kammer. Der Einschuß ist kalibergroß. Der Ausschuß dagegen etwa 3-4 cm breit und ausgefranst. Der Schuß flog glatt durch die Kammer, zerfetzte die Lunge. Auch das Herz ist an-, aber nicht durchschossen. Die 9,7 TM spitz .30-06 Sprg. hat sich also noch nicht wesentlich zerlegt, sondern ist mit Dampf nach etwa 15-18 cm wieder auf der anderen Seite aus dem Wildkörper ausgetreten. Ein Wunder, daß der Bock mit dem Treffer noch im Flitztempo schnurstracks, ohne zu wanken oder krank auszusehen, in den Wald laufen konnte. Auf den ersten 50m war der noch gut in Form. Der Flucht Ende im Walde konnte ich nicht mehr sehen, weil die Büsche alles verdeckten. Des guten Treffers trotz Gesamtfluchtstrecke 100m - zu weit!

  3. Bernhard Wulf <bernhard.wulf@pdb.siemens.de> Schockwirkung (evtl. falsches Wort), die es deiner Meinung nach nicht gibt, ist der Punkt, dem ich aus eigener Erfahrung nicht zustimmen kann. ,,Schock" tötet zwar nicht, überbrückt wohl aber die Zeit bis zum Tot mit einer Bewußtlosigkeit. Sonst würde nicht das meiste Wild an den Anschuß gebannt! So schnell stirbt es sich nämlich nicht. Im September beschoß ich ein Schmalreh breit auf die Kammer(.30-06, Federal TM Hi-shock, 11,8g, 820 m/s Vo). Das Stück fiel wie vom Blitz getroffen um. Dann schlegelte es noch einige Sekunden. Ich ging von einem tödlichen Treffer. Aber nach gut 3 Minuten stand das getroffene, gefallene Reh wieder auf, stand mit gesenktem Haupt etwas benommen da bis mein zweiter Schuß es dann endgültig streckte. Der erste Schuß war kein, wie ich zuerst annahm, Krellschuß, sondern durchschoß nur das Brustbein. Ich nehme nun an, auch ein nicht sofort tödlicher Schuß auf die Kammer kann Bewußtlosigkeit auslösen.


  4. Gruß
    Bernhard Wulf
  5. Meist werden in Punkalaidun auf Weißwedelhirsche 6,5 x 55 SE oder .308 Win oder .30-06 Sprg. geschoßen. Svante schießt .300 Win. Mag mit 9,7g TMS zu 1.050 m/s. Alle von Svante mit der 1.050 m 9,7g 7,62 mm beschossenen Stücke lagen ebenfalls im Knall oder flüchteten nur wenige Meter.


  6. Die Sonne soll heute erst um 5 Uhr 19 aufgehen. Vielleicht kommen noch mehr. Meine Heym SR 20 N .30-06 Springfield 9,7 g S&;B TM hat noch vier mal Futter im Kasten. Hüpf, hüpf, kommt westlich ein Reh aus dem Walde zügig über die Brache an die Lupinenkante. Keine 50 Gänge von meiner Kanzel. Was ist es? Bock, Ricke oder Schmalreh? Ich möchte jetzt in dieser Jahreszeit nicht auf werdende Mütter schießen! Es ist doch noch dunkel. Kann der Bursche bitte mal sichern und stillstehen? Jetzt, ein Bock, Gabler. Der schlaffe Kümmerling hat nicht mal gemeldet, als die Platzböcke Radau machten - so laut, daß Schlafende erwacht wären. Somit hat der kleine Bock Angst vor den Großen. Der feige Kerl kommt in diesem Jahr sowieso nicht mehr zum Beschlag. Außer Prügel von den Großen wird der Kleine nichts ernten. Soll ich ihn den Morgen noch erleben lassen? Nein, im Morgengrauen wird gestorben.



  7. Also das Gewehr auf die Auflage gelegt, Ellenbogen an die Kanzelwände und auf dem freien Knie vereckt, einatmen, ausatmen, halten, ziehen, Krach!

    Der Bock läuft, verdammt, er läuft statt zu fallen! In, wie mit von einem rechtwinkligen Dreieck gezogen, geraden Fluchten rennt die schlanke graue Gestalt schnurstracks auf die Waldkante zu. 10 m, 20 m, 30 m, 40 m, er flüchtet gerade, ohne langsamer zu werden, 50 m, Waldkante, Bock weg. Und nun?

    Gut 100 m vom Anschuß liegt der Bock verendet im hohen Gras. ,,Brav Bracki!" Bracki wird freundlich geklopft. Wir tragen den Bock auf die Brache vor der Kanzel und besehen Ein- und Ausschuß. Der Treffer sitzt genau wie in meinem Erinnerungsbild vom Morgengrauen mitten auf der Kammer. Der Einschuß ist kalibergroß. Der Ausschuß dagegen etwa 3-4 cm breit und ausgefranst. Der Schuß flog glatt durch die Kammer, zerfetzte die Lunge. Auch das Herz ist an-, aber nicht durchschossen. Die 9,7 TM spitz .30-06 Sprg. hat sich also noch nicht wesentlich zerlegt, sondern ist mit Dampf nach etwa 15-18 cm wieder auf der anderen Seite aus dem Wildkörper ausgetreten. Ein Wunder, daß der Bock mit dem Treffer noch im Flitztempo schnurstracks, ohne zu wanken oder krank auszusehen, in den Wald laufen konnte. Auf den ersten 50m war der noch gut in Form. Der Flucht Ende im Walde konnte ich nicht mehr sehen, weil die Büsche alles verdeckten.

  8. Heym SR 20 N .30-06 Springfield 9,7 g S&;B TM. Gegen zwei Uhr morgens holpern vier putzmuntere Überläufer im Vollmond früh aus dem Wald auf die Lupinen. Kaum 100 m auf dem Acker wurde ihnen bange, so daß sie erst mal wieder in den Mondschatten zurückwetzten, daß der Boden staubte. Die Wutze waren meiner Kanzel vielleicht 200m fern.



  9. Und richtig, an der Waldkante entlang, genau auf meine Kanzel zu, brachen die Sauen durch´s Feld. So 50 Gänge drehten sie bei, um breit zu stehen. Die Büchse, fest wie ein Schiffsgeschütz angeschlagen, wartete ich auf eine Gelegenheit zu schießen. - Wie kann man sich beim Essen nur so viel bewegen! Dann stand einer der Burschen allein, breit und ruhig. Seltsam hell und klein sah der aus!? Hoch hinter´s Blatt auf die Kammer gehalten, langsam den Abzug durchgezogen. Blitz &; Knall!

    Das Fadenkreuz auf dem Wildkörper bleibt mir im Gedächtnis wie ein Zielfoto stehen.

    Dann sehe ich, geblendet, erstmal gar nichts mehr. Schnell das Doppelglas hoch an die Augen und die Rotte gesucht. Gefunden! Als ob ein Motocrossrennen in die erste Kurve gestartet wäre, gaben die Schwarzkittel Dampf. In flacher Schräglage stieben die Kerle rasend schnell in einer sich weitenden Kurve auf die Waldkante zu. Drei oder vier? Ich glaube, vier. Mist! Der Anschuß ist klar im Mondenschein zu erkennen. Dort sich die Trittsiegel wie Flugfurchen auf dem hellen Boden schwarz abzeichnen, beginnt die Fluchtfährte.

    Wo ist meine Beute? Am Anschuß jedenfalls nicht. Also habe ich wohl vier Schwarzkittel in den Wald flüchten sehen. Na, daß ein zu Tode getroffenen Schwein nicht sofort liegt, sondern noch zweihundert Gänge läuft, kommt ja öfters vor. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Das Stück werden wir noch finden.

    Der Treffer sitzt saumäßig schlecht. Ein Waidwundschuß hinten unten. Das Gekröse hängt zum Teil heraus. Wir sind weit gegangen! Das arme Schwein mußte so leiden.

    Der Treffer sitzt überhaupt nicht da, wo mein inneres Zielfoto mir sagt, ich sei abgekommen. Zumindest nicht, wenn ich eine ganz blonde Sau beschossen habe. Aber kam mir mein Ziel nicht merkwürdig klein vor? So als wäre der Überläufer deutlich kleiner als seine drei gleichalten Geschwister? Die Überläufergeschwister sollten alle etwa gleich groß sein! Ich betrachte mir die schwarzen Schecken auf der blonden Schwarte: ein großer schwarzer Fleck auf dem linken Blatt, das Haupt links auch halb schwarz, ansonsten links fast überall blond

    ... Jetzt dämmert´s mir. Das Haupt meiner Zielsau habe ich ja nachts gar nicht deutlich gesehen, sondern nur aus der Sau Laufrichtung geschlossen, wo deren Bug sein mußte. Wenn ich im Mondenschein von meiner Beute nur den hellen Teil deutlich erkannte, sodann etwa 1/3 hinter dem Bug auf die Breitseite zielte, ja, dann ergäbe der Haltepunkt genau diesen miserablen Waidwundtreffer. Ja, so könnte sich die Sache zugetragen haben.

  10. Kallinchen

  11. Meine 8,75 g TM Sierra Dünnmantelweichbleikugel vor ordentlich ,,Holz" in der .30-06 ist scharf! Teja läutet wieder. Zum vierten Mal. Ganz nah. Teja kommt laut in unsere Richtung. Noch näher. Ohne einen vernünftigen Gedanken zu fassen, krallen sich meine Profilsohlen in den Waldboden, Muskeln strammen sich, ich schnelle nach vorn, dem Laut entgegen. Da kommt die Sau! Waffe hoch, auf´s Ziel. Abzug durch - - - nichts, entsichert, wieder hoch, will die Sau mich umrennen? Abzug durch, Pitsch! Zack, liegt! Sekunden später ist die verfolgende Teja dran, zieht das Stück nieder, das zwar schon lag, aber was soll´s, knurrt, wütet. Der Hund erfüllt seine Bestimmung. Den Ein- oder Ausschuß kann ich nicht sehen. Doch das Stück zuckt. Teja zerrt. Jungjäger ,,Soll sich den Fangschuß antragen?" Mein sechzölliger .357er ist auch mit von der Partie. Hat mir schon bei der ganzen Hatz in die Seite geschlagen. Jetzt will er töten. ,,Nein, nehmen sie das Knief." ,,Ich führe nur meine kurze Klinge." Also ist zu schießen. Ich muß mir einen langen Dolch beschaffe - so geht das ja nicht weiter, denke ich in mir! Des Rüdemannes Wille geht vor. Schließlich ist zuckt das braun- schwarz Knäuel noch mächtig. Wer will seinem Jagdherren schon den Hund vor der Nase wegschießen? Ich nicht - und sonst wohl auch niemand. Der 25 Kg Frischling, einen solchen fingen wir hier, schlägelt, klagt. Verdammt der stirbt doch nicht! Wieso. Der Rüdemann nimmt seine Stutzen mit Rätz-Visier und verpaßt dem Schweinchen etwas gegen Schmerzen. Mitten in den Schädel. Ein Auge springt heraus. Also hat das Hirn kräftigen Überdruck bekommen. Kein Zentralnervensysten = keine Lebensfähigkeit mehr, denkt Jungjäger. Aber der kennt die Sau schlecht. Obzwar schon tot, schlägelt sie noch eine ganze Weile, bis dann endlich Ruhe einkehrt.

    Der Treffer war ein Krellschuß mit untertassengroßen Ausschuß, ja diese weichen Kugeln, die das Stück, wie mit Blitzen von Mjölnir getroffen, zu Boden hauen. Doch Kreller töten nicht. Mein JH sagt ,,Geschossen, gelegt, der Rest findet sich!" Und schließlich haben wir unser Stück. Schöner Nikolaus!

    Die 1.023 m/s schnelle Kugel drang spitz von oben vorn in den Nacken, sprengte oberhalb der Wirbel ein gutes Pfund Wildpret weg und durchschoß dann längs ein Schulterblatt. Der Geschoßweg im Körper betrug so bei 20 cm. Unter der Decke findet sich der Geschoßrest an der Bleiabrißkante 12 mm breit mit Knochenabdruck flach aufgepilzt. Von 8,75 g sind etwa 5 g (ungenaue Briefwaage), also 44% Masse, übrig geblieben. Die Wirkfläche im Ziel ist etwa 2,4-fach so groß wie der außenballistische Querschnitt. Ein gutes Ergebnis!

  12. Föhringe

    März. Nachdem die 7,62 mm 8,75 g TM Sierra Dünnmantelweichbleikugel bei 1023 m/s nun auf Rehwild taugt, mußte ich gestern Nacht die Kehrseite der Medaille erleben. Da das doppelbasige N540 bei leichten (8,1 g) Kugeln nachts eine riesigen tieforangenen Feuerball ausstößt, der den Schützen blendet, so daß er nicht erkennen kann, wie er abgekommen ist, wechselte ich für die leichteren Kugeln zu einem schnelleren Pulver, dem Vectan Tu3000, ein Röhrchenpulver der Lebhaftigkeit eines N133. Schneller Pulver flammen an der Mündung weniger als langsamere. Nach monatelangen Schietwetter bei Mond war ein erster Tag nahe Vollmond ohne Wolken. Also raus.

    Ich komme auf knapp 100 m heran. Weiter trau ich mich nicht, denn bin ich zu Bange von dem einzelnen Stück gehört zu werden. Also entschließe ich mich den Schuß zu wagen. Afrikanischer Steppensitz kommt bei dem Matsch nicht in Frage. Ich kniee mich hin. Mitte Glas = Mitte Sau und lasse fliegen. Rums! - nichts - patsch! Ich bin gut auf mein mittiges Ziel abgekommen. Der Tu3000-Feuerschein stört bei Mond nicht sehr. Gut. Endlich habe ich ein Nachtpulver gefunden. Und ich dachte schon, um den Feuerschein zu dämpfen, müßten Lithiumsalze müßten mit in die Patrone. Der Kugel Einschlag war deutlich zu hören - nur merkwürdig spät. Die Sau geht, gar nicht mal so schnell, in das nahe Föhringe ab. Wenige Augenblicke später knackt rechts aus dem Holz laut. Ist sie gegen einen Baum gerannt? Oder war das die flüchtende Rotte?

    Binchen findet endlich das Stück, faßt den Äser knurrt und zerrt. So ist recht. Das Stück ist waidwund noch 300 m gegangen. Die 8,75g 7,62 mm #7350 Sierra SSP auf über 900 m/s gebracht ist auf etwa 10 cm Durchmesser zerplatzt ohne Ausschuß zu geben. Das Stück war (aufgebrochen, hängend) 21 cm dick. Der Geschoßrest sitz unter der dem Einschuß gegenüberliegenden Schwarte. Der weiche Bleikern ist auf etwa 13 mm schon weich und rund linsenformig aufgepilzt. Wollte man die Linse als Kegel darstellen, hätte der einen 80° Winkel, also eher platt als stumpf oder gar spitz Die Mantelrestfahnen sind zwar größer, aber da die im Wundtunnel beim Schuß das Fleisch nicht berühren, nicht wirken, zählt deren Maß nicht von 7,82 mm auf 13 mm ergibt 2,8 fache Wirkfläche. Der Geschoßrest wiegt etwa 7 g (ungenaue Briefwaage) also etwa 80%. 3,33g Vectan Tu3000 trieben die Kugel.

    So erwünscht solche plötzliche Wirkung bei Reh und Fuchs sind, so enttäuschend ist sie (bei dem schlechten Treffersitz) auf einen 40 Kg Frischling. Die Sauen sind dieses Jahr unglaublich fett und groß. Die Eichelmasten der letzten beiden Jahre mit den milden Wintern zahlen sich aus. Wir werden Frischlinge ohne Ende bekommen. Hauptsache der Mond spielt mit.

    Auf die Kammer geschoßen, Lauf hoch und dann an der Körperunterseite kurz hinter den Lauf, hätte glatt das Herz zerschossen - aber auf die Entfernung nachts bei der Stellung versuchte ich keinen Kunstschuß, der zu leicht hätte daneben fliegen können, sondern es gab nur ,,Mitte Glas = Mitte Sau" anzuhalten. Ein 8x68S mit hartem schweren Geschoß hätte wohl den erwünschten Ausschuß gebracht. Die 8,75 Weichblei - Dünnmantel - Kugel gibt bei solch schlechten Schüssen in das widerstehende Gekröse nicht den erwünschten Ausschuß. Also muß ich zukünftig entweder besser zielen, oder eine durchdringungsstärkere Kugel, bzw. Waffe einsetzen. Es geht weiter ... Bei einem Kammer-Herztreffer vom Hochsitz ruhig aufgelegt, hätte die Platzkugel wohl besser, indem sie das Herz und die Lunge zwerlegt hätte, gewirkt, so daß das Schwein nicht mehr als 15 Sekunden bewußt hätte fliehen können, also wohl eben keine 300 m, vermute ich. Frage ,,Wie weit kann eine Sau in 15 Sekunden flüchten?" Eine kürzere Flucht wäre allerdings auch gleich gewesen, da man nachts die Sau im Holz eh nicht nachsucht, wenn einem seine Beine lieb sind. Nur die Sau an den Anschuß zu binden, wäre besser.

  13. Ich glaube weiter unten ein sofort tötendes Rehwildgeschoß gefunden zu haben. Eigene Erfahrungen waren bisher:



  14. .30-06 9,7 g Sierra GameKing oder Sellier &; Bellot TM Spitz, Vo = 880 m/s, ergeben bei Kammerschuß zwischen 30 und 100 m Schußweite markstückgroße Ausschüsse mit starkem Schweiß und 100 m Fluchten. Bei Dämmerung wenig hilfreich.
  15. Waidgenosse Martin Fuchs sagt ,,Meine trägt seine Erfahrungen mit der .30-06 auf Rehwild sind eher negativ. Ich bin auf einer Schweißhundstation aufgewachsen und bin als junger Jäger bei vielen Nachsuchen mitgelaufen, teilweise bis zu 80 pro Jahr - die Beobachtungen Sind also durchaus repräsentativ. In ~ 80% der Nachsuchen auf Rehwild war das Stück mit der .30-06 oder der 7x64 / 7x65R beschossen worden (die Patronen entsprechen sich in der Leistung ja ungefähr). Hierbei tat sich die .30-06 in besonderer Weise dadurch hervor, daß sie (in verschiedenen Ladungen) nicht in der Lage war, ein Stück Rehwild an den Platz zu bannen, obwohl sie teilweise einen Ausschuß, durch den man den Hut werfen konnte, erzeugte. Der schwache Rehwildkörper setzt dem recht massiven und schnellen Geschoß Der .30-06 nicht genug Widerstand entgegen das Geschoß im Wildkörper zu zerlegen. Die Zerlegung beginnt erst beim Austritt aus dem Wildkörper, deshalb die gewaltigen Ausschüsse.


  16. .30-06 8,75g Sierra #7350 Spitzer Single Shot Pistol Harte Ladung! Druckzeichen an Hülse, Zündhütchen noch rund, knappes Mündungfeuer. Die V0 wurde zu 1.025 m /s gemessen. Das Single Shot Pistol Teilmantelspitzgeschoß wurde entwickelt, um aus einläufigen Pistolen wie Tompson Center Contender, Remington XP-1000 oder Weatherby verschossen zu werden. Also aus .30-30 WCF oder ähnlichen Patronen. Das Geschoß ist für 650 m/s Mündungsgeschwindigkeiten gebaut. Auf dem Schießstand hält der Geschoßmantel die Geschwindigkeit aus, des Trefferbild ist für die Patrone in einer gewöhnlichen Jagdbüchse gut (Das berühmte Fünfmarkstück auf 100 m wird erreicht). Dieses einigermaßen leichte, schnelle und vor allen Dingen weiche Geschoß spricht schnell an. Ein auf kurze Entfernung angebrachter Kammertreffer bringt das Stück binnen dreier Meter zur Strecke. Der Ausschuß betrug 7 cm.


  17. Föhringe 2



  18. Genau wie gestern. Das war kein Hase. Aber auch keine Rotte Sauen. Wer ist es? Jetzt um halb zwei scheint der gut halbe Mond schon einigermaßen brauchbar. Ich blicke. Ich sehe. Nichts. Platsch, platsch. Ich kann nachts sehr gut Geräusch orten. Glas hoch. DA ist die Sau! Na prima. Und nicht einmal weit weg. Decke weg - klemmt, zerrt. Nur leise zu bleiben, denke ich. Die Sau steht in Lee. Nun hurtig ans Werk. Wenn sie mich windet, war´s das! Waffe angebackt. Ich habe die Geschichte Mitte Sau- Mitte Glas - Waidwundschuß - NG Schelte noch gut im Ohr. So als ob ich absichtlich waidwund schießn würde. Tatsächlich ist der Leberknoten doch etwas weiter vorn als in Saumitte. In Wildrichtung umgesetzt. Glas hoch. Ziel erfaßt. Schnell die Waffe aufgelegt. Glas runter. Waffe angebackt. Atem gefriert an der frostkalten Okularlinse. Die Sau verschwindet demzufolge im Nebel. Taschentuch raus. Wischen. Waffe wieder angebackt. Die Sau ist im Mondschatten der Föhringe schlechter als draußen auf der freien Wiese zu sehen. Nah bei. Keine 50 m. Mein Absehen-4-Zielkreuz im Kahles 6 x 42 muß ich mir denken, denn sehen kann ich es nicht. Ich denke mir meinen Leuchpunkt früherer Tage her. Die Sau bewegt sich nur mäßig schnell. Ich kann gut mitziehen. Vom Boden her den Vorderlauf hoch. An der Körperunterseite eine Handbreit nach hinten. Etwas in die Höhe korrigiert, da ich von oben schieße, und schon stürmt das Blei seiner Bestimmung entgegen ...
    Die 8,75 g weiche Sierra SSP Pistolenkugel fliegt vor 3,36 g Tu3000 wohl gut 900 m/s (ungemessen). Kein Kugelschlag ist zu hören (bei knapp 50 m entferntem Ziele auch nicht verwunderlich). Sau liegt! Hurrah! Waffe runter. Es raschelt. Verdammt! Die wird doch nicht? Glas hoch. Sau weg! Oh Mann, schon wieder. Ist da was? Ein sehr breiter Maulwurfhügel. Die Sau? Lampe raus. Halogenpunktstrahler linke Hand. Glas rechte Hand. Keine Sau. Oh, Mann. 10 Minuten warten. Revolver raus und runter.

    Erst als ich weniger als 20 m ran bin, erkenne ich die Sau. So eine wie Mittwoch. Als ich 5 m ran bin, sehe ich Schweiß. 2,5 m vom Stück beginnt die Schweißfährte wie aus der Gießkanne. Am Stück ein 0,9 m Schweißkreis.

    Hm, Hm, mal aufbrechen.

    Ergebnis: Einschuß genau hinter dem Vorderlauf. Dank auf Weichziele leicht ansprechender Kugel Herz halb in kleine Stücke geschoßen. Dwars zum Wundtunnel um das zerschossen Herz herum, durchbohrten Splitter die hellrosa Lunge in kleinen dunkelroten Wundkanälen (Bleierne Sippe bei der Arbeit) etwa 10 cm. Das angeplattete Geschoß riß etwa 2 cm durch die Rippen, verließ die Sau dann etwa kalibergroß durch die Schwarte, obwohl die Kugel beim Fleischtreffer in Vorderlauf und Herz sicher auf 12 – 13 mm aufgeweitet worden ist. Die Kugel durchdrang den Körper auf wohl weniger als 20 cm. Das Herz war wohl 7 cm breit. Das Keilerchen hatte wenig Feist unter der Schwarte, durchdrungen wurde im Vorderlauf noch 2 cm Fleisch, also 2 x 3 mm Schwarte = 0,6 cm + 2 * Rippen je 0,4 mm = 0,8 cm + 7 cm Herz = 10 cm festes Medium , zuzüglich 10 weiche, kompressible Lunge, die dem Geschoß eine oder mehrere Größenordnung(en) weniger Widerstand entgegensetzt. Also verwundert der Ausschuß bei solch Schuß an dieser Kammer Stelle nicht. Die Tiefenwirkung langte.

    Ich vermute: Das Stück würde beim Treffer gefällt, raffte sich noch einmal auf (dej vue ,,Raschel"), ging dann binnen 12 Sekunden zu Boden. Jetzt liegt es im Kühlschrank um bei 7 Grad 7 Tage abzuhängen, bzw. ist schon Gulasch. Oh wie gut das duftet!

    Ich glaube früher schon mal gesagt zu haben, oder wer sonst sagte ,,Treffersitz ist Alles!" Und wer war das noch mal mit ,,Bei schlechter Sicht mit der 8 x 68S, Mitte Glas = Mitte Sau = Sau liegt"?

    Beide Nachttreffer schlugen genau dort ein, da ich sie hinzielte. Der Mittwochtreffer war schlecht, weil ich dachte, ich müßte mit dem miesen Glas (gar kein 3.000 DM teures Zeiß 3 -12 x 56 mit Leuchtabsehen) mitten drauf halten. Der Sonntagstreffer (eigentlich eine schöne Bezeichnung) war besser, weil ich besser treffen WOLLTE, entsprechend handelte. Wie sagte doch mein alter Schießlehrer, Herr Blaim, wohlwollend, ,,Herr Möller, Sie müssen treffen wollen!" Recht hat er. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.

  19. Endlich, mein schnarchender Bock mit den Rachenbremsen! Waffe hoch. Geladen habe ich das weiche 9,7 g Sierra Game King. Aufs Blatt Angehalten. Krach. Die .30-06 donnert. Der Bock liegt ohne Flucht, schlegelt kurz und ist verendet. Doppelter Blattschuß, beide Oberarmknochen durchschossen.


  20. Doch zurück zur toten Ricke: Tatwaffe: Toyota! Tatort. Die Straße! Hier in Brandenburg ist jeder 10. Verkehrsunfall ein Wildunfall. Die Straße zehrt. Becken und Wirbelsäule sind gebrochen. Also ist die Ricke an Nervenzerstörung sofort im Stoß verendet. Trotzdem sind großflächige Blutgerinnsel zwischen den Bindehäuten zu finden; doch ganz ohne schnelle .243 Geschoß, daß gern als Blutgerinnsel verursachend hingestellt wird. Ob die Blutgerinnsel vielleicht doch nicht nur durch schnelle Kugeln erzeugt werden, sondern andere Ursachen haben, frage ich mich. Der Toyota war etwa 20 m/s schnell, also langsamer als 920 m/s, wie die V0 der 6,5 g Norma TM spitz .243 Kugel.

  21. Da bei ZNS-Schüssen nie Blutgerinnsel unterhalb des Treffers zu finden sind, erscheinen Blutgerinnsel nervengesteuert, haben also weniger mit der unmittelbaren Geschoßwirkung, sondern mit der Reizleitung zu tun. Bei zerschossener Wirbelsäule gilt: Keine Nervenbahn = kein Reizleitung unterhalb des Treffers = kein Blutgerinnsel unterhalb des Treffers. Man sieht das sehr schön bei Trägerschüssen.
  22. Der Bock treibt die Ricke. Die Sanfte flüchtet vor ihm und fiept. Ja jetzt ist Blattzeit. Sonst hätte ich den schlauen Kerl nie wieder zu Gesicht bekommen. Plötzlich ändert der Bock sein Ansinnen, verläßt die Ricke und kommt auf gleichem Weg den er auf die Quecke sprang zurück. Von schräg links hinten nach schräg rechts vorn. Er bleibt nicht stehen. Ich will sauber schießen. Aufgelegt mit bestem Treffersitz. Aber der Bock läuft. Ich ziehe mit. Kurz vor mir an der Lupinenkante verhofft der Bock kurz. Krach! Der Bock dreht im Knall und springt Richtung Wald über die Quecke ab. Verdammt. Das gibts doch nicht. Auf so kurze Entfernung vorbei. Ich habe die .30-06 mit dem weichen 9,7g Sierra GameKing TM spitz geladen. Die spricht schnell an. Der Bock hat Tempo drauf. Wilder Tatendrang überfällt mich. Ich stehe und setze freihändig von schräg hinten eine Schuß nach. Krach. Der Bock fällt im Knall und bleibt liege. Geschafft! Ich freue mich. Ich warte die üblich Zeit. Dann baume ich ab um zum Anschuß zu gehen. 20m , 40, m 60, m wo ist der Bock, 80 m, da liegt er. Rechts auf der Kammer der kalibergroße Einschuß, auf der anderen Seite der fünf Mark Stück groß Ausschuß. Nackt liegt die Deck offen. Das sehe ich zum ersten Mal. Die Kugel hat dem Tier auf am Ausschuß die Haare weggerissen, so daß nur die nackt Haut geblieben ist. Der zweite Einschuß ist nicht zu sehen. Ich habe beim zweiten Mal vorbeigeschossen. Daß der Bock zur gleich Zeit wie mein zweiter Schuß im Knall fiel, war Zufall.



  23. Also wieder die gleich Wichse: wenn du mit der .30-06 einem Reh einen sauberen Kammerschuß anträgst, läuft das Stück des 1a Treffers trotz noch hundert Meter. Ist wohl eben so. Muß ich mich mit abfinden, oder die Blätter zerschießen. Zerschossen Blätter sind nicht so witzig. Heute habe ich mir von so einem zerschossene Blatt eine Knochensplitter in den Gaumen gerammt. Eher nicht so angenehm.

    Zu Haus stelle ich beim Zerwirken auf der Einschußseite üble großflächige Blutgerinnsel fest. Na, die Rippen kann ich vergessen. Die Ausschußseite sieht besser aus. Sogar der Rücken hat Blut gezogen. Aber es ist wie immer: das Blut sitzt nur zwischen dem Bindehäuten, nicht im Fleisch. Wenn man die Bindehäute kunstvoll abzieht, lassen sich die Gerinnsel wieder entfernen.

  24. Dear Alan,
    maybe you hit a heavy shoulder bone. I have experienced something like that on a swedish moose bull. My shot with a .30-06 at 80 yards hit a bit low in the shoulder and the bull disappeared into the bush without any signs of being severly injured. However, I was lucky enough to hit him correctly in a second shot when he left the bush on another side. Later, after having skinned him, we found an excavation in the heavy shoulder bone, where he was hit by the first shot. The 180 grains steel jacket soft nose bullet had exploded in the bone and hadn´t penetrated a single inch beyond the the bone. The only remain of the hit was a tea cup large crater in the bone. I suppose, that in unlucky cases when hitting heavy bone, bullets can explode or fragment on impact. Perhaps that´s what occured to you. If the kudu will survive is beyond my knowledge, but it is not unlikely. However, there are perhaps good reasons for not using standard soft nose bullets. Barnes X or common round nose full jacket are, me thinks, a bit more reliable.

    With best regards, Peter Kj. replied Peter Kj. at 30/3/01 11:57am GMT

  25. Unser Jagdaufseher pirschte sich am Freitag um kurz nach zehn an zwei Überläufer im Hafer heran. Er achtete sehr auf guten Wind und kam auf 10m heran. Hatte seinen Rotpunkt an und auf die distanz arbeitete sogar seine sch... 3006 mit 11.66gr Vulkan ordentlich, bei Hochblattschuß, doch hätte die Sau nicht viel größer sein dürfen , denn es können nur noch Splitter ausgeschoßen haben, weil zwei dicke Geschoßteile im Blatt der Ausschußseite steckten ...

    Gruß! Jörg Schollasch

  26. HW44 Jungfuchs Mitglied # 1926 Mitglied bewerten erstellt 11. September 2002 08:45

    Bin dem Highländer noch eine Antwort schuldig für seinen Tip in Richtung Oryx. Habe mich mal von meinem Büchsenmacher überreden lassen eine Schachtel Oryx 13 g in .30-06 Sprg. zu versuchen. Keines der damit geschoßenen Rehe verendete im Feuer. Als schließlich eine Ricke beim Schuß hinters Blatt (etwa 70 Gänge) stehen blieb und ich einen zweiten Schuß (auch Kammertreffer) anbringen mußte, habe ich die Munition ganz tief in der Sammelsuriumskiste vergraben. Meine Vermutung ist, das Geschoß wirkt bei dem geringen Wildbretwiderstand zu wenig.

    Gruß HW

  27. Lieber Herr Moeller,

    haben Sie die Erfahrung mit Hornady SST Geschossen (.308 Win)? Ich habe schon problemlos ein paar Stück Großwild gejagt (Rothirsch, Wildsau), aber mit subtil Rehwild) kriege ich Schwierigkeiten! Ich bekam einen Eindruck, daß die SST´s, sich zu verziehen, schweren Gewebewiderstand brauchen. Können Sie mir dabei raten? Vielen Dank.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. F. Blaha, Pilsen, Tschech. Rep.

  28. Bei meinen Rehabschüssen (ich jage oft grenznah) kann ich mir keine Fluchten leisten. Daher schieße ich nicht hinter das Blatt, sondern davor, auf den Halsansatz. Bei einer .30-06 wird die Halswirbelsäule bei sauberen Schuß zuverlässig beschädigt und meine letzten Stücke lagen ausnahmslos im Feuer.

    Andreas Gauckler

Canada Von: Achim Nolcken Lohse

Eine gute Kugel sollte auch bei niedriger Geschwindigkeit kleineres Wild erlegen. Ich habe tötete selbst schon ein Mule Deer (LM Maultierhirsch) bei 330 Meter Entfernung mit einer einzelnen 12,3g Hornady SPBT Kugel aus meinem Steyr SSG .308. Die selbe Ladung nur in 30-06 mit V0 853 m/s erledigte hat auch einen 15 M Wapiti mit einem Schuß.

L.M. Ich möchte Kugelsitz und Fluchtstrecke wissen.

.308WCF: Hornady 12,3g SPBT ueber 3,24g WW760 CCI 250/F215 OAL=73.2mm

Der 330M Schuß auf den Maultierhirsch war auf die linke Lunge gezielt, scheint aber etwas zu hoch gelandet zu sein. Die Kugeljacke fand ich erst später unter dem Fell an der rechten Seite. Die Zersplitterung der Rippen bei der Eintrittwunde scheint ihn erledigt zu haben.

Nach dem Schuß verschwand er sofort von dem Hügel, auf dem er stand, und erschien kurz danach etwa drei Meter niedriger auf einer Wölbe des Hügels. Ich konnte dann nur den die zu mir gekehrten Kopf und Hals sehen. Als ich den zweiten Schuß abdrückte, verschwand er wieder, und bewegte sich nicht weiter.

Als ich ihn zuerst untersuchte, ärgerte ich mich, weil ich überhaupt keine Spur des zweiten Schußes finden konnte. Der Hals, an den ich gezielt hatte, war unzerstört. Später fand ich aber doch eine Erklärung. Er starb von den Folgen des ersten Schußes, ein Augenblick bevor der zweite eintraf. Kopf und Hals fielen zu Boden, und die zweite Kugel hüpfte nur noch wie ein flacher Stein auf der Wasserfläche am Rückrat entlang. Sie hatte das Rückrat hinter den Schultern getroffen, schlupfte unter das Fell, rutschte einige Zentimeter am Rückrat entlang, und durchbohrte dann das Fell nochmals um dann in den Hügel zu verschwinden.

.30-06 Spfld: Hornady 12,3 SPBT vor 3,69g IMR4831 CCI 200 OAL 84.4mm

Der Hirsch gallopierte hinter seinem Harem, unbewußt, daß ich überhaupt hier sei. Die Waldlichtung war kaum 20 m breit und 30 m lang, also hatte ich das Zielrohr vom Gewehr abgenommen (ich benutze Steyr Q-D Ringe).

Es war der erste Tag der Jagdsaisons, und ich hatte auf einem Platz, der mir günstig erschien, in einem kleinen Zelt allein übernachtet. Rund 10 Uhr früh hörte ich Hufschläge. Etwa 30 Sekunden später sausten zwei Tiere vorbei, gefolgt von einem Sechser (nur Sechser und besser waren in diesem Saison erlaubt).

Mein erster Schuß hatte keine Wirkung. Er durchbohrte den Hals über dem Ruckrat.

Beim zweiten Schuß fiel der Hirsch aber wie ein Stein, und bewegte sich nicht mehr. Die Kugel hatte das Rückrat im Hals getroffen und gebrochen. Die Vorderhälfte der Kugel war ganz zerplatzt. Die Jacke war bis auf das hintere Bleistück geöffnet, aber das Bleistück selbst war noch ganz undeformiert. Als ich es aufhob, fiel es aus der Jacke heraus.

Achim


Jagdgeschoß Von: Bernhard Wulf Foren: de.alt.technik.waffen

Der Punkt den ich aus persönlicher Erfahrung nicht zustimmen kann ist die Schockwirkung (evtl. falsches Wort dafür), die es deiner Meinung nach nicht gibt. Ich gehe davon aus, daß der ,,Schock" zwar nicht tötet, wohl aber die Zeit bis zum Tot mit einer Bewußtlosigkeit überbrückt. Sonst würde nicht das meiste Wild am Anschuß gebannt, so schnell stirbt es sich nämlich nicht. (L.M. siehe Wundwirkung) Im September habe ich ein Schmalreh breit auf die Kammer (.30-06 Sprg., Federal TM Hi-shock, 11,8g) beschossen, es fiel um wie vom Blitz getroffen und schlegelte noch einige Sekunden. Ich nahm an, es sei tödlich getroffen. Nach gut 3 Minuten erhob es sich dennoch, sand mit gesenktem Haupt etwas benommen da, der zweite Schuß streckte es dann endgültig. Der erste Schuß war kein Krellschuß, wie ich zuerst annahm, sondern durchschoß nur das Brustbein. Ich nehme also an, auch ein Schuß auf die Kammer könne Bewußtlosigkeit auslösen.

Gruss
Bernhard Wulf



Betreff: Canada Von: (Achim Nolcken Lohse) Foren: de.alt.technik.waffen

L. M.: Grundregel: Kleines Tier => schnelle Kugel, kleine Flächenlast! Wieso? Weil schnelle Kugeln flacher wirken, statt unverrichteter Dinge aus dem schmalen Tier wieder heraus zu fliegen.

Herausfliegen ist auch nicht unbedingt ein Problem. Ich schoß diesen Herbst einen kleinen Whitetail (Weißwedelirsch) Zweispitzer bei 65 m Entfernung mit einem 11,7g Barnes X Kupferhohlspitzgeschoß. Gerade als ich abzog drehte es sich und die Kugel durchquerte den Leib vom Bauch vorwärts zur vierten Rippe an der anderen Seite, ohne Hertz, Lungen, Leber oder Nieren anzurühren.

Es gab auch keine Blutspur, aber 100 m weiter lag das Tier tot, innerlich verblutet, und mit scharfen Rissen in dem Herz und der Leber. Die Kugel suchte ich eine Stunde lang, konnte sie aber leider nicht finden.

>> Größere Kugeln sind weniger empfindlich auf Wind,

>Stimmt!

>> Größere Kugeln sind also besser für lange Schüsse.

>Nein. Schnelle Kugeln sind für weite Schüsse gut! Um innerhalb aller schießbaren Entfernungen im Zielbereich zu bleiben, benötigst du flachschießende Kugeln. Beim Reh auf 300 m z. B. + - 5 cm. Bei Größeren Tieren dem ziel entsprechend großzügiger. Eine bummelige .308 Win.-Kugel fliegt zu gekrümmt, um sie in unbekanntem Gelände bei unbekanntem Entfernungen sicher genau in das Ziel zu bringen.

Na ja! Ich nehme an, daß jemand, der nach Kanada fliegt, um Schneeziegen zu jagen, sich auch einen Laser Entfernungsmesser 650 DM leisten leisten würde.

>> Eine gute Kugel sollte auch bei niedriger Geschwindigkeit kleineres Wild erlegen. Ich habe selbst schon ein Mule Deer bei 330 Meter Entfernung mit einer einzelnen 190gn Hornady SPBT Kugel aus meinem Steyr SSG .308 getötet. Die selbe Ladung ( MV=2800fps, nur in 30-06) hat auch einen Wapiti von 15M mit einem Schuß erledigt.

>Mit einem Sportgewehr auf Jagd? Na, ich weiß nicht!

Warum denn nicht? Gewiß ist das SSG ein wenig schwer, aber heißgeladen kann es genauso viel leisten wie mein .30-06 Steyr M-Professional.
>
>Fein. Wie hast du die Waffe eingeschoßen, wie hast du gezielt?

Zur Zeit benutzte ich ein Redfield 4X12 AO Zielrohr mit BDC (bullet drop compensator). Ich schätzte die Entfernung mit dem eingebauten Stadia-Rangefinder und stellte das Ziehlrohr dementsprechend ein (Schußpunkt 13 Clicks vom 200M Zero erhöht, wo 1 Click = .25moa).

Seit zwei Jahren benutze ich ein Bushnell Yardage Pro 800 Rangefinder, und der ist natürlich viel genauer. Ich trage jetzt meistens das .30-06 mit einem Leupold 4.5X15 AO, daß auch viel weiter verstellbar ist, als das Redfield BDC. Zero ist an 200M, bis zu 260M ist die Schußlinie +/-7cm, dann muß man das Zielrohr verstellen. Nach meiner Rechnung (ich benutze die Ballistik-Programme PCB und Ballistic 4.13 ) verlangt ein Schuß auf 500M eine Verstellung von ungefähr 35 Clicks (auf der Fläche).

Im Notfall kann ich auch schnelle Kugeln schießen. Zum Beispiel, die 55gn .224 Kugel des Remington .30-06 Accelerators mit MV=5000fps. Nur muß ich dann das Zielrohr 37 Clicks niedriger verstellen (vermutlich wegen geändertem Vibrieren des Laufes), um das 200M Zero zu behalten. Aber, wie gesagt, vertragen die schweren Geschosse den Wind besser, und dazu behalten sie mehr Energie bei weiten Schüssen.

Achim

Finnland 2001

Dafür war ich zwischen den Tagen in Landin und streckte auf der Drückjagd einen 80-Kilo Keiler; war auch nicht schlecht! .30-06 Sprg., 11,7g Norma Vulkan, 15 m hochflüchtig, mitten auf die linke Blattschaufel, rund 5 cm Ausschuß am rechten Blatt, Schweiß wie aus der Gießkanne, ging aber noch 30m den Hang hoch.

Gruß Frank Ansbach, October 16, 2001 10:49

Sehr geehrter Herr Möller,

by the way, Ihre Internetseite ist großartig. Ich hätte aber so nebenbei eine Frage bezüglich Geschoßwahl. Ich führe einen Repetierer im Kal. .300 Win Mag. und lade das Geschoß 11,7 g Nosler Ballistic Tip sowie 13g Nosler Partition. Nun bin ich beim Überlegen, ob ich das Geschoß Swift Scirocco anstatt des Nosler Ballistic Tip verladen soll? 165 grs oder 180 grs.? Und wo bekommt man diese Geschosse. Ich möchte hauptsächlich Sauen damit erlegen. Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort. Herzlichen Dank.

Mit freundlichen Grüßen, Peter Maedl, Monday, December 10, 2001 2:04 PM

Sehr geehrter Herr Maedl,

danke für Ihr Vertrauen. Sie lasen wahrscheinlich schon die drei folgenden Quellen, Zielwirkung Wundwirkung Tiefenwirkung. Falls nicht, empfehle ich Ihnen die zu lesen und zu verstehen. die .300 Win. Mag. ist mir wegen ihres Gürtels einerseits und des kurzen Halses einerseits ein Muster für ein schlechte Patrone. Statt dessen empfehle ich 8x68S. Brenneke bringt für die 8x64S gerade ein neues 12,7g TUG heraus, das sich auch für die 8x68S eignen soll. Das wäre wohl für Ihre Sauen geeignet!

 Sau im Schnitt

Nun aber zu ihrer Frage. Da Sie hauptsächlich Sau erledigen wollen, benötigen sie ein Geschoß, das mindestens das Herz zerstört oder durch den dicken Träger die Wirbelsäule zerstört. Wo Sie anhalten müssen sehen Sie hier links.

Nun setzen Sauen im Herbst viel Weißes an. Das Fett stellt bereits bei Geschoßeintritt in die Kammer ein erheblichen Widerstand da, an dem das Teilmantelgeschoß vorn platzt und splittert. Im weiteren Weg ist das Geschoß also schon erheblich leichter. Beim seitlichen Trägerschuß auf die Wirbelsäule muß ausschließlich Fleisch durchschossen werden, das insgesamt dicker als Schwarte, Weißes, Rippenbogen und Herz sein kann. Weiter oben wurden einige Wundwirkungen sehr weicher schneller Geschosse auf kleine Sauen beschrieben. Die Erfahrung lehrt, daß man auch die Tiefenwirkung achten muß. ein 9,7g TIG schießt auf einen 138 kg Keiler durch die Kammer und den gegenüberliegenden Vorderlauf nicht aus. Waffe .30-06. Entfernung 70 m. Flucht vielleicht 50 -70 m, ich erinnere nicht so genau, ein anderer schoß.

Sowohl das Nosler Partition als auch das Nosler Ballistig Tip sind vorn gewöhnliche Teilmantelgeschoße, splittern also. Der H-Mantel des Partition ist dermaßen weit hinten, daß erhebliche Splitter das Geweicht deutlich absenken lassen. Beim Ballistik Tip verstärkte Nosler zwar in den letzten Jahren die Mäntel, aber sie sind immer noch eher dünn.

Sako SuperhammerheadInsofern ist A-Square's Schritt die Mäntel nun wirklich dick auszuführen ein Schritt in Richtung größere Tiefenwirkung. Leider lassen sich solch Starkmantelgeschoße nur schwer genau herstellen, also Präzisionsproblem vermuten. Starkmantelgeschoße gab es es früher von DWM und MEN. Brenneke konstruiert derzeit wieder solche, genauso bei Sako, die das Supehammerhead auch starkwandiger als das Hammerhead ausführen) Für die Saujagd an der Kirrung auf 25 m sollte das kein Problem sein. Da die Amerikaner meist weit schießen, oft mehrer hundert Meter auf gut äugende Hirsch, Ziegen oder Antilopen, nachts meist gar nicht jagen, benötigen die genaue und windschlüpfige Geschosse. Dünnere Mäntel lassen sich nun leichter einigermaßen genau tiefziehen als dicke. Da die Geschosse drüben weit fliegen, werden sie auch langsamer. Deshalb haben die meist ein sich verjüngendes Kegelheck, oder Bootsheck, um den Luftwiderstand bei langsamen Geschwindigkeiten zu mindern. Trifft ein dermaßen weiches Geschoß nach einigen hundert Metern ist es bereits soweit abgebremst, daß der dünne Mantel nicht mehr so entscheidend stört. Das wurde erstanders als Remington mit seiner großräumigen auf 0,3 Zoll eingezogenen .404 Jeffrey die Geschosse dermaßen schnell auf den Weg bringt, daß die herkömmlichen Geschosse wider auf dem Ziel zerplatzen. Vermutlich deshalb wurde das deutlich härtere, aber immer noch einfach herzustellende und damit billige Scirocco von Remington für die .300 Remington Ultra Magnum ausgewählt. wir haben hier aber keine .300RUM und schießen Sauen nachts ganz nah, weil wir sonst im Dunkeln fehlen!.

Wenn ich Ihnen was empfehlen soll, würde ich ihnen auf größere Sauen Blaser CDP oder Brenneke TUG empfehlen, statt des BT nehmen Sie Sako Superhammerhead.

Um endliche ihre Frage zu den von Ihnen vorgeschlagenen Geschossen zu beantworten, würde ich Ihnen, sofern sie auch mal mit einer größeren Sau rechnen, guten Gewissens das Scirocco empfehlen, weil Sie damit bei gleicher Masse tiefer eindringen als mit einem vergleichsweise dünmanteligeren Ballistic Tip oder Sako Super Hammerhead. Daher können sie möglicherweise mit der leichteren = kürzeren Ausführung = geringere Flächenlast zurecht kommen, da die Flächenlast NACH Splitterabgabe die Tiefenwirkung bestimmt. Der Vorteil des kürzeren Scirocco wären größere Geschwindigkeit und bessere Splitterwirkung in die Breite. Der Nachteil des leichteren Geschosses wären geringer Tiefenwirkung.


Dünne Tiere? Lade schnelle Geschosse!

Dicke Tiere? Lade lange feste Geschosse!


Wiederladezubehör bekommt man in großer Auswahl gut bei Büchsenmachermeister Reimer Johannsen in Neumünster. Telefon 04321-2758. Oder fragen Sie A-Square selbst, wer in Deutschland die Geschosse führt.

Als Dank für mein Mühe erwarte ich von Ihnen Berichte über die Wundwirkung der Geschosse, um die Erfahrungen weiterzugeben.

Waidmannsheil, Lutz Möller,

Hallo Lutz,

ich hoffe du hast die Feiertage auch recht friedlich verbracht. Vor den Feiertagen gelang mir noch eine Sau zu schießen. Die .300 WinMag, war mit 11,7 g Ballistic Tip (siehe rechts) vor 4,6g R 905 geladen. Die V0 betrug etwa 920 m/s. Das 40 kg Überläuferkeilerchen Sau stand etwa 80 Meter fern, breit an der Kirrung. Das Weiße auf jeder Seite war geschätzte zwei Zentimeter dick. Treffer: hochblatt, Einschuß kalibergroß, Ausschuß daumennagelgroß. Wildpret war nicht zerstört. Ich hoffe die Angaben reichen für deine Auswertung

Mein Waffenhändler konnte mir bis jetzt keine Sako-Super-Hammerhead besorgen. Weitere Berichte folgen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie noch einen

Guten Rutsch ins Neue Jahr und PROSIT 2002.

Mit freundlichen Grüßen, Peter Maedl

Hallo Lutz!

Ich habe soeben mit Vergnügen Deine Homepage durchgelesen, und möchte auch meinen Senf dazugeben bzw. ein paar Erfahrungen weiterreichen. Seit ~ anderthalb Jahren führe ich eine Ruger M77 Mk II im Kaliber .300 Win Mag, montiert mit einem Docter 3-12x56 mit Leuchtabsehen 4 und bin mit der Waffe restlos zufrieden. Von Krähe bis Keiler habe ich schon fast alles damit geschossen, und glaube, eine optimale Ladung gefunden zu haben. Und zwar lade ich das 14,3g TR Interlock von Hornady (im Bild links) mit 4,2g R905. Ich weiß, das ist meilenweit entfernt von der zulässigen Maximaldosis - aber die will ich ja gar nicht! Mit dieser Ladung schießt die Waffe wie Gift, und angenehm weich dazu, nur die Sauen finden sie ausgesprochen unsympathisch.

Die schwere Pille hat eine gemessene V0 von 750 m/s. Bisher habe ich 8 Sauen damit geschossen, die weiteste Fluchtfährte waren 25 Meter. Auch auf Rehwild wirkt die Ladung keineswegs zu brutal. Im August schoß ich damit nachts mitten in einem Maisfeld einen 78 kg Keiler auf 4 Meter! Einschuß und Ausschuß tiefblatt, eine Schweißfährte wie mit der Gießkanne, und nach 20 Metern lag er da, mausetot.

Nur einmal konnte ich das Geschoß bergen, aus einem 66 kg Keiler, beschossen Mitte Blatt auf 65 m, es stak unter der Schwarte auf der Ausschußseite (Restgewicht ~ 10 g), und hatte den Burschen einfach umgepustet. Ertappt hatte ich ihn frühmorgens, als er sich nach vollbrachten Schandtaten aus einem Maisfeld wieder zurück in den Wald (Staatsforst!) verkrümeln wollte. An genau dieser Stelle fielen übrigens innerhalb von 8 Tagen 3 Keiler, davon noch einer der selben Gewichtsklasse!

Die Moral von der Geschichte: Deine .30-06 ist sicherlich ein hervorragendes Universalkaliber, und auf Schwarzwild bestens geeignet. Ich habe Deine Wiederladeprozesse mit großem Interesse verfolgt, und gebe Dir einen Tip. Nimm doch mal einfach ein schweres und langsames Geschoß! Du schießt auf Sauen eh nicht sooooo furchtbar weit, und mit einem 13 g oder 14,3 g-Geschoß hast Du einfach eine viiiiiel bessere Tiefenwirkung als mit den schnellen Flitzern! Unsere Altvorderen sagten ,,Ein Hochwildgeschoß muß Masse haben!" Das stimmt auch heute noch. Die von mir angegebene Ladung ist aus der .30-06, was die V0 anbetrifft!, voll reproduzierbar, und ich habe damit auch auf 140 m noch ohne Haltepunktveränderung einen Fuchs und auf 120 m eine Krähe geschoßen.

Ich wünsche Dir viel Waidmannsheil und freue mich auf eine Antwort!
Klaus Frank, Wednesday, December 12, 2001 6:48 PM

Klaus,

ein tief wirkendes Hochwildgeschoß muß nicht schwer sein, sondern lang! Nur die Flächenlast zählt.

Lutz

Danke für dieses mail. Ich werde über meine zukünftigen Strecken auch berichten. Bis jetzt hatte schoß ich mit der .300 WM erst viermal auf Wild gemacht (11,7g Nosler Ballistic Tip ):

Abendansitz, Fuchs stand breit auf 120 m, Leberschuß, lag im Feuer, kein allzu großer Ausschuß, 15 Min. später kam ein Iltis um an dem Fuchs vorbei, verhoffte kurz - auf meinen Schuß hin drehte er sich einige Male im Kreise, und lag 2 Meter neben dem Anschuß. Der Treffer war ein tiefer Streifschuß auf dem Brustkorb.

Morgenansitz auf Sauen, drei Überläufer kamen breit im flotten Trab, Entfernung ~ 80 m, nach dem ersten Schuß vernahm ich keinen Kugelschlag und sag auch kein Zeichnen. Alle drei Stücke gingen hochflüchtig in den naheliegenden Wald.

Nach weiteren 10 Minuten kam ein Keiler auf dieselbe Schußweite. Nach dem Schuß lag er im Feuer. Der Treffer durchtrennte die Wirbelsäule. Die anschließende Nachsuche auf das vorige Stück war einfach. Schweiß wir im Lehrbuch. Nach ~ 70 m lag eine Überläuferbache 45 kg aufgebrochen mit Leberschuß. Der Keiler wog 82 kg aufgebrochen. Meine Freude war riesig, zumal Sauen bei uns nur Wechselwild sind.

Waidmannsheil, Peter Maedl

Dear Svante,

thanky very much for your Greetings. If your Germen is polished enough, you might read about Loimaan in 6,5 x65 Traegerschüsse

Would you be so kind to comment on your Expereince with the .300 Superhammerhead. i forgot your details.So please

1. hat shot? . 300 WM Sako Super Hammerhead 11,7 gram V0=900m/s

2. How far? 35-40 m

3. Where hit? Heart-Lung behind front leg.

4. What happened then, (flight, drop, etc) Big buck went 250 m, calf 50 m.

Compared to my Lapua Mega 9,7 gram 1.050 m/s they all fell on the spot, and shot in the same distance.

Regards Lutz.

Will read Loimaan tomorrow, must hit the sack. Will hunt early tomorrow. Just me and my dogs.

Best regards

Svante Jonsson, December 18, 2001 1:29

Sehr geehrter Herr Möller, lieber Lutz,

ein großes Lob für Deine umfangreiche Internetpräsenz. Mir gefällt die Seite äußerst gut.

Ich bin 21 Jahre, besitze seit 5 Jahren den Jagdschein und bin seit jeher durch meinen Vater mit Jagd und Natur verbunden.

Ich hatte das große Glück, in meiner Schulzeit andere junge Jäger und Jungjäger kennenzulernen, die, neben meinem Vater, oftmals die Möglichkeit besaßen, mich in Reviere einzuladen, die ich sonst wahrscheinlich schon allein aus finanziellen Gründen so schnell nicht hätte zu Gesicht bekommen. So darf ich schon jetzt, nach gerade mal fünf Jagdjahren, auf Erlebnisse in Niederwildrevieren in Westfalen und am Niederrhein, in Hochwildrevieren in Brandenburg, der Lüneburger Heide und dem Hunsrück, in Rot- und Gamswildrevieren in Oberösterreich sowie einem Jagdurlaub in Namibia zurückblicken. Der ein oder andere mag jetzt lächeln und trotzdem denken "junger Spund", doch nichts desto trotz hab ich Erfahrungen gesammelt. Und damit komme ich zu meinem eigentlichen Anliegen.

Immer wieder (und natürlich auch bei Dir) gibt es Diskussionen über das richtige Kaliber, die richtige Ladung, und, und, und...

Ich führe einen Stutzen von Steyr-Mannlicher im Kaliber .30-06 und schieße die 11,7 Gramm Teilmantel Vulkan von Norma, siehe oben http://www.norma.cc/images/vulkan.gif . Auf meiner persönlichen Strecke (mit der o. a. Waffe &; Munition) liegen Hirsch und Gams, Schwarzwild, Rehwild und Füchse. In Afrika waren es Warzenschwein, Oryx, Hartebeest und Steinbock. Ich habe Trägerschüsse, Kammerschüsse hinter dem Blatt, und Blattschüsse angetragen, auf Entfernungen zwischen 30 und 230 mtr. Und, jetzt kommt's, kein(!) Stück lag weiter  als 20 Schritt vom Anschuß entfernt. Die meisten lagen sogar am Platze.

Das sind nach meinem Dafürhalten die Eigenschaften einer "Universalpatrone"!

Übrigens, für alle Freunde der 7x64: Der Vater meines Freundes ist Förster und veranstaltet seit mehr als 15 Jahren mehrere Sau-Drückjagden pro Jahr. Die meisten Nachsuchen erfolgen bei Stücken, die mit der 7x64 beschossen wurden!

Über ein Antwort würde ich mich freuen!

Mit Weidmannsheil und den besten Wünschen für das Jahr 2002,

Hanno S., Thursday, January 03, 2002 4:41 PM

Sehr geehrter Herr Möller,

auf dieser Seite Ihres Internetauftritts steht der nachfolgende Artikel, der Inhalte einer E-Mail von mir an Sie aus dem Jahre 2002 öffentlich sichtbar macht. Bitte löschen Sie diesen Text von Ihren Seiten, sodass bei einer Suche über Internetsuchmaschinen mein Name nicht mehr in Zusammenhang mit Ihren Seiten steht.

LM: Warum?

Bitte bestätigen Sie mir doch kurz die Löschung und den Erhalt dieser Mail.

Dafür vielen Dank vorab und freundliche Grüße aus W., Hanno S., Freitag, 4. September 2009 13:41


Hallo Herr Möller

Zuerst einmal meine Glückwünsche zu Ihrer Homepage. Man merkt ganz deutlich, daß sich da jemand intensiv mit der Materie befaßt hat. Bessere Ausarbeitungen über Ziel- und Wundwirkung habe ich wohl schwerlich schon gelesen. Ich muß Sie nur in einem Punkt kritisieren: Sie schreiben Militärpatronen seien unpräzise und jagdlich nicht gut zu gebrauchen. Ich will jetzt nicht auf das leidige Thema ,,schnelles oder langsames Geschoß" eingehen. Ich führe eine .308Win Steyer-Mannlicher Jagdmatch Repetierbüchse und kann Ihre Meinung nicht teilen. Man kann sich bei der Waffe weder über Präzision noch über die Wirkung (ich benutze die 9,7g KS RWS Patrone) bis etwa 300m beschweren. Weiter würde ich auf Rehwild sowieso nicht schießen. Auch Füchse lassen sich damit, wenn auch nicht gerade balgschonend, sicher strecken. Das ist natürlich nur meine eigene Erfahrung ( So 30 Stück Rehwild und 25 Füchse. Dabei mußte ich nur einmal nachsuchen. Der Fehler lag dabei an mir und nicht an Waffe oder Patrone. Alle anderen Stücke lagen nicht weiter als etwa 20m vom Anschuß weg ). Mein besonderer Dank gilt der Beantwortung der ,,Jungjägerfragen".

Viele Grüße, machen Sie weiter so

Gruß Thomas Wilfer, January 08, 2002 1:02 PM

Sehr geehrter Herr Wilfer,

danke für ihre Post. Ich komme gerade von einer Reise zurück und finde 80 Eingänge. Daher fasse ich mich kurz. Wie sieht denn die Präzision ihre Ladung in ihrer Waffe mit Ihnen als Steuermann auf 300 m aus?

Waidmannsheil
Lutz Möller

Hallo Herr Möller

Ich schieße fast jeden Samstag mit der Schwesterwaffe (gleiches Modell und Kaliber) auf der 300 Meter Bahn und traue mir Treffer auf das berühmte "5 -Markstück" also auch jagdlich zu. In letzter Zeit sind die allerdings recht selten, da ich in einem sehr klein struktuierten Revier jage. Übliche schieße ich immer um die 80m, nur ganz selten bis 150m weit.

Gruß

Hallo Lutz,

erstmal einen Glückwunsch zu der gelungenen Seite. Besonders interessant finde ich die (wahrscheinlich) nie enden wollende Diskussion "Welche Patrone mit welchem Geschoß auf welche Wildart und welche Entfernung günstig sei". Dieses Problem an sich ist hochinteressant, wenn man viele Möglichkeiten hat, da etwas zu versuchen. An dieser Stelle möchte ich einfach mal in das Themengebiet der "verachteten Standardkaliber" einhaken. Ich selber führe eine Büchse im Kaliber .30-06 (R93,ZF 3,5-10x Leupold mit LP). Da in meinem Revier (reine Waldjagd, Staatsforst) nur Rehwild u. Schwarzwild (allerdings in Massen) vorkommen, brauchte ich ein Geschoß, das beiderseits gute Leistungen erbringt. Na jedenfalls blieb ich nach vielen Versuchen (Handladung, sowohl auch Fabrikmunition) bei dem RWS DK hängen.

Die Wirkung des nur 10,7g Geschosses war echt umwerfend. Um es kurz zu machen: letzte Saison fielen 18 Stück Rehwild (Fluchtstrecke nie über 10m, (außer 1x 60m, aber sehr weit beschossen) u. 14 Stück Schwarzwild (lag überwiegend im Knall). Das Schwarzwild wog von 37-122 kg, zw. 15 u. etwa 70m wurde geschoßen. Kein Blattschuß, alles Kammer u. gelegentlich ww. Haupt- u. Trägerschüsse lassen wir mal aus der Wertung. Na jedenfalls stieg ich danach auf FEDERAL CLASSIC HI-SHOK (11,66g Fabrikladung) um. Bis jetzt nicht zufriedenstellend auf Sauen (Kaum Ausschuß, Schweiß, zum teil weite Fluchtstrecken). Also wie man sieht, sind die Ergebnisse sehr verschieden. Falls noch mehr Info's zu dieser Patrone, Geschossen, Wirkungen vorliegen, wäre ich sehr dankbar über Rückmeldung. Ich denke die 30-06 ist sehr ausbaufähig.

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Fügner, Saturday, January 12, 2002 10:40 PM

Moin Herr Fügner,

jetzt öffnete ich Ihre Email. An der war ein seltsames Zertifikat dran. Ich antworte später. Allerdings steht jetzt schon soviel fest: Ein gemeinsam gut geeignetes Geschoß für Reh und Sau gibt es nicht. Lesen sie dazu gern Rehwildgeschoß und Schwarzwildwaffe und Flächenlast

Mit freundlichem Gruß, Lutz Möller

Sehr geehrter Herr Möller

Ich möchte einige meiner Erfahrungen zu ihrer sehr gelungenen und anschaulichen Webseite beitragen. Ich bin seit einigen Jahren Jäger, war vorher Sportschütze und bin Wiederlader. Meine Waffen: zuerst eine Blaser R93 in .243 Win zum Scheibenschießen. Dann Jagdprüfung und ein Lauf in .30-06 Sprg. Optik: Swarovski 8x56 Leuchtpunkt, einige Rehe mit RWS 10,7g Doppelkern mit Kammerschüssen und kurzen Flucht strecken erlegt (10-30 m).

Dann ein Bock in der Brunft: Sauberer Herzschuß auf 50 m, 4 cm Ausschuß hinter dem Blatt, Flucht über 200 m! Zufall?

Überläufer 50 kg reiner Lungenschuß, 3 cm Ausschuß ~ 50 m Flucht.

Jetzt saß ich oft bei Nacht und probierte mit Erfolg das Leuchtabsehen auf einige Sauen und Füchse aus. Es gibt bei schwachen Licht einen guten Kontrast auf dem dunklen Ziel und viel Sicherheit beim Schuß. (gute d.h. schwache, gerade noch sichtbare Einstellung des Leuchtpunktes vorausgesetzt). Schwierigkeiten gibt es allerdings mit dem sehr begrenzten Blickfeld des 8x56 auf kürzere Entfernung! Man hat keinerlei Übersicht bei vielleicht 2m auf 50m. Auch vermißte ich immer mehr den Schrotschuß, z. B ,,geplatzte"Füchse oder Aaskrähen und Elstern am Luder. Also mußte eine Kombinierte her.Die Wahl fiel auf eine Blaser BBF 95 mit Einschloß im für mich bewährten Kaliber 30.06 und 12/76. Zielfernrohr Swarovski 2.5-10x56 mit Leuchtpunkt.

Gerhard Halbarth, Tuesday, January 29, 2002 11:48 PM

Messungen

Patrone Geschoß Hersteller oder Ladung Messung Werksangabe

.308 Win. 11,7g Norma PPC LL 60cm 800 m/s 796 m/s
Winchester Silvertip LL 60cm 800 m/s 799 m/s
9,45g 7,62x51 Nato DAG Eisenmantel 855 m/s T 852 H 859 SA 2,5
7,62x51 Nato FNM Indep 860 m/s T 853 H 870 SA 6,2
7,62x51 Nato PMC 860 m/s 838 m/s
7,62x51 Nato Hirtenberger 860 m/s 860 m/s Lauf 60 cm

Nur die deutsche 7,62x51 Nato nutzt einen 0,6 mm Flußeisenmantel, der im Weichziel bei gedrehtem Geschoß nach so 18 cm an der Rille reißt, so daß das deutsche VM Geschoß sich dann wie ein TM mit Restkern verhält. Sehr wirkungsvoll, wie sich in den Zielwirkungsbildern ansehen läßt.

.30-06 Sprg. 11,7g Norma PPC LL 60cm 800 m/s ! 823 m/s
Winchester Silvertip 816 m/s 824 m/s T 812 H 819 SA 2,9 (5 cm tief)
10,7g KS RWS 60cm Lauf 875 m/s 870 m/s
9,70g 3,63 g N540 Heym 60cm Lauf 927 m/s keine T 915 H 934 SA 6,2 (Fleck)
8,75g 4,1g N540 voll o.W. 1.023 m/s überladen T1021 H1027 SA 1,9 Bestwert!
(5 cm hoch)
8,10g 3,2g Vectan Tu3000 voll 949 m/s keine T 943 H 953 SA 4,3 gut

Ich werde später mal ein paar 65-cm-Lauf-Vergleichsdaten aus meiner Eddystone P17 messen und dann
hier veröffentlichen.

.30-06 Sprg. Heym SR20N 60cm Lauf

    8,75g Sierra SSP 4,10g N540 Heym 60cm Lauf voll o.W. 1.023 m/s rehwildtauglichm schnell, weich
    8,10g Nosler BT 3,20g Vectan Tu3000 voll 949 m/s für die Kugel zu langsam
    9,70g Sierra GameKing 3,63g N540 Heym 60cm Lauf 927 m/s nicht rehwildtauglich, dafür zu langsam, zu hart

.300 Win Mag 13 g Sako Hammerhead Lauf 65 cm 925 m/s ? kraftvoll
11,7g Winchester o.W. 885 m/s 903 m/s
Federal Nosler Partition 905 m/s 903 m/s
Remington 1.020 m/s 1.002 m/s ein Flitzer!
MEN SFS 960 m/s ?
PMC BarnesX 960 m/s 956 m/s


Jungjäger mit .30-06 oder 7,62 Wundwirkung

Hallo Lutz,

es ist wieder einmal an der Zeit meinen Senf dazuzugeben.

Am vergangenen langen Wochenende war ich bei Freunden in einem schönen Bergischen Niederwildrevier zur Jagd eingeladen. Freitag beim Morgenansitz auf dem Tarnnetzsitz des Monstertales (Wortschöpfung stammt nicht von mir) hatte ich Anblick auf mehrere Stücken Rehwild. Herausstechend war hierbei ein schon durchgefärbtes Schmalreh welches stark abgekommen war sowie ein ~ 2 - 3 jähriger geringer Gabler. So beschloß ich, mich des Schmalrehes anzunehmen und hoffte auf eine günstige Gelegenheit zum Schuß. Zu Schuß kam ich leider nicht mehr, da das Stück 250m Entfernung nicht unterschritt; es also für eine 30-06 völlig undiskutabel war. So beendete ich den Ansitz gegen 8 Uhr.

Den weiteren Vormittag und den frühen Nachmittag verbrachten wir damit an den neuralgischen Stellen nach Kitzen im Gras zu suchen. Die Bauern hatten freundlicherweise schon am Donnerstag angedroht aufgrund der Großwetterlage heute die Wiesen zu mähen.

Gegen 18Uhr bezog ich wieder meine „Stellung“auf dem Tarnnetzsitz. Obligatorisches Schmahlreh stand in der Nähe einer Ricke schon auf der ungemähten Wiese in ähnlicher Entfernung wie morgens, da der Wind günstig war hatten die beiden mich auch nicht spitz. Machten jedoch den ganzen Abend keinerlei Anstalten über das gemähte Wiesenstück dazwischen herüberzuwechseln. Also war's wieder nix. Während der Dämmerung bekam ich dann aber doch noch unerwarteten Besuch. Frau Dachs führte ihre beiden Rangen aus! War schon ein klasse Anblick die raufenden Bälger. Dachse waren außer Sicht, dunkel war es auch, also zurück zur Hütte und ins Bett. Der Wecker steht auf halb vier Uhr morgens.

Der Morgenansitz verlief auch nicht sehr spektakulär. Der Wind hatte auf Ost gedreht und war aufgefrischt, saukalt war es. Irgendwann liefen ein paar Maulwurfshügel weg, ich hätte fast einen Beschossen. Gegen neun fiel ich in den nahegelegenen Supermarkt ein um frische Brötchen zu kaufen danach wurde ein rustikales Frühstück mit den Jungs in der Hütte zelebriert.
17.30 war Abmarsch befohlen, Aufbaumen gegen 18 Uhr. Statt der Schwaden lag nun die Wiesenmahd in Form von sauber gewickelten und mit Netzbindung versehenen Rundballen auf der Wiese. Die Platte war leer und sollte es auch bleiben. Gegen 19 Uhr, ich traute meinen Augen kaum, kam Frau W.... mit Ihrem Golden-Retriver in freier Suche auf der ungemähten Wiese den Hang runter. Zwei Abmahnungen hat Sie schon, nun ist die dritte und letzte fällig bevor der Vorgang ans Ordnungsamt geht, dachte ich bei mir. Keine viertel Stunde später kommt der Wiesenmäheronkel mit dem 120er John-Deere und Wickelgerät im Schlepptau den gegenüberliegenden Hang runtergefahren. Ansitz kaputt, denk ich so, aber die „auf dem Feld wickelei“ im Einmannbetrieb mit Ballenladevorrichtung und Folienautomatik guckst du dir noch an. Beim ersten Ballen nicht weit genug durchgefahren, der Ballen liegt schief auf dem Wickeltisch. Also absteigen und Ballen von Hand gerade rücken. Aufsteigen und wickeln, Folienriß, absteigen und lautes fluchen von der anderen Seite, Folie neu ansetzen, aufsteigen und weiterwickeln, abkippen und fertig. Zwischendurch eine SMS mit Schilderung der Sachlage an die Jungs geschickt. Stellungswechsel auf die Eisleiter, kommt die Antwort. Gegenüber klappt wieder irgend etwas nicht, das fluchen wird lauter. Die Investition für ein neues Wickelgerät ist gestrichen geht mir durch den Kopf, der hat den zweiten Ballen noch nicht angefangen, da haben wir mit zwei Personen und zwei Schleppern schon die 14 Rundballen vom Tieflader abgeladen, gewickelt und gestapelt.

Kurz nach acht komme ich einen Kilometer weiter süd-westlich an der Eisleiter an. Ein Unglück kommt selten alleine! Grillparty am Pavillon, mindestens 12 Autos und 30 Personen, Grillwurst und Bier vom Fass. Kindergekreische von der Rutschbahn gemischt mit „Griechischer Wein“ trägt der Wind mir entgegen. Ich habe Grillwurstgeruch in der Nase obwohl ich 400 m entfernt sitze. Na-Ja „lächle und sei Froh.......“ Meister Lampe 50 m vor mir an der Waldkante stört das auch nicht weiter, der kümmert sich lieber um sein Abendbrot. Der Krieätsch-Vogel über mir wird hoffentlich auch bald heiser und sein Geschrei aufhören. Aha- der Kumpel sitzt über mir in der Eiche und hält seinen Schnabel. -endlich- Nanu, jetzt schmeißt das Aas noch mit Stöcken, Sch...vogel. Reinhard Mey´s „ Über den Wolken“ kommt nur noch leise zu mir; Schade das am Ende des Stromes immer noch so viel Musik übrig ist, freue ich mich.

Halb zehn, etwa 400m weiter auf Höhe des Pavillones kommt ein Stück Rehwild aus dem Raff der Bachaue, Gerade hoch in Richtung Pavillon. Glas hoch, Stück ist knallrot, vermutlich weiblich, verhofft und windet, langsame Flucht in meine Richtung, Richtungsänderung nach oberer Wiese, verhofft und windet wieder, wieder Flucht in meine Richung, wird schneller, noch 200m, noch 100m. Ich habe das Glas längst gegen den Repetierer getauscht und erkenne im ZF eine alte Bekannte aus dem „Monstertal“ ich glaube sogar die Riesenzecke mittig zwischen den Lauschern zu sehen. Noch 20m, das Schmalreh verhofft plötzlich und wendet sich nach links, ich drehe wie ein Verrückter die Vergrößerung runter und kann zwischen die Keulen blicken - keine Spinne, ich bin sicher dies ist das Stück. Die Sicherung geht nach vorn, das Stück zieht nun langsam weiter in meine Richtung, 2m vor der Leiter vorbei, ich bin Mucksmauschen still, zieht weiter an der Waldkante lang den Hang hinunter, wendet sich nach etwa 10 Metern und äugt Richtung Pavillon. Im Gleichen Moment kracht es, ich sehe es herumwirbeln und fallen, kurz schlegeln und aus.

Ich warte noch und krame meine Zigaretten hervor, vor lauter Zittern kriege ich das Feuerzeug nicht an. Das Schmalreh liegt mit der Einschußseite im Gras, am Ausschuß kann ich hervorgetretenes helles Lungengewebe erkennen. Das Zittern hat sich sich etwas gelegt und ich bringe endlich das Feuerzeug an.Per SMS laufen die ersten Glückwünsche ein, M.... sitzt 800m das Tal hoch mit freier Sicht auf die Walstadt, hat alles genau gesehen und seine Erfahrung mit der Schallgeschwindigkeit gemacht, sagt er später.

Wundwirkung:

10,7g Norma-Vulkan Fabrikpatrone aus Remington 700 mit 56cm Lauf. Entfernung 10 – 14m. Dürfte also auf diese Entfernung noch gute 810m/s schnell gewesen sein. Einschuß rechts, hoch auf 2ter Rippe etwas mehr als Kalibergroß. Ausschuß auf linker Seite tief, 8te und 9te Rippe im Ausschuß vollkommen zerstört ~ 5-6cm Durchmesser. Lunge weiträumig durch Splitter (Knochen und Mantel) perforiert, Herz unverletzt, Mantelsplitter habe ich beim Aufbrechen im Zwerchfell gefunden. Zwei weitere Mantelsplitter habe ich mir gestern noch mit der Pinzette aus dem Zahnfleisch gezogen, die steckten dann wohl doch im Herz gesteckt. Ungewöhnlich ist jedoch die erhöhte Zerlegungsbereitschaft dieses Geschosses bei Knochentreffen. Meine weiteren Erfahrungen mit dieser Kombination habe ich dir ja schon einmal geschildert. Ob Norma hier nicht ganz die Wahrheit sagt?

Ausblick

Seit geraumer Zeit liebäugel ich mit einer 8x68S. Krico oder Sauer 80 stehen da in der engeren Wahl, der Gebrauchtmarkt gibt derzeit nicht viel her, überall ist da ein Haar in der Suppe. Entweder ist eine SEM drauf oder kein variabeles 56er Zeiss. Meine Wunschkombination, EAW-Schwenk plus variabeles 56er Zeiss, habe ich noch nicht gefunden. Als Neuwaffe propagiere ich das SIG SHR 970, leider kann (will) mir Swissarms das Kaliber nicht einbauen. Die Grundwaffe kann ich in der Alpine-Ausführung (6,5 x 65) für einen wirklichen Spottpreis aus Österreich bekommen. Die Bremse ist schon skizziert. Ich muß lediglich die Sache noch in ein 3-D File zeichnen. Hier will ich jedoch warten bis ich Catia-V5 bekomme, mit Mastercam breche ich mir die Finger, denn das Design-Programm hat so seine Tücken.

Wenn ich soweit bin maile ich Dir den Datensatz mal rüber, Angucken kannst Du Ihn dann mit 3D-View.

Waidmannsheil und viele Grüße wünscht Frank Asbach, Montag, 3. Juni 2002 23:27

Zielwirkung | Wundwirkung

Lutz Möller

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